Wie ihre Konkurrentin HSBC konnte die Bank einen Teil ihrer bisher gebildeten Rückstellungen in der Risikovorsorge auflösen und damit andere negative Effekte wie den rückläufigen Zinsüberschuss und höhere Kosten für den Konzernumbau mehr als abfedern. Unter dem Strich verdiente Lloyds nach Angaben vom Mittwoch im ersten Quartal fast 1,4 Milliarden Pfund (rund 1,6 Mrd Euro) damit fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor.

Mit dem Gewinn überraschte die Bank die Analysten. Die Experten hatten zwar mit einer Erholung gerechnet, aber nicht in diesem Ausmass. Der Anstieg geht darauf zurück, dass Lloyds im ersten Quartal 323 Millionen Pfund aus der Risikovorsorge nahm. Anfang vergangenen Jahres hatte die Bank wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie und der dadurch ausgelösten hohen Unsicherheit rund 1,4 Milliarden Pfund für drohende Kreditausfälle zur Seite gelegt. 2020 waren es insgesamt 4,2 Milliarden Pfund.

An der Börse sorgten die Zahlen für einen Kurssprung. Die Aktie legte um bis zu fünf Prozent auf 45,695 Pence zu. Sie setzte damit ihren jüngsten Höhenflug fort und erreichte den höchsten Stand seit Anfang März 2020. Im September hatte das Papier zeitweise weniger als 25 Pence gekostet. Trotz der Erholung in den vergangenen Monaten liegt der Kurs noch deutlich unter dem Niveau, das er vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie erreicht hatte.

(AWP)