08:30
«Der Powell-Effekt verpufft allmählich», heisst es im Markt. Vor dem Wochenende noch hatte die Aussicht auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September die US-Währung belastet. Auslöser war eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell beim Notenbankertreffen in Jackson Hole, in der er Risiken für den amerikanischen Arbeitsmarkt hervorhob. Dies hatte den USD/CHF-Kurs zeitweise auf unter 0,80 gedrückt und den EUR/USD-Kurs auf über 1,17 gehoben.
«So schwierig es für Powell ist, sich zwischen 'richtige' geldpolitischen Anforderungen und politischen Forderungen durchzuschlängeln, so schwierig und volatil werden die Zeiten für den Dollar bleiben», fasst Commerzbank-Ökonomin Antje Praefcke die aktuelle Lage zusammen.
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08:00
Der SMI steht bei Julius Bär vorbörslich 0,3 Prozent tiefer. Alle 21 Titel sind im Minus. Die Kursverluste belaufen sich auf -0,2 bis -0,35 Prozent.
Am breiten Markt fallen Flughafen Zürich und Huber+Suhner mit 1,7 Prozent Kursgewinn positiv auf.
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07:15
Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:
Alcon: Royal Bank of Canada senkt auf 80 (95) Fr. – Outperfor
BKW: Research Partners erhöht auf 180 (170) Fr. mit HALTEN.
DocMorris: Aktie für Research Partners ein Kauf bis 14 (16) Fr.
Emmi: Research Partners erhöht auf 1065 (990) Fr. mit KAUFEN.
Emmi: Berenberg senkt auf 900 (930) Fr. – Buy
Siegfried: Research Partners ist für HALTEN bis 100 (99) Fr.
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06:35
Für Aufsehen an den Finanzmärkten sorgt am Dienstag die Entlassung der Fed-Gouverneurin Lisa Cook. Der Dollar und die Börsen in Asien geben nach. Die Verunsicherung über die Unabhängigkeit der US-Notenbank dämpft das Vertrauen in US-Anlagen generell.
«Das ist Chaos», sagte Bart Wakabayashi von State Street in Tokio. «Es gibt keine Stabilität. Es gibt keine Glaubwürdigkeit.» Die Entlassung schüre Zweifel an der Unabhängigkeit der Notenbank. Andere Analysten sehen konkrete Auswirkungen auf die Geldpolitik. «Frühere Zinssenkungen erscheinen nach Cooks Entlassung wahrscheinlicher», sagte Charu Chanana, Anlagestrategin bei Saxo. «Aber hier geht es nicht nur um Zinssenkungen, sondern um die Unabhängigkeit der Fed und die wachsenden institutionellen Risiken in den USA.»
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06:10
Der SMI wird am Dienstag tiefer erwartet (-0,35 Prozent).
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05:00
Die Bekanntgabe der Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook durch US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag die Börsen in Asien belastet. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,1 Prozent auf 42.354,53 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notierte 1,0 Prozent niedriger bei 3.075,02 Zählern. Die Börse in Shanghai verlor 0,2 Prozent auf 3.875,67 Stellen, und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,4 Prozent auf 4.452,84 Punkte.
Besonders der japanische Aktienmarkt litt unter der Aufwertung des Yen, die auf Trumps Ankündigung folgte. Ein stärkerer Yen schmälert die Gewinne exportorientierter Unternehmen bei der Rückführung in die Heimatwährung. Aktien von Toyota und Honda gaben 1,26 beziehungsweise 2,12 Prozent nach. Japans Finanzminister Katsunobu Kato sagte, es sei wichtig, dass sich die Währungen stabil und entsprechend der Fundamentaldaten bewegten. Man beobachte die Devisenbewegungen weiterhin mit Besorgnis.
Die Verunsicherung über die Unabhängigkeit der US-Notenbank dämpfte das Vertrauen in US-Anlagen generell. «All dies, einschliesslich der Zölle, ist nur ein weiterer Grund, warum man den USA nicht trauen kann», sagte Bart Wakabayashi, Niederlassungsleiter von State Street in Tokio. «Es gibt keine Glaubwürdigkeit.» In China sorgte zudem eine Anweisung der staatlichen Aufsichtsbehörde für Vermögenswerte für Verunsicherung. Dieser zufolge sollen Staatsunternehmen ihre Industriehilfe für die autonome Region Tibet ausweiten. Dazu gehörten verstärkte Investitionen in die Infrastruktur, wie etwa in ein Wasserkraftprojekt und eine Eisenbahnlinie.
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04:00
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03:00
Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,3 Prozent auf 68,57 Dollar je Barrel. Das US-Öl WTI notierte 0,4 Prozent schwächer bei 64,54 Dollar. Händler behielten die Entwicklungen im Russland-Ukraine-Konflikt im Auge, nachdem die Preise am Vortag wegen Sorgen über Versorgungsengpässe gestiegen waren.
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02:00
Sorgen wegen Zöllen und den damit verbundenen Inflationsrisiken könnten erneut die Oberhand gewinnen, hiess es. Etwas besorgt blickten Anleger auf die nächsten, kommenden Preisdaten.
Dies zeigte sich vor allem bei den Standardwerten im Dow Jones, der immer tiefer ins Minus rutschte. Mit 45.282,47 Punkten war sein Abschlag am Ende 0,77 Prozent gross. Der Leitindex der Wall Street entfernte sich damit wieder von seinem Rekordhoch, auf das ihn am Freitag die Zinssignale von Fed-Chef Jerome Powell befördert hatten.
Der marktbreite S&P 500 verlor 0,43 Prozent auf 6.439,32 Zähler. Der Nasdaq 100 rutschte um 0,31 Prozent auf 23.425,61 Zähler ab. Anders als beim Dow liegen die Bestmarken dieser beiden Indizes schon einige Tage zurück.
Trotz spürbarer Vorfreude auf den Quartalsbericht, der am Mittwoch nach Börsenschluss ansteht, konnten die Aktien von Nvidia das Gesamtbild an der Nasdaq-Börse nicht verbessern. Die Anteile des KI-Chipkonzerns schafften es am Montag mit einem Prozent ins Plus und pirschten sich damit wieder an das gut zwei Wochen alte Rekordhoch heran.
Während Nvidia auch im Dow die Spitzenposition einnahmen, gehörten die beiden Pharmakonzerne Amgen und Merck & Co zu den schlechtesten Werten im Leitindex.
Die Politik der Trump-Regierung machte in einer neuen Einzelbranche Schlagzeilen: Nachdem der US-Präsident eine umfassende Zolluntersuchung für eingeführte Möbel angekündigt hatte, gerieten davon potenziell betroffene Aktien unter Druck. Dazu gehörten die Titel von Unternehmen wie Wayfair und RH , die um bis zu sechs Prozent absackten.
Bei Intel wurden die jüngsten Diskussionen über eine Staatsbeteiligung Wirklichkeit: Als Gegenleistung für Milliarden-Subventionen erhält der amerikanische Staat einen Zehn-Prozent-Anteil an dem kriselnden Chipkonzern. Eine Zeit lang konnten die Aktien nochmals davon profitieren, doch letztlich verloren sie ein Prozent. Analysten sehen die Staatsbeteiligung in ersten Reaktionen auch skeptisch.
Bei Keurig Dr Pepper sackte der Kurs belastet von einem Übernahmevorhaben um 11,5 Prozent ab. Der Getränkekonzern will für 15,7 Milliarden Euro den niederländischen Kaffee- und Tee-Spezialisten JDE Peet's übernehmen und damit sein schwächelndes Kaffee-Geschäft stärken. Die Anleihenanalystin Carla Casella von JPMorgan schrieb, strategisch passe das Geschäft gut, aber die erhöhte Verschuldung bringe das Risiko einer sinkenden Bonität mit sich.
(cash/AWP/Reuters)