Die Unsicherheit bezüglich der Zertifizierung von elektrischen Senkrechtstartern bedeutet, dass bisher abgeschlossene Verträge nicht als endgültig angesehen werden sollten, sagte der stellvertretende Vorsitzende Alexander Asseily in einem Interview auf der Dubai Airshow. Die Frage, wie schnell ein Anbieter die Produktion hochfahren kann, wird mit darüber entscheiden, welches der führenden Startups sich letztendlich durchsetzt, sagte er.

"Selbst bei mehreren Anbietern mit zertifizierten Flugzeugen wird es einen massiven Angebotsmangel geben", so Asseily. "Darüber hinaus ist nicht klar, ob sich einer der grossen Anbieter, eine der grossen kommerziellen Fluggesellschaften, unnötigerweise an den einen oder anderen Anbieter binden wird."

Während Lilium ein Flugtaxi-Netzwerk für die brasilianische Fluggesellschaft Azul aufbauen will, hat der britische Rivale Vertical Aerospace Group entsprechende Vereinbarungen mit American Airlines, Japan Airlines und Virgin Atlantic Airways. Die in den USA ansässig Archer Aviation hat Geschäfte angeschlossen mit United Airlines, während Joby Aviation mit JetBlue Airways zusammenarbeitet.

Lilium ging im September über die Fusion mit einem Börsenmantel an die US-Technologiebörse Nasdaq

Aufträge zu haben, sei wichtig, aber "es spielt keine Rolle, wenn man ein Flugzeug nicht ausliefern kann", sagte Asseily. "So sehr wir uns auch über die angekündigten Abschlüsse freuen, der absolute Fokus liegt im Moment auf der Entwicklung."

Das 2015 gegründete Unternehmen Lilium mit Sitz in München strebt den Markteintritt im Jahr 2024 an und gehört damit zu den Pionieren in der Branche. Das siebensitzige Modell des Unternehmens nutzt 36 Elektromotoren, die anstelle von Propellern Minidüsen antreiben.

(Bloomberg)