Die Bank gibt sich "sehr zufrieden" mit den bisherigen Fortschritten. Sie bereitet nun eine seit längerem angekündigte Kapitalerhöhung vor und erhöht ihre finanziellen Ziele für die Strategieperiode 2021 bis 2025

Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung verbesserte sich im vergangenen Geschäftsjahr um 0,7 Prozent auf 284,6 Millionen Franken, wie die LUKB am Dienstag mitteilte. Nach einer Zuweisung an die Reserven resultiert unter dem Strich ein um 2,4 Prozent höherer Konzerngewinn von 226,6 Millionen Franken.

Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 12,50 Franken je Aktie erhalten. Auf den Kanton Luzern als Hauptaktionär entfällt mit der Dividende sowie der Abgeltung der Staatsgarantie und Steuern ein Betrag von "deutlich über" 80 Millionen Franken.

Zinsertrag steigt auch in Tiefzinsphase

Insgesamt konnte die Bank den Geschäftsertrag leicht auf 585,7 Millionen Franken (+0,8 Prozent) steigern. Klar zulegen konnte sie dabei im wichtigsten Geschäftsbereiche, dem Zinsengeschäft (Nettoerfolg +4,9 Prozent auf 390,2 Millionen). Das Wachstum war nicht zuletzt auch auf tiefere Wertberichtigungen zurückzuführen.

Dagegen konnte das Kommissionsgeschäft (-1,1 Prozent auf 119,1 Millionen) nicht ganz an das Vorjahresergebnis anknüpfen, was die Kantonalbank mit den Turbulenzen an den Finanzmärkten im vergangenen Jahr zurückführt. Mehr verdienen konnte die LUKB dagegen Handelsgeschäft (+19,1 Prozent auf 61,5 Millionen).

Höher fiel allerdings auch der Geschäftsaufwand aus (+3,8 Prozent auf 268,0 Millionen Franken). Die LUKB begründet dies mit dem wachsenden Geschäftsvolumen sowie einem höheren Personalbestand und ICT-Investitionen- Die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich etwas auf 44,7 Prozent, lag damit aber deutlich unter dem eigenen Zielwert von 50 Prozent.

Wachstum bei Kundenausleihungen

Die Kundenausleihungen stiegen per Ende 2022 mit einem Wachstum um 5,7 Prozent auf 39,3 Milliarden Franken an. Dabei war die Kantonalbank vor allem im Hypothekengeschäft mit einem Wachstum von 5,8 Prozent schnell unterwegs. Ohne Krediterhöhungen an Immobilienfonds wäre das Hypothekenwachstum mit +4,3 Prozent tiefer ausgefallen.

Die verwalteten Kundenvermögen beliefen sich per Ende 2022 auf rund 35,9 Milliarden Franken, womit sie um 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lagen. Grund war die negative Performance im vergangenen Jahr, die durch den Zufluss von Nettoneugeld (+1,4 Milliarden) Franken nicht ausgeglichen werden konnte.

Kapitalerhöhung im Q2

Die Bank sieht nun auch im laufenden Jahr "hohe Unsicherheiten" und verweist dabei auf weitere Zinserhöhungen der SNB und einer langsamer wachsenden Wirtschaft. Dennoch sei er "vorsichtig optimistisch", so LUKB-CEO Daniel Salzmann. Für 2023 strebe er einen Konzerngewinn von "über 235 Millionen" Franken an.

Derzeit sei die Bank mit den Vorbereitungsarbeiten für die geplante Kapitalerhöhung beschäftigt, die noch im zweiten Quartal 2023 umgesetzt werden soll. Das Eigenkapital soll dabei um maximal 500 Millionen Franken erhöht werden. Der Kanton Luzern als Hauptaktionär (61,5%) habe schon sehr früh seine Absicht bekanntgegeben, dass er die ihm zustehenden Bezugsrechte vollständig ausüben wolle. Es brauche nun noch den Beschluss der Generalversammlung 2023.

Höhere Ziele

Die Kantonalbank sieht sich bei allen drei finanziellen Langfristzielen so gut auf Kurs, dass sie ihre Ziele für die Fünfjahresstrategie 2021 bis 2025 nach oben setzt. Neu will sie nach erfolgter Kapitalerhöhung das Ziel für den kumulierten Unternehmensgewinn 2021 bis 2025 auf 1'075 bis 1200 Millionen Franken erhöhen (bisher 1025 bis 1100 Millionen Franken).

Auch für die Kapitalisierung steigt der Anspruch: Neu wird eine Gesamtkapital-Ratio von 16 bis 20 Prozent angestrebt (bisherige Bandbreite 14 bis 18 Prozent). Das Mindestziel für die CET1-Ratio (hartes Kernkapital) steigt von bisher 11 auf 12 Prozent. Das Ziel für die Cost-Income-Ratio bleibt derweil unverändert bei maximal 50 Prozent.

(AWP)