Institutionelle Anleger hatten schon vor der vergangenen Woche eine Abneigung gegen Kryptowährungen. Der plötzliche Niedergang von Sam Bankman-Frieds FTX.com könnte die Aussichten der Anlageklasse, in Mainstream-Portfolios aufgenommen zu werden, jedoch dauerhaft zerstört haben.
Zwar gibt es nach wie vor viele eingefleischte Anhänger solcher Vermögenswerte. Viele professionelle Fondsmanager sind jedoch der Meinung, dass die Argumente für Kryptowährungen als Portfolio-Diversifizierer oder digitales Gold entkräftet wurden. Die Verluste seien zu gross und die Marktstruktur zu riskant, heisst es.
"Es ist klar geworden, dass sie in der institutionellen Vermögensallokation keinen Platz finden werden", sagt Hani Redha, ein Multi-Asset-Portfoliomanager bei Pinebridge Investments in London. "Es gab eine Zeit, in der sie als eine potenzielle Anlageklasse betrachtet wurden, die jeder Investor in seiner strategischen Vermögensallokation haben sollte. Das ist jetzt völlig vom Tisch."
FTX hatte einen guten Ruf
Die Implosionen und Skandale der letzten Monate haben die Hauptargumente der Krypto-Befürworter zunichte gemacht und die Vorstellung von Bitcoin als sicherem Hafen in turbulenten Zeiten nahezu zerstört. Keines dieser Ereignisse - vom Zusammenbruch von TerraUSD bis zum Konkurs von Celsius - war so vernichtend wie die Enthüllung, dass sogar FTX unsolide war. Die Börse galt in der Kryptobranche bis vor kurzem als einer der renommiertesten Namen.
Der Zusammenbruch von FTX "wirft Fragen über die Lebensfähigkeit des Krypto-Ökosystems auf", sagte Salman Ahmed, Chef-Investmentstratege der Fondsgesellschaft Fidelity International, die von London aus 646 Milliarden Dollar verwaltet. "Es war schon immer schwierig, ein Argument für die Einbeziehung von Kryptowährungen zu finden. Jetzt ist das System aber noch mehr unter Druck geraten."
Fidelity brachte im Februar ein börsengehandeltes Bitcoin-Produkt auf den Markt, das sich an professionelle europäische Anleger richtet. Es hat seit seiner Einführung etwa 55 Prozent verloren.
Ein Jahr seit dem Krypto-Höhepunkt
Noch vor einem Jahr war die Krypto-Manie auf ihrem Höhepunkt und Bitcoin hatte die Marke von 67'000 Dollar überschritten. Im Januar schätzte Bridgewater, dass 5 Prozent der Bitcoins von institutionellen Anlegern gehalten wurden.
Überschwängliche Vorhersagen waren damals überall zu hören. Der Stratege Nikolaos Panigirtzoglou von JPMorgan, dass Bitcoin theoretisch langfristig 146'000 Dollar erreichen könnte, indem es Gold verdrängt. Eine Umfrage von PWC vom April ergab, dass 42 Prozent der Krypto-Hedgefonds vorhersagten, dass Bitcoin bis Ende 2022 bei 75'000 bis 100'000 Dollar notieren würde.
Jetzt sind die Ansichten der Anleger zurückhaltender. Panigirtzoglou sagte letzte Woche in einer Analyse, dass Bitcoin die Tiefststände des Sommers von 13'000 Dollar wieder erreichen könnte. Bitcoin wurde am heutigen Montag unter 17'000 Dollar gehandelt. "Das Argument, zur Diversifizierung in Kryptowährungen zu investieren, ist schon seit einiger Zeit tot", sagte er in einem Interview.
Bitcoin ist indessen schon vielfach abgestürzt und hat sich wieder erholt. Einige Verfechter der Digitalwährung sind der Meinung, dass die Hybris aus dem Markt herausgespült werden und die Branche schliesslich reifen wird. Die Schwierigkeiten von FTX könnten etablierten Unternehmen mit einer Erfolgsbilanz im Risikomanagement wie Nasdaq Stock Market und CBOE Global Markets sogar zugute kommen, schrieb Analyst Mike Cyrys von Morgan Stanley.
Für Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management, ist das Argument, dass Bitcoin eine digitale Version von Gold werden könnte, nicht stichhaltig. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis noch mehr Investoren abspringen und die Krypto-Preise wieder einbrechen. "Es hätte klar sein müssen, dass eine Branche, die nichts produziert, Geld verbrennt und verlockende Renditen bietet, zum Scheitern verurteilt ist", sagt Dowding.
(Bloomberg)
10 Kommentare
Ich finde es so interessant wie die allermeisten Leute lieber mit dem Finger zeigen und sich selbst als Helden darstellen und behaupten sie hätten es gewusst alle anderen sind dumm anstatt sich mal wirklich mal ein paar Minuten Zeit zu nehmen und Bitcoin verstehen zu wollen. Und trotzdem sind es meistens diejenigen die nicht allzu viel von Geld verstehen und seit 30 Jahren brav in die dritte Säule einzahlen. Aber leider ist bei uns für viele Schein mehr als Sein.
Sorry aber das ist einfach nur noch lachhaft. Bitcoin gibt es seit nunmehr 13 Jahren und institutionelle Anleger waren bis jetzt noch nicht ein einziges Mal der Treiber für die aufwärts Preisbewegungen. Die selben Hedgefonds, Banken und sogenannten Experten die prognostizierten das Bitcoin in diesem Jahr, nächstes Jahr oder wann auch immer 100,000 200,000 oder 1 Million wert sein soll sind auch diejenigen die es jetzt wieder für tot erklären. Bitcoin wird seit 13 Jahren immer wieder tot geschrien und doch ist es immer noch hier und steigt und steigt. Dieses Mal haben sich einfach mal ein paar kleinere institutionelle mit FTX die Finger verbrannt und nicht nur Retail. Es jetzt natürlich der „unnützen“, „wertlosen“ Kryptoszene in die Schuhe zu schieben ist viel angenehmer als zu zugestehen dass man kein richtiges due diligence gemacht hat - was absolut peinlich ist. FTX war ein riesen grosser Scam und keiner der grossen Investoren ist das aufgefallen - spricht wirklich für die Professionalität dieser Experten…
Sorry aber das ist einfach nur noch lachhaft. Bitcoin gibt es seit nunmehr 13 Jahren und institutionelle Anleger waren bis jetzt noch nicht ein einziges Mal der Treiber für die aufwärts Preisbewegungen. Die selben Hedgefonds, Banken und sogenannten Experten die prognostizierten das Bitcoin in diesem Jahr, nächstes Jahr oder wann auch immer 100,000 200,000 oder 1 Million wert sein soll sind auch diejenigen die es jetzt wieder für tot erklären. Bitcoin wird seit 13 Jahren immer wieder tot geschrien und doch ist es immer noch hier und steigt und steigt. Dieses Mal haben sich einfach mal ein paar kleinere institutionelle mit FTX die Finger verbrannt und nicht nur Retail. Es jetzt natürlich der „unnützen“, „wertlosen“ Kryptoszene in die Schuhe zu schieben ist viel angenehmer als zu zugestehen dass man kein richtiges due diligence gemacht hat - was absolut peinlich ist. FTX war ein riesen grosser Scam und keiner der grossen Investoren ist das aufgefallen - spricht wirklich für die Professionalität dieser Experten… Sorry aber das ist einfach nur noch lachhaft. Bitcoin gibt es seit nunmehr 13 Jahren und institutionelle Anleger waren bis jetzt noch nicht ein einziges Mal der Treiber für die aufwärts Preisbewegungen. Die selben Hedgefonds, Banken und sogenannten Experten die prognostizierten das Bitcoin in diesem Jahr, nächstes Jahr oder wann auch immer 100,000 200,000 oder 1 Million wert sein soll sind auch diejenigen die es jetzt wieder für tot erklären. Bitcoin wird seit 13 Jahren immer wieder tot geschrien und doch ist es immer noch hier und steigt und steigt. Dieses Mal haben sich einfach mal ein paar kleinere institutionelle mit FTX die Finger verbrannt und nicht nur Retail. Es jetzt natürlich der „unnützen“, „wertlosen“ Kryptoszene in die Schuhe zu schieben ist viel angenehmer als zu zugestehen dass man kein richtiges due diligence gemacht hat - was absolut peinlich ist.
"Es hätte klar sein müssen, dass eine Branche, die nichts produziert, Geld verbrennt.... "Na wenn ich das schon lese muss ich laut lachen. Das habe ich als Laie schon Jahre vorher geahnt, dass der Zeitpunkt kommt wo es dreht. Wie sagte man einmal früher: "wenn dir selbst die Kioskfrau von einem sicherern Investment erzählt ist es höchste Zeit auszusteien".
Ja nur aktuell ist es genau umgekehrt. Alle raten dir von einem Investment ab. Die Kioskfrau hat heute vor einem Jahr in Crypto investiert. Im November 2021 herrschte Goldgräberstimmung und es wurden lustige Pixelbildchen von Affen für Millionen getauscht. Als dann auch noch 10vor10 über Bitcoin berichtet hatte und der Kurs bei 69'000 stand zog ich die Reissleine und habe ausgecasht. Das Haus ist abbezahlt und nun liegen genug liquide Mittel bereit um den Crash zu kaufen. Also auch Edelmetalle, Stocks und eben auch Bitcoin. und zwar nur Bitcoin, alles andere ist Humbug und Teufelszeug. Die Bitcoin kommen wieder auf das Hardware-Wallet und werden dann in 4 Jahren wieder verkauft. zwei volle Cycles habe ich so bereits mitgemacht und bin sehr gut gefahren. und ich meine, wirklich sehr gut. Drum, egal was passiert, verlieren kann ich eh nicht mehr. EarlyBirds FTW
an dansen, auch ich wäre so gerne ein Hellseher geworden
Dann sind sie wohl auch Multi Millionär da sie geahnt hatten 2009 das Bitcoin von ein paar Rappen auf mehrere 10,000 steigen wird. Gratulation.