Die Partners Group mit Sitz in Zug, Spezialist für Anlagen im ausserbörslichen Markt, rennt von Erfolg zu Erfolg: Das Ergebnis stieg 2017 zweistellig. Die verwalteten Vermögen liegen mit 62 Milliarden Euro  mehr als doppelt so hoch wie 2013. Die Analysten sind voll des Lobes.

Droht einem solchen Unternehmen überhaupt noch Gefahr? Übermut wäre sicherlich ein Risiko: "Wir müssen die Füsse auf dem Boden behalten", sagt Verwaltungsratspräsident Peter Wuffli im cash-Video-Interview. Bescheiden bleiben und grosse Fehler zu vermeiden bleibe eine entscheidende Aufgabe. Von den Geschäftsfeldern her sieht er indessen weniger Gegenwind auf das Unternehmen zukommen.

«Länger von Firmen profitieren»

"Wir sind in einem Markt, der sehr viel Potential hat", sagt Wuffli. Das Interesse an privat gehaltenen Firmen steige aber bei den Investoren: "Sie erzielen im Wesentlichen bessere Renditen als börsenkotierte Firmen." Dies hänge klar mit der Unternehmenskultur und den Führungsprinzipien in diesen Gesellschaften zusammen: "Sie sind sehr unternehmerisch ausgerichtet", lautet die Einschätzung.  

Beteiligungsgesellschaften würden Firmen in der Regel zwischen fünf bis sieben Jahre lang halten. Wuffli, der 2001 bis 2007 CEO der UBS war und seit 2009 zum Verwaltungsrat der Partners Group gehört, plädiert für längerfristige Haltedauern bei Firmenbeteiligungen: "Man profitiert länger von guten Unternehmen und gerade dies erwarten auch unsere Kunden von uns."

Wachstumsinvestitionen

Die Grösse der Privatmarktinvestitionen umfasst nur etwa fünf Billionen Dollar. Zum Vergleich: Der weltweite Aktienhandel ist 81 Billionen Dollar schwer, während der Markt für Anleihen ein Volumen von 189 Billionen Dollar hat.

In diesem kleinen Bereich der Privatmarktinvestitionen ortet die Parnters Group noch grosse Wachstumschancen. Das Unternehmen sei gut aufgestellt, auf verschiedenen Feldern zu wachsen, sagt Wuffli. Neben der dem Markt für privates Beteiligungskapital (Private Equity) engagiere man sich auch im Markt für privatplatzierte Obligationen sowie bei Infrastruktur- und Immobilieninvestments.

Analysten-Einschätzungen zum Ergebnis: Partners Group stellt alles Bisherige in den Schatten

Auch geographisch will die Partners Group weiter die Fühler ausstrecken. Die Verankerung ist im deutschsprachigen Europa und in englischsprachigen Ländern stärker als etwa in den überseeischen Schwellenländern. In Asien hat der Vermögensverwalter bereits stark investiert, wie Wuffli festhält: "Unser zweitgrösster Standort ausserhalb von Zug ist heute Singapur."

Auch auf den Philippinen, in China und in Indien habe man Niederlassungen eröffnet. "Lateinamerika ist etwas schwieriger", gibt Wuffli zu bedenken. Das Umfeld für Privatmarktinvestments sei dort etwas gebremst, wobei die Partners Group vor Ort sei und auch von Brasilien aus Kunden betreue. "Wir sind zuversichtlich, dass es auch in Lateinamerika interessante Wachstumsmöglichkeiten gibt."

Peter Wuffli ist seit 2013 Verwaltungsratspräsident der Partners Group. Im Mai soll er von Steffen Meister abgelöst werden. Wuffli bliebt aber weiter Verwaltungsrat. Im cash-Video-Interview erläutert er die Gründe für seinen Rückzug vom Posten des Chairman und beantwortet die Frage, ob er den Posten noch gerne länger innegehabt hätte.