Die Valoren des Berner Energiekonzerns BKW ziehen um 3 Prozent an und notieren bei 136,30 Franken, während der breite Markt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,23 Prozent zulegt. Seit Jahresbeginn haben die BKW-Titel etwas mehr als drei Prozent an Wert verloren. 

Verantwortlich für die Kursgewinne am Mittwoch ist die UBS-Analystin Barbora Blaha. Sie hebt nach den Zahlen für 2023 den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) und den Gewinn pro Aktie (EPS) bis zum Jahr 2026 um durchschnittlich 7,2 und 11,2 Prozent an. Dies sei auf einen höheren EBIT in der Sparte Energie zurückzuführen. Zudem seien die Restrukturierung im Dienstleistungsbereich, der leichte Aufwärtstrend im Netzbereich und der stabile Teil des Energiegeschäfts ihrer Meinung nach noch nicht im Aktienkurs reflektiert.

Die UBS-Expertin stuft deshalb das Rating bei der BKW direkt auf «Buy» von «Sell» hoch und erhöht das Kursziel auf 151 von 150 Franken. Das ergibt ein Aufwärtspotenzial von 11 Prozent. Ein noch höheres Kursziel ruft einzig Eugen Perger von Research Partners mit 170 Franken auf. 

Welches Wachstum die BKW anstrebt und welche Dividendenpolitik der BKW-CEO Robert Itschner verfolgt, erklärt er hier im Interview mit cash.ch.

BKW erleidet 2023 Verlust im Dienstleistungsgeschäft

Die Gesamtleistung ging 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent zurück auf 4,60 Milliarden Franken, wie der Berner Stromversorger am 12. März anlässlich der Präsentation der Jahreszahl 2023 mitteilte. Der EBIT erreichte 620 Millionen nach 1,04 Milliarden Franken (-40 Prozent). In Aussicht gestellt hatte die BKW zuvor einen Betriebsgewinn in der Bandbreite von 550 bis 600 Millionen.

Unter dem Strich blieb ein um 15 Prozent tieferer Gewinn von 488 Millionen Franken. Die Aktionäre sollen eine ordentliche Dividende von 3,40 Franken je Aktie erhalten. Im Vorjahr erhielten sie 2,80 Franken ordentliche Dividende plus eine einmalige Jubiläumsdividende von 1,25 Franken; insgesamt also 4,05 Franken je Aktie.

Im Dienstleistungsgeschäft ist es indes zu Wertberichtigungen bei Projekten und zu anderen Wertminderungen gekommen in der Höhe von insgesamt 90 Millionen Franken, wie es hiess. Unter dem Strich blieb ein EBIT-Verlust von 40 Millionen Franken in der Sparte. Mit einem Zwei-Jahres-Programm soll die Ertragskraft im Dienstleistungsgeschäft nachhaltig gestärkt werden.

Für das laufende Geschäftsjahr geht die Gesellschaft auf Gruppenebene von einem operativen Gewinn EBIT von 650 Millionen bis 750 Millionen Franken aus. Gemäss AWP-Analyser schätzen vier Analysten die Aktie mit Kaufen ein, je zwei mit Halten respektive Verkaufen. 

(cash/AWP)