Die British-Airways-Mutter IAG kündigte am Freitag weitere Flugstreichungen nach Hongkong und Südkorea an. Auch auf Routen nach Italien werden weiterhin Flüge abgesagt. Allgemein berichtete IAG-Chef Willie Walsh von einer schwächeren Nachfrage bei Geschäftsflügen, da Messen abgesagt würden und Firmen striktere Reiseregeln verhängten.

Wegen der Unsicherheiten traut sich der Mutterkonzern der Airlines British Airways, Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level derzeit keine Gewinnprognose für 2020 zu. Aus heutiger Sicht werde das Flugangebot im laufenden Geschäftsjahr um ein bis zwei Prozent geringer ausfallen als geplant, sagte Walsh. Der Konzern sei dank seiner starken Bilanz und gut gefüllter Kassen aber gut gerüstet, um der schwachen Nachfrage zu trotzen.

Die IAG-Aktie reagierte mit einem Kursrutsch auf die Nachrichten. An der Londoner Börse verlor das Papier am Morgen mehr als sieben Prozent an Wert. Seit dem Jahreswechsel steht damit inzwischen ein Minus von fast 24 Prozent zu Buche. Bei der Lufthansa-Aktie, für die es am Freitag ebenfalls weiter abwärts ging, fällt das Minus seit dem Jahreswechsel mit rund 29 Prozent noch höher aus.

Im abgelaufenen Jahr steigerte IAG den Umsatz um fünf Prozent auf 25,5 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn ging um sechs Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich fiel der Überschuss allerdings um mehr als 40 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, nachdem er 2018 durch einen Sondereffekt aussergewöhnlich stark gestiegen war.

Wie zuvor bereits Lufthansa und die niederländische KLM hat nun auch der Billigflieger Easyjet ein Sparprogramm aufgelegt, um der Krise zu begegnen. So würden unternehmensweit Einstellungen und Beförderungen zurückgestellt sowie nachrangige Projekte und Ausgaben verschoben, teilte das Unternehmen in Luton bei London mit. Mitarbeitern werde unbezahlter Urlaub angeboten. Kosten sollen auch in der Verwaltung gesenkt werden, Prämien werden gestrichen.

Auch Easyjet hat sein Flugprogramm nach Italien wegen der schwachen Nachfrage zusammengestrichen. Es sei allerdings zu früh, die Auswirkungen des Covid-19-Ausbruchs auf das Jahresergebnis einzuschätzen. Für die Easyjet-Aktie ging es am Morgen um rund 3,5 Prozent abwärts. Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf steht bei ein Kursverlust von rund 25 Prozent zu Buche.

(AWP)