Denn beide Konzerne mit grossen Frachtkapazitäten gelten auch als Gradmesser für die wirtschaftlichte Entwicklung, ihre Warnungen deuten auf eine möglicherweise geringere Nachfrage der Verbraucher für die Feiertage hin.

Fedex spüre Gegenwind, die wirtschaftliche Lage habe sich in den vergangenen Wochen verschlechtert und die Transport-Volumina seien im Sinkflug, beklagte Fedex-Chef Raj Subramaniam in der Nacht zum Freitag. Sein Konzern reduziere nun die Fracht-Flüge, einige Fracht-Jets würden sogar vorübergehend geparkt.

Die Aktie steht am Freitag an der US-Börse schwer unter Druck. Logistik-Konzerne wie Kühne+Nagel oder die Reedereien Hapag-Lloyd und Moeller Maersk geraten am Freitag ebenfalls unter Druck und büssen bis zu sieben Prozent ein.

Die in Hongkong ansässige Fluggesellschaft Cathay Pacific hatte ebenfalls bereits gewarnt, das Fracht-Geschäft zum Jahresende könnte schwächer ausfallen als noch im Jahr zuvor.

Über die Logistiker rollt zum Jahresende in der Regel eine Paketflut hinweg, in den Vormonaten werden zudem die Güter für die Verbraucher zwischen den Kontinenten bewegt. Smartphones, Unterhaltungselektronik und Spielzeuge werden etwa aus den Fabriken Asiens gen Europa und Nordamerika transportiert. Im vergangenen Jahr hatten viele Konzerne Umsatz-Rekorde verzeichnet - so auch etwa die Deutsche Post.

Vor schwächerem zweiten Halbjahr gewarnt

"Wir gehen davon aus, dass die diesjährige Saison vielleicht nicht der im vergangenen Jahr ähneln wird", hatte Cathay Pacific indes bereits Fracht-Kunden informiert. Auch die französische Gross-Reederei CMA CGM hatte nach dem Boom des vergangenen Jahres vor einem schwächeren zweiten Halbjahr gewarnt. Denn rund um den Globus kämpfen Verbraucher mit höheren Preisen für Energie und Lebensmitteln - die Kaufkraft schwindet.

Schon das Ausbleiben einer "Fracht-Flut" nach der graduellen Öffnung Chinas nach den Covid-Lockdowns in zahlreichen Regionen sei ein Warnzeichen gewesen, erklärten JP Morgan-Analysten und stuften Fedex-Aktien auf "neutral" herunter. Fedex ist auf der Route zwischen Nordamerika und Asien vertreten und hängt zudem an seinem US-Heimatmarkt, wo der Konzern auch mit hausgemachten Problemen kämpft.

Die Deutsche Post wollte die Entwicklung beim Konkurrenten Fedex nicht kommentieren. Die Bonner hatten indes in der Vergangenheit einen zuversichtlichen Ton angeschlagen. 

(Reuters)