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22:30

In den USA ist die Zahl der Corona-Infektionen nach Angaben der Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) auf nunmehr 1'571'617 gestiegen. Das seien 20'522 Fälle mehr als am Donnerstag. Die Totenzahl kletterte demnach um 1089 auf 94'150. Am Vortag hatte der Zuwachs jeweils höher gelegen.

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Die USA planen nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters ein grossangelegtes Programm zur Erprobung verschiedener potenzieller Impfstoffe, an dem sich womöglich bis zu 150'000 freiwillige Testpersonen beteiligen sollen. Das Programm ist nach Angaben von Wissenschaftlern so angelegt, dass innerhalb von Monaten das geleistet werden soll, wozu normalerweise zehn Jahre benötigt werden. Ziel sei es, bis Ende 2020 einen sicheren und wirksamen Impfstoffkandidaten zu haben. Die Bemühungen sollen in das von der Regierung angekündigte Programm "Operation Warp Speed" hineinspielen, mit dem die Entwicklung eines Impfstoffs beschleunigt werden soll.

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21:25

US-Präsident Donald Trump hat die Gouverneure der Bundesstaaten aufgefordert, dieses Wochenende die Öffnung aller Gotteshäusern zu erlauben. Sollten sie dies nicht zulassen, werde er "die Gouverneure überstimmen". Auf welcher rechtlichen Basis er dies tun will, sagte er nicht. In den USA haben viele Bundesstaaten die vorläufige Schliessung von Kirchen, Synagogen, Moscheen und anderen Gotteshäusern angeordnet, um die Pandemie einzudämmen. Trump hat sich wiederholt mit verschiedenen Gouverneuren angelegt, weil er deren Massnahmen zur Bekämpfung des Virus ablehnt.

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18:45

Italien verzeichnet 130 neue Corona-Todesfälle nach 156 am Tag zuvor. Die Zahl der Neuinfektionen legt leicht zu auf 652 nach 642 am Donnerstag. Insgesamt hat Italien nunmehr 32'616 Todesfälle bestätigt, wenngleich Statistiker davon ausgehen, dass es - wie in vielen anderen Ländern auch - eine erhebliche Dunkelziffer geben dürfte. Seit Ausbruch der Epidemie wurde bei 228'658 Menschen das Virus nachgewiesen, 136'720 der Infizierten gelten als genesen.

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Südamerika ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zu einem neuen Epizentrum der Corona-Pandemie geworden. Derzeit sei Brasilien sicherlich am meisten betroffen, sagt der Chef des WHO-Programms für Gesundheitsnotfälle, Mike Ryan.

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Die Zahl der Virus-Toten in Spanien ist binnen 24 Stunden um 56 auf 28'628 gestiegen. Die Zahl der positiv Getesteten legt nach Angaben des Gesundheitsministeriums um 1787 auf 234'824 zu. Die Zahlen seien aber nicht mit denen des Vortags zu vergleichen, da verschiedene Regionen ihre Daten mit Verzögerung melden würden.

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17:50

Erstmals hat sich ein möglicher Impfstoff gegen das Coronavirus bei Tests an Menschen zumindest teilweise als wirkungsvoll gezeigt. Der Wirkstoff Ad5-nCoV habe sich im sogenannten Phase-1-Versuch als sicher und gut verträglich herausgestellt, hiess es in einer am Freitag im Fachjournal "The Lancet" veröffentlichten Studie des Beijing Institute of Biotechnology. Vor allem aber habe er eine Immunabwehr-Reaktion auf das Virus Sars-CoV-2 im menschlichen Körper erzeugt. Weitere Versuche seien jedoch notwendig, um herauszufinden, ob diese Reaktion auch eine Infektion mit dem Virus verhindere.

"Diese Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein dar", erklärte Institutsprofessor Wei Chen als Studien-Verantwortlicher in Peking. Eine einzelne Dosis von Ad5-nCoV reiche demnach aus, um in 14 Tagen bei den Probanden virus-spezifische, neutralisierende Antikörper und eine entsprechende Reaktion spezieller Abwehrzellen (T-Zellen) zu erzeugen. Er riet dazu, die Ergebnisse dennoch "vorsichtig" zu interpretieren. "Es zeigt sich eine vielversprechende Vision für eine Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen, aber wir sind immer noch weit entfernt von einem Impfstoff, der allen zugänglich ist", sagte er.

Ad5-nCoV wurde 108 gesunden Freiwilligen im chinesischen Wuhan verabreicht und die Wirkung bis 28 Tage danach ausgewertet. Eine finale Auswertung soll es nach sechs Monaten geben. Eine Doppelblind-Studie mit Kontrollgruppe wurde als Phase 2-Versuch mit dem Wirkstoff ebenfalls in Wuhan bereits gestartet. Momentan sind nach "Lancet"-Angaben mehr als 100 mögliche Wirkstoffe gegen Covid-19 weltweit in der Entwicklung.

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17:10

Eine umfassende Datenanalyse bekräftigt, dass sich die Malaria-Arzneien Chloroquin und Hydroxychloroquin wahrscheinlich nicht zur Behandlung von Covid-19 eignen. Im Gegenteil, die Wirkstoffe erhöhen womöglich die Todesrate und führen zu mehr Herzrhythmusstörungen, berichten Forscher aus den USA und der Schweiz im Journal "The Lancet". Sie hatten Daten von gut 96'000 Patienten ausgewertet, von denen fast 15'000 eines der Mittel allein oder in Kombination mit einem Antibiotikum bekommen hatten. Die Autoren sprechen sich dafür aus, die Mittel nur im Rahmen von klinischen Studien einzusetzen und den Nutzen sorgfältig zu prüfen. Zu ähnlichen Ergebnissen waren zuvor schon kleinere Studien gekommen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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17:00

Die britische Regierung will voraussichtlich im Juni eine zweiwöchige Quarantäne für Reisende einführen, die in das Land kommen. Der BBC zufolge könnten Zuwiderhandlungen mit Bussgeldern von bis zu 1000 Pfund (umgerechnet rund 1117 Euro) geahndet werden. Die Quarantäne soll demnach für alle Einreisenden gelten, ungeachtet ihrer Staatsbürgerschaft. Die Regierung wollte die Pläne einem Sprecher zufolge noch am Freitag ankündigen.

Den kompletten Bericht finden Sie hier.

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14:50

In Indien sind innerhalb von 24 Stunden 6088 neue Corona-Infektionen bekannt geworden. Das ist nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums der höchste Anstieg an einem Tag seit dem Beginn der Pandemie im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt mit 1,3 Milliarden Einwohnern. Seit einiger Zeit lockert das Land die weltgrösste Ausgangssperre zunehmens, und in den vergangenen Tagen gibt es immer wieder neue Tagesrekorde. Insgesamt gibt es in Indien inzwischen mehr als 118'000 Infektionen, davon sind mehr als 3500 an der Lungenkrankheit gestorben.

Besonders betroffen von bekannten Corona-Fällen ist die Millionenmetropole Mumbai sowie ihr Bundesstaat Maharashtra. Dort gehen nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden die Betten auf den Intensivstationen und Beatmungsgeräte aus. Krankenhäuser müssten Patienten abweisen.

Ab kommender Woche sollen in Indien Inlandflüge wieder erlaubt sein. Inzwischen wird auch in einigen Läden, Büros und Fabriken wieder gearbeitet.

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14:10

Der Schweizer Spitäler schätzen den bisherigen finanziellen Schaden durch die Coronamassnahmen auf 1,5 bis 1,8 Milliarden Franken - 80 Prozent davon wegen des Operationsverbots. Der Spitalverband H+ fordert nun einen Gesundheitsgipfel über die Kostenverteilung.

Allein das Behandlungsverbot bei nicht-dringlichen Eingriffen im stationäre und ambulanten Bereich vom 16. März bis am 26. April habe schätzungsweise zu finanziellen Ausfällen der Spitäler in der Höhe von 1,2 bis 1,4 Milliarden Franken geführt, teilte der Verein Spitalbenchmark am Freitag mit. Er hat dazu zusammen mit dem Beratungsunternehmen PwC eine Grobschätzung auf Basis einer repräsentativen Stichprobe bei 13 Spitälern, drei Psychiatrien und einer Rehabilitationsklinik vorgenommen.

Demnach schlugen die Mehrausgaben für die angeordnete Bereitstellung der Kapazitäten zur Bewältigung der Pandemie mit rund 300 Millionen Franken zu Buche. Dazu kommen Mehrkosten bei den Behandlungen durch die verschärften Hygiene- und Isolationsmassnahmen in der Höhe von rund 100'000 Franken. Nicht enthalten seien in diesen Zahlen die nicht gedeckten Behandlungskosten von Coronapatienten.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 13 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden, 23 weniger als am Donnerstag. Insgesamt gab es 30'707 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mitteilte.

Am Mittwoch hatte das BAG noch 40 und am Dienstag 21 neu registrierte Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 gemeldet. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 358 Ansteckungen.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 unverändert mit 1638 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Freitagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG.

Landesweit wurden bislang insgesamt 364'321 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 10 Prozent positiv.

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12:15

In den Niederlanden starben in der vergangenen Woche weniger Menschen als üblich. Das Statistikbüro des Landes verzeichnete 2850 Todesfälle, etwa 200 weniger als zu dieser Jahreszeit erwartet werden. In den Wochen zuvor lag die Mortalität wegen der Coronavirus-Pandemie dagegen höher als sonst.

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10:30

McDonald's verzichtet in Deutschland auf einen Teil der Zahlungen seiner Restaurantbetreiber. Ihnen wurden die Pacht- und Franchisegebühren für März und April gestundet, ein Teil der Miete auch erlassen, wie die "Wirtschaftswoche" berichtet.

Zudem plant das Unternehmen eine Werbeoffensive. Hintergrund sei, dass von Montag an wieder in allen Bundesländern auch die Innenräume der Schnellrestaurants genutzt werden können, sagte ein Sprecher. Die meisten der 1480 McDonald's-Restaurants in Deutschland werden von rund 200 Franchisenehmern betrieben.

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09:30

Russland verzeichnet 150 weitere Tote im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und damit den höchsten Tagesanstieg bisher. Die Gesamtzahl der Toten erhöhte sich damit auf 3249, wie die Behörden mitteilen. Die Zahl der bestätigten Infektionen wuchs um 8894 auf 326'448 Fälle.

Währenddessen verzeichnet Indien mit rund 6000 bestätigten Neuinfektionen ebenfalls den grössten Tagesanstieg bei den Corona-Fällen bisher. Das Land mit 1,3 Milliarden Bürgern meldet eine Zunahme der nachgewiesenen Fälle um etwa fünf Prozent auf 118'000. Ministerpräsident Narendra Modi hat die Ausgangssperre bis Ende Mai verlängert, die Auflagen in Regionen mit weniger Infektionen aber zuletzt gelockert.

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08:05

US-Präsident Donald Trump will die USA im Fall einer zweiten Welle von Coronavirus-Infektionen nicht wieder strengen Massnahmen zur Eindämmung unterwerfen. In diesem Fall "werden wir die Feuer löschen, wir werden das Land nicht schliessen", sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Besuch einer Fabrik des Autobauers Ford in Ypsilanti im Bundesstaat Michigan.

"Ob es eine Glut oder eine Flamme ist, wir werden es löschen." Trump drängte Gouverneure erneut dazu, die Schutzmassnahmen in ihren Bundesstaaten zu lockern, damit die US-Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt.

06:15

Das Robert-Koch-Institut meldet 460 Neuinfektionen in Deutschland und damit erneut weniger als 1000 neue Fälle. Damit steigt die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen in Deutschland auf 177'212, wie das RKI mitteilt.

Die Zahl der Todesfälle legt binnen 24 Stunden um 27 auf 8174 zu. Die Zahl der nachweislich Genesenen liegt dem RKI zufolge bei etwa 159'000, rund 1000 mehr als am Vortag.

05:45

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Trotz einer ausdrücklichen Aufforderung von Michigans Justizministerin Dana Nessel hat US-Präsident Donald Trump während eines Besuchs beim US-Autohersteller Ford in Michigan zeitweise keine Schutzmaske getragen. Damit verärgerte er die Justizministerin. 

TV-Bilder zeigten, wie Trump am Donnerstag die Ford-Fabrik in Ypsilanti besuchte, wo der Autobauer Beatmungsgeräte in der Corona-Krise herstellt. 

Trump gab vor Journalisten an, er habe auf einem früheren Teil des Fabrikrundgangs durchaus eine Maske getragen, "aber ich wollte der Presse nicht die Freude machen, das zu sehen", so der US-Präsident. 

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03:00

Die Zahl der Virus-Toten in den USA steigt nach Angaben der Behörde CDC um 1397 auf 93'061. Die Zahl der bestätigten Infizierten legt um 22'860 auf rund 1,551 Millionen zu.

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01:00

Die Tourismusbranchenverbände in der Schweiz haben ein "Clean & Safe"-Label ins Leben gerufen. Es soll den Gästen zeigen, dass sie einen Betrieb besuchen, der sich bewusst zur Einhaltung des Schutzkonzeptes gegen das Coronavirus verpflichtet hat. Initiiert wurde die Kampagne von Schweiz Tourismus (ST).

Beteiligt sind ausserdem HotellerieSuisse, Seilbahnen Schweiz, IG Parahotellerie Schweiz, Verband Öffentlicher Verkehrsmittel, der Verband Schweizer Schifffahrtsunternehmen, der Verband Schweizer Tourismusmanager und GastroSuisse. Das Label soll das Vertrauen der Gäste aus dem In- und Ausland in die Schweiz als sicheres und sauberes Reiseland stärken, wie es in einer ST-Mitteilung vom Donnerstag heisst.

(cash/AWP/SDA/Bloomberg/Reuters)