Seit Jahren streitet man über die Bedeutung des Elektroautos für die Zukunft des Fahrens. Heftiger werden die Diskussionen, wenn es um den wichtigsten E-Autobauer Tesla geht: Das kalifornische Unternehmen dominiert den Markt, löst aber mit ihrem charismatischen und unberechenbaren Gründer Elon Musk auch immer wieder Kontroversen aus.
Der Kurs der Tesla-Aktie hat sich dieses Jahr trotz Coronaviruskrise und weltweiter Rezession mehr als verdreifacht. Anleger streiten sich, ob die Aktie noch weiter nach oben laufen kann (cash berichtete). Die Prognosen könnten unterschiedlicher nicht sein.
Was allerdings feststeht, ist die Marktkapitalisierung von Tesla. Diese hat diesen Monat 250 Milliarden Dollar erreicht. Auch bekannt sind die Finanzzahlen, die das Unternehmen vor einer Woche vorgelegt hat.
Zu anderen faszinierenden und weltverändernden Technologieunternehmen besteht allerdings ein bedeutender Unterschied, wie folgende Grafik von Bloomberg verdeutlicht: Der Umsatz von Tesla wächst beim Börsenwert von 250 Milliarden Dollar viel schwächer als bei Amazon oder Apple. Die Grafik zeigt auch, dass Apple und vor allem Amazon in absoluten Zahlen viel mehr umsetzten als Tesla.
Tesla hingegen fällt bei den Einnahmen um 5 Prozent zurück. Auch wenn der Autokonzern den vierten Quartalsgewinn in Folge schafft und damit Kritiker den Wind aus den Segeln nimmt, welche die Profitabilitätsaussichten anzweifeln: Die Diskussion um die Bewertung der Aktie wird weitergeführt.
Das von Bloomberg für Tesla errechnete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 666. Bei Amazon liegt es bei - ebenfalls sehr hohen - 146. Der Apple-Kurs hingegen ist lediglich mit dem 30-fachen des Gewinns bewertet. Der CEO des amerikanischen Autohandelskonzerns AutoNation, Mike Jackson, nannte den Aktienpreis und die Bewertung in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC "wahnwitzig" - auch wenn Elon Musk mit seinen Autos ein sehr gutes Produkt am Markt habe.