Die "hartnäckig hohen" Aktienbewertungen von Unternehmen wie Apple, Tesla, und Amazon werden nach Ansicht von Strategen der Deutschen Bank nicht mehr lange anhalten. Ein Korb dieser Megacap-Wachstums- und Technologiewerte werde mit einem Aufschlag von 60 Prozent gegenüber dem Rest des S&P 500 Index gehandelt. Dies, obwohl ihre Gewinne nicht schneller wachsen würden als die der anderen Unternehmen, so die Strategen um Binky Chadha in einer Mitteilung.
Das Modell der Bank legt nahe, dass der Aufschlag auf der Grundlage des Gewinnwachstums, des Verschuldungsgrads und der Ausschüttungsquote der Unternehmen bei etwa 40 Prozent liegen sollte, so die Strategen. Die Aktien von Tesla werden mit dem 86-fachen und die von Nvidia mit dem 48-fachen des voraussichtlichen Gewinns gehandelt. Damit sind sie laut Bloomberg-Daten die teuersten in der Kohorte der führenden Technologieunternehmen in den Vereinigten Staaten.
Unterdurchschnittliche Kursentwicklung
Chadha sagte, er erwarte, dass diese Bewertungen entweder durch ein schnelleres relatives Gewinnwachstum oder durch eine unterdurchschnittliche Kursentwicklung sinken werden. Er merkte an, dass die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten bisher nicht darauf hindeuten würden, dass das Wachstum im Jahr 2022 den Rest des Marktes übertreffen werde.
In der Tat lagen letzte Woche sowohl Amazon als auch der Facebook-Eigentümer Meta Platforms mit ihren Umsatzprognosen unter den Schätzungen. Diese Ergebnisse stiessen auf extreme Reaktionen – in gegensätzliche Richtungen: Die Aktien von Meta stürzten in Rekordhöhe ab, während Amazon den grössten Kursanstieg eines US-Unternehmens an einem Tag verzeichnete. Dies, nachdem die Umsätze im Cloud-Computing-Geschäft die Schätzungen der Wall Street übertrafen und das Unternehmen den Preis für Amazon Prime-Abonnements erhöhte.
Längere Periode der Outperformance
Apple, Amazon und der Google-Eigentümer Alphabet liegen im Jahresverlauf weniger als 4 Prozent im Minus, obwohl ein Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen die Aktienkurse teurerer Technologieunternehmen belastet. Die Branchenkrise in diesem Jahr folgt auf eine längere Periode der Outperformance, die sowohl mit dem Wachstum der Pandemie-Ära als auch mit den niedrigen Zinsen zusammenhing.