Die französische Research-Boutique Kepler Cheuvreux nimmt drei Änderungen bei Schweizer Unternehmen auf ihrer Empfehlungsliste für den Sektor der europäischen Small Caps vor. Die herausfallenden Arbonia stuft Kepler Cheuvreux weiterhin mit «Hold» und einem Kursziel von 7 Franken ein, während die neue aufgenommenen Implenia mit «Buy» und einem Kursziel von 62 Franken sowie Zehnder mit «Buy» und einem Kursziel von 75 Franken eingestuft werden. 

Etwas überraschend attestieren die Analysten von Kepler Cheuvreux dem Titel von Arbonia mit 34 Prozent das höhere Aufwärtspotenzial im Vergleich zu Implenia (plus 13 Prozent) oder Zehnder (plus 9 Prozent). 

Ein Grund für das Entfernen von der Empfehlungsliste dürfte bei den ambitionierten Mittelfristzielen von Arbonia liegen. Konkret peilt der Bauzulieferer bis 2029 einen Umsatz zwischen 820 Millionen und 850 Millionen Franken an, wie das Unternehmen anlässlich des Investorentages Ende März mitteilte. 

Der Türenhersteller stellte gleichzeitig eine Marge beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 14 und 15 Prozent in den Raum. Zum Vergleich: 2024 lag die entsprechende Ebitda-Marge bei 9,2 Prozent. Die Titel von Arbonia stehen am Montagmorgen bei 5,28 Franken. 

Baukonzern Implenia gut aufgestellt

Solid stuft Kepler-Analyst Torsten Sauter die Situation bei Implenia ein. Er erhöhte Anfang Juni das Kursziel auf 62 von 45 Franken und beliess die Einstufung auf «Buy». Mit der Anpassung berücksichtigt er auch die 14-prozentige Beteiligung an der neu gegründeten Cham Swiss Properties wider. Damit halte Implenia eine wertvolle Beteiligung an einem an der SIX kotierten, dividendenstarken Unternehmen und könne nach wie vor Dienstleistungen für die neue Gruppe erbringen.

Darüber hinaus würden Massnahmen zur Belebung des deutschen Marktes sowie die verbesserten finanziellen Rahmenbedingungen Implenia operativ deutlich zugute kommen und sich über mehrere Jahre positiv auswirken. Auch stelle die starke Position in der Schweiz und in Deutschland sicher, dass der Baukonzern in der Pole Position stehe, um vom erwarteten Marktaufschwung zu profitieren. Die Bewertung sei nach wie vor attraktiv und die «Equity-Story» habe sich deutlich verbessert, so der Analyst. Implenia notieren am Montagmorgen bei 54,50 Franken.

Der Lüftungs- und Raumklima-Spezialist Zehnder hat Mitte Mai seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2025 erhöht. Die Firma rechnet für die ersten sechs Monate des Jahres 2025 mit einem Umsatz zwischen 380 und 390 Millionen Euro sowie mit einer bereinigten Marge beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 8 bis 9 Prozent. Im ersten Semester 2024 hatte Zehnder noch einen Umsatz von 344,7 Millionen Euro und eine Marge von 6,6 Prozent erwirtschaftet.

Der zuständige Analyst bei Kepler Cheuvreux erhöhte daraufhin das Kursziel für Zehnder auf 75 von 65 Franken und beliess die Einstufung auf «Buy». Nach der jüngsten positiven Guidance habe er sein Zahlenmodell aktualisiert, schrieb der Experte. Damit berücksichtige er die besser als erwartete Marktdynamik im Lüftungsgeschäft. Seine Prognosen beim Gewinn pro Aktie für 2025 bis 2027 erhöhte der Experte von Kepler Cheuvreux um durchschnittlich 10 Prozent. Zehnder stiegen am Montag mit 67,80 Franken in den Handel.

Bei der Empfehlungsliste von Kepler Cheuvreux zu den Small Caps kam es zu grösseren Änderungen am Ende des zweiten Quartals. Mit Aramis, Fnac Darty, Kloeckner sowie OVS konnten sich gerade mal vier von zehn Titeln halten. Neben Arbonia flogen Alzchem, Assystem, Draegerwerk, Heijmans und Stenhus von der Liste. Neu schafften neben Implenia und Zehnder auch Amadeus Fire, ElvalHalcor, GVS und ICOP den Sprung auf die Empfehlungsliste von Kepler Cheuvreux. 

(cash/AWP)