ChatGPT ist ein neuronales Netz mit 170 Milliarden Parametern, das enorm grosse Datenbestände verarbeitet. Dies zeigt, wie viel Rechenpower die Künstliche Intelligenz (KI) benötigt. So erwartet das Prognose-Insitut International Data Corporation (IDC) eine weltweite Verdoppelung des Datenvolumens bis 2026. Precedence Research, ein kanadisches Unternehmen, das ebenfalls auf Marktprognosen fokussiert ist, erwartet gemäss nachfolgender Grafik, dass die Bereiche Software, Hardware und dazugehörende Dienstleistungen von derzeit 80 Milliarden Dollar auf 1,6 Billionen im Jahr 2030 ansteigen wird. 

Der Markt für Software, Hardware und Dienstleistungen ist ein enormer Wachstumsmarkt (2023).

Der Markt für Software, Hardware und Dienstleistungen ist ein enormer Wachstumsmarkt (2023).

Quelle: ZVG

Die zwei bekanntesten Aushängeschilder für das Potenzial mit Künstlicher Intelligenz (KI) sind Microsoft und Nvidia. Microsoft hat sich mit 10 Milliarden Dollar an ChatGPT beteiligt, Nvidia liefert die Grafikchips, damit diese Rechenleistung verarbeitet werden kann. Seit Jahresbeginn sind die Nvidia-Titel um 88 Prozent gestiegen, Microsoft hat 15 Prozent zugelegt. Vor allem Nvidia ist mit einem Kurs-/Gewinnverhältnis von 150 enorm teuer bewertet, so dass sich ein Einstieg in diese Aktie im Moment derzeit kaum lohnt.

Anlegerinnen und Anleger sind bei Investments in Künstliche Intelligenz (KI) gut beraten, in einen breiter diversifizierten ETFs zu investieren. Damit ist das Risiko breiter gestreut, eine unterdurchschnittliche Performance bei einer Firma kann innerhalb des ETF abgefedert werden. Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil in den letzten zwei Monaten rund 5000 neue Bots mit künstlicher Intelligenz auf den Markt gekommen sind. Welche Bots und Firmen sich dabei am Markt durchsetzen, ist im Moment nicht absehbar.

Die Schwyzer Kantonalbank empfielt ihren Kundinnen und Kunden, sich beim WisdomTree Artificial Intelligence ETF zu engagieren. Der ETF bildet den Kursverlauf des Nasdaq CTA Artificial Intelligence Index ab. Diesen hat die Anlagegesellschaft WisdomTree gemeinsam mit den Indexierungsspezialisten von Nasdaq und dem amerikanischen Wirtschaftsverband für elektronische Konsumgüter konzipiert.

Der Index, welcher im ETF abgebildet ist, fokussiert auf drei Aspekte: 50 Prozent des Indizes besteht aus Unternehmen, deren Hauptgeschäftsfeld KI-basierte Produkte und Dienstleistungen sind. 40 Prozent  entfallen auf Unternehmen, die künstliche Intelligenz zwar erst in einigen ihrer Produkte einsetzen, aber dennoch zu Schlüsselanbietern in diesem Bereich zählen - wie zum Beispiel Microsoft. Die verbleibenden 10 Prozent beinhalten Unternehmen, welche bei Forschung oder Patenten eine treibende Kraft im KI-Bereich sind, jedoch noch keinen relevanten Umsatzanteil damit generieren, schreibt das Team um Thomas Rühl, Chief Investment Officer (CIO) und Leiter Research bei der Schwyzer Kantonalbank.

Innerhalb jeder Gruppe werden diejenigen Unternehmen in den Index aufgenommen, für welche die Technologie die höchste Bedeutung hat. Die Indexzusammensetzung des Nasdaq CTA Artificial Intelligence Index wird zweimal jährlich überprüft und angepasst, alle Titel erhalten dann dieselbe Gewichtung. Der ETF repliziert den Index vollständig physisch.

Erling Kise, Co-Portfoliomanager des DNB Funds Technology, geht breit gefächert an den Start. "Aus heutiger Sicht dürfte der gesamte Technologiesektor als grosser Gewinner aus dem KI-Rennen hervorgehen. Entscheidend ist dabei der Zugang zu Daten, der die Spreu vom Weizen trennen wird. Unternehmen, die über einen einzigartigen Datensatz und Zugang zu Kapital verfügen, können eigene KI-Projekte entwickeln. 

Konservativ Investierende sollten Geopolitik im Auge behalten

Die Privatbank Baumann & Cie. investiert nicht nur in KI-Vehikel, sondern richtet das Hauptaugenmerk aufgrund geopolitischer Unsicherheiten auch auf den Halbleiter-Sektor. Sie hält in einem Kommentar fest, dass "die wirtschaftliche Bedeutung von Halbleitern und die Investitionen in diesen Schlüsselsektor strukturell zunehmen."

Der Trend zum Reshoring ist ebenfalls im Halbleitersektor angekommen. So kündigte der weltweit grösste Auftragsproduzent und Technologieführer TSMC aus Asien einen historischen Umbruch an. Das asiatische Unternehmen wird einen Produktionsstandort in den USA eröffnen, der modernste Chips für den Grosskunden Apple herstellen wird. Kurz darauf folgten Intel, Samsung, Texas Instruments und Micron Technology mit Ankündigungen zum massiven Ausbau ihrer Produktionskapazitäten in den USA.

Die Motivation ist nicht nur auf den zuvor beschriebenen CHIPS and Science Act zurückzuführen, sondern auch auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen und die einhergehende Erkenntnis, dass eine geografisch breitere und robustere Lieferkette doch einige Vorteile bietet, so Baumann & Cie. Dies ist ein weiterer Grund, am Halbleitersektor festzuhalten. Die Privatbank zählt Inficon, VAT und Infineon zu den Profiteuren. Aber auch die Kollektivanlagen Invesco Nasdaq-100 ETF und WisdomTree Artificial Intelligence ETF bieten eine gute Möglichkeit, breit in diesen Trend zu investieren.

 

 

Ein weiterer ETF in diesem Bereich ist der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF. Dieser bietet diversifizierte globale Exposure in bis zu 100 Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern, die in Bereichen mit Bezug auf KI, Datenverarbeitung und Cybersicherheit engagiert sind. Der grössten Positionen sind Nvidia, Meta, Salesforce, Apple, Amazon, Microsoft, Samustung, Cisco und Accenture mit einem jewiligen Prozentanteil, der von 7,3 Prozent bei Nvidia hinunter bis zu 3,95 Prozent bei Accenture reicht. Der US-Anteil beträgt 86 Prozent. 

Der Amundi STOXX Global Artificial Intelligence UCITS ETF (C) bildet den STOXX® AI Global Artificial Intelligence ADTV5 Index nach. Der STOXX® AI Global Artificial Intelligence ADTV5 Index bietet Zugang zu Unternehmen, die gegenüber der zunehmenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) branchenübergreifend positiv exponiert sind. Diese Unternehmen sind gut positioniert, um vom wachsenden Trend zur Automatisierung zu profitieren. Die grössten Positionen sind Microstrategy, Wistron Corp, Intel, Digital Turbine, Inventec, Rambus, Nvidia, Advanced Micro Devices, Meta und Netflix mit einem Anteil von jeweil 0,45 bis 0,38 Prozent. Dieser ETF ist sehr stark diversifiziert im Technologie-Sektor. Der US-Anteil im Vergleich zum Wisdomtree ist der US-Anteil mit 66 Prozent wesentlich kleiner. 

 


Thomas Daniel Marti
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