Ein weiter freundliches Umfeld und positiv aufgenommene Wirtschaftsnachrichten hatten die US-Börsen zum Wochenschluss wieder in Rekordlaune versetzt. Sowohl die wichtigsten Technologieindizes als auch der marktbreite S&P 500 erreichten am Freitag weitere Bestmarken, nachdem die Luft am Aktienmarkt zuletzt etwas raus war.

Grundsätzlich wird dieser aber nach wie vor von der Hoffnung auf gute Geschäfte im Bereich Künstliche Intelligenz und der Aussicht auf geldpolitische Lockerungen getrieben. Letztere erhielt durch recht schwache Konjunkturdaten neue Nahrung.

Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,23 Prozent auf 39 087,38 Punkte zu. Auf Wochensicht ergibt sich aber ein Minus von 0,11 Prozent.

Mit Blick auf die Konjunkturdaten hat sich die Stimmung in der Industrie unerwartet eingetrübt. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM signalisiert für Februar einen noch stärkeren Rückgang der Wirtschaftsaktivität in der Industrie. Zudem hat sich laut einer Umfrage der Universität von Michigan das Konsumklima im Februar unerwartet eingetrübt.

Es wird erwartet, dass die Notenbank im weiteren Jahresverlauf ihre Leitzinsen senken wird. Robuste Konjunkturdaten hatten zuletzt die Zinssenkungserwartungen eher gedämpft. Die Daten vom Freitag sprechen allerdings eher für frühere Zinssenkungen.

Eine Zinssenkung bei der EZB-Sitzung am Donnerstag gilt zwar als ausgeschlossen. Angesichts der schwächelnden Konjunktur bei gleichzeitig nachlassendem Preisdruck könnten die Notenbanker aber einen solchen Schritt für die kommenden Monate signalisieren. Die Mehrzahl der Ökonomen tippt auf eine erste Senkung im Juni, parallel zur US-Notenbank.

Schweizer Teuerung für den Februar

Am Tag vor den EZB-Beratungen werden Investoren das «Beige Book», den Konjunkturbericht der Fed, auf eventuelle Hinweise für eine Lockerung der Geldpolitik durchsuchen. Am Donnerstag soll US-Notenbankchef Jerome Powell bei der halbjährlichen Anhörung dem Bankenausschuss des Senats Frage und Antwort stehen.

Unter dem Gesichtspunkt möglicher Auswirkungen auf die Geldpolitik werden auch die am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten beurteilt. Experten erwarten den Aufbau von 188'000 Jobs ausserhalb der Landwirtschaft. Das wären etwa halb so viele wie im Vormonat. Einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten bieten die Beschäftigungszahlen der privaten US-Arbeitsagentur ADP am Mittwoch.

Am Dienstag werden in der Schweiz zudem die Inflationsdaten für den Februar publiziert. Die Teuerung in der Schweiz war im Januar gegenüber dem Vorjahr auf das niedrigste Niveau seit Herbst 2021 gesunken. Sie lag bei 1,3 Prozent, nach 1,7 Prozent im Dezember. Der Franken schwächte sich in der Folge wegen der überraschenden Daten ab.

(Reuters/AWP/cash)