07:20
Zum Abschluss der Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Freitag wenig verändert starten. Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex als Reaktion auf eine US-Zinssenkung 1,4 Prozent im Plus bei 23'675 Punkten geschlossen.
Nach der jüngsten Serie von Notenbank-Sitzungen rechnen Experten mit einem ruhigen Handel, da keine grösseren Impulse zu erwarten seien. Zu den wenigen Konjunkturdaten, die auf der Tagesordnung stehen, gehören die deutschen Erzeugerpreise. Analysten erwarten für August einen Rückgang um 1,7 Prozent im Jahresvergleich.
Am Abend gibt die Ratingagentur DBRS ihre Einschätzung zur Kreditwürdigkeit Frankreichs bekannt. In der vergangenen Woche hatte die Ratingagentur Fitch die Bonitätsnote auf «A+» von «AA-» gesenkt. Sie begründete ihre Entscheidung mit der Haushaltskrise des Landes.
Die Nervosität der Anleger spiegelt sich in den steigenden Renditen für französische Anleihen wider. Am Donnerstag rentierten die zehnjährigen Titel vorübergehend erstmals höher als ihre italienischen Pendants.
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06:20
Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,23 Prozent höher.
Am Freitag geht die Swiss Marketplace Group an die Schweizer Börse. Die Betreiberin von Online-Plattformen wie Homegate, AutoScout24 und Ricardo dürfte mit Europas grösstem Initial Public Offering (IPO) im bisherigen 2025 viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Zudem: US-Präsident Donald Trump und der chinesische Staatschef Xi Jinping wollen in einem Telefonat verschiedene Themen diskutieren. Delegationen beider Länder haben in den vergangenen Tagen Streitthemen verhandelt, neben gegenseitigen Einfuhrzöllen auch die Zukunft der populären Videoplattform TikTok in den USA. Nun sollen die Staatsoberhäupter die Vereinbarungen in einem persönlichen Gespräch festzurren. Das US-Geschäft von TikTok soll an US-Investoren verkauft werden, darauf hatten sich die beiden Seiten im Grundsatz geeinigt. Ohne einen Eigentümerwechsel droht der Tochter des chinesischen Konzerns ByteDance ein Verbot in den USA.
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05:20
In Japan legen die Aktien zum Ende einer von Zinsentscheidungen geprägten Woche zu. Die Notenbanken in den USA, Kanada und Norwegen hatten diese Woche die Zinsen gesenkt, während die Bank of England stillhielt. In Japan wurde allgemein erwartet, dass die Zentralbank BoJ angesichts der innenpolitischen Unsicherheiten ihre lockere Geldpolitik beibehält.
Daten vom Freitag zeigten, dass die Kerninflation im August bei 2,7 Prozent lag. Dies war zwar der langsamste Anstieg seit neun Monaten, die Rate lag aber weiterhin über dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank. «Angesichts der politischen Unsicherheit muss eine Zinserhöhung durch die BoJ möglicherweise das Ergebnis der Wahlen zur LDP-Führung am 4. Oktober abwarten», sagte Chang Wei Liang, Stratege bei der DBS Group.
In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,8 Prozent auf 45'652 Punkte zu. Kurz nach der Eröffnung der Börsen hatte er gar ein Rekordhoch von 45'853 erreicht. Der breiter gefasste Topix notierte 0,7 Prozent höher bei 3'181 Zählern.
Angeführt wurde die Rally im Nikkei von Aktien aus dem Halbleitersektor. Die Papiere des Chip-Testanlagenbauers Lasertec legten um 13 Prozent zu und waren damit der prozentual stärkste Gewinner im Index. Der grössere Branchenkollege Advantest stieg um 2,2 Prozent und leistete aufgrund seiner hohen Gewichtung den grössten Beitrag zum Anstieg des Index in Punkten. Die Aktien von Toyota Motor verteuerten sich um 1,3 Prozent.
In China haben die Anleger im Vorfeld eines angekündigten Telefonats zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping eine Reihe von Nachrichten aus dem Technologiesektor zu verarbeiten. So steht ein möglicher Deal um die Videoplattform TikTok kurz bevor. Zudem legte der chinesische Netzwerkausrüster Huawei seine Pläne für die Chipproduktion vor. Die Regierung in Peking hatte heimische Technologiefirmen angewiesen, keine KI-Chips von Nvidia zu kaufen.
Die Börse Shanghai verlor 0,2 Prozent auf 3.824,24 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,3 Prozent auf 4.513,09 Punkte.Der Hang-Seng-Index in Hongkong gab um 0,3 Prozent nach.
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03:45
Der Dollar bleibt im asiatischen Devisenhandel weitgehend unverändert. Nach der Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve warten die Anleger auf neue Impulse. Gegenüber dem Yen legte die US-Währung vor der Zinsentscheidung der japanischen Notenbank leicht auf 7,1138 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent höher bei 0,7930 Franken. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1780 Dollar und zog leicht auf 0,9341 Franken an.
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02:50
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23:55
Nach der Zinssenkung der US-Notenbank sind die Anleger an den US-Börsen am Donnerstag in Rekordlaune gewesen. Der Leitindex Dow Jones Industrial, das marktbreite Börsenbarometer S&P 500, die wichtigsten Technologie-Indizes und auch der führende Nebenwerte-Index Russel 2000 erreichten Höchststände. Denn die Aussicht auf sinkende Finanzierungskosten stützt insbesondere kleine und mittelgrosse Unternehmen.
Der Dow Jones Industrial legte am Ende um 0,27 Prozent auf 46'142 Punkte zu. Für den S&P 500 ging es um 0,48 Prozent auf 6'632 Punkte nach oben. Unter den Technologiewerten zog der Nasdaq 100 um 0,95 Prozent auf 24'455 Punkte an. Der Nasdaq Composite gewann 0,94 Prozent auf 22.471 Punkte. Der Russel 2000 ging mit einem Plus von 2,5 Prozent aus dem Handel.
Die US-Notenbank Fed hatte den Leitzins am Vortag erwartungsgemäss um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und den Ausblick auf den künftigen Zinspfad recht vage gehalten. Damit fahre die Notenbank weiter auf Sicht und entscheide von Sitzung zu Sitzung, fasste Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets zusammen. Das sei zwar etwas weniger Lockerung als von den Optimisten erhofft, aber genau das, was die Mehrheit hören wollte. Auf dieser Basis könne die Rally weitergehen.
Nach Meinung der Chart-Experten von Index Radar bleibt jetzt vor allem der Arbeitsmarkt für die Anleger entscheidend. Laut Fed dürfte die Arbeitslosenquote in diesem Jahr einen Höhepunkt erreichen. Neben den monatlichen Jobdaten als Indikator für die künftige Geldpolitik rücken daher auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker in den Fokus, betonten die Fachleute. Diese sanken am Donnerstag deutlich.
Rund um die Zinsentscheidung spielte allerdings auch der politische Druck auf die Fed eine Rolle. US-Präsident Donald Trump baut den Vorstand der Notenbank um. Die Märkte unterschätzten daher systemische Risiken, mahnte Ökonom Eric Winograd von AllianceBernstein. Würde die Fed ihre Unabhängigkeit verlieren, wäre eine höhere Inflation nur eine Frage der Zeit. Die Gefahr sei real und könne langfristig weit grössere Folgen haben als einzelne Zinsschritte.
Bei den Unternehmen stehen nach der Zinssenkung vor allem Technologiewerte im Fokus. Bei sinkenden Zinsen setzen die Anleger darauf, dass Investitionen in neue Technologien angetrieben werden. Laut Andrew Jackson, Leiter der Japan-Aktienstrategie bei Ortus Advisors, werden die Erkenntnisse von der US-Notenbank kaum zu Gewinnmitnahmen führen.
Obendrein sorgte Nvidia im Tech-Sektor für Aufsehen. Der Chipkonzern steigt bei dem kriselnden Prozessorhersteller Intel mit einem Aktienpaket im Wert von 5 Milliarden US-Dollar (4,22 Mrd Euro) ein. Mit dem Deal soll auch eine Partnerschaft auf die Beine gestellt werden. Die Papiere von Intel schnellten um fast 23 Prozent nach oben und hatten damit im Nasdaq 100 die Nase vorn. Nvidia-Aktien stiegen unter den besten Werten im Dow um 3,5 Prozent. Anteilsscheine des Intel-Konkurrenten AMD dagegen gerieten etwas unter Druck und verloren knapp ein Prozent.
Crowdstrike zogen um fast 13 Prozent an. Analyst Brian Essex von der Bank JPMorgan zog ein positives Fazit der diesjährigen Anleger- und Nutzerkonferenz des Cybersicherheits-Anbieters. Das Unternehmen sei gut positioniert, um seine dominante Stellung am Markt zu behaupten. Crowdstrike verdränge weiterhin etablierte Anbieter, vereinheitliche Sicherheitsabläufe und biete operative Einfachheit in grossem Massstab.
(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)