Puma hat den Ausblick für das laufende Jahr drastisch gesenkt angesichts schwacher Nachfrage nach Sport- und Freizeitmode sowie wachsender Sorgen über mögliche Folgen neuer US-Zölle.

Der deutsche Sportartikelhersteller rechnet nun mit einem Verlust beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Die Mitteilung vom späten Donnerstagabend enthielt auch enttäuschende vorläufige Zahlen für das zweite Quartal.

Bislang hatte Puma ein bereinigtes Ebit zwischen 520 und 600 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn von 489 Millionen Euro gerechnet.

Das Unternehmen aus Herzogenaurach verwies auf rückläufige Umsätze in Nordamerika, Europa und der Region Greater China im zweiten Quartal. Diese Schwäche werde sich voraussichtlich über das gesamte Jahr fortsetzen, hiess es. Die Folge: überhöhte Lagerbestände. Beim Umsatz wie beim Gewinn blieb Puma im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück.

Der Konzern geht jetzt davon aus, dass die währungsbereinigten Erlöse im laufenden Jahr im niedrigen zweistelligen Prozentbereich sinken werden. Bislang hatte Puma mit einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet.

Hinzu kommt ein weiterer Belastungsfaktor: Die US-Zölle dürften laut Puma den Bruttogewinn im Geschäftsjahr um etwa 80 Millionen Euro drücken.

Seit seinem Amtsantritt bei Puma am 1. Juli steht der neue Vorstandschef Arthur Hoeld vor der Aufgabe, die Marke zu überarbeiten. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen Schwierigkeiten, bei den Verbrauchern Anklang zu finden. Hoeld, ein Adidas-Veteran, trat die Nachfolge von Arne Freundt an, der nach mehreren Gewinnwarnungen und einem Strategiestreit mit dem Aufsichtsrat ausgeschieden war.

Ein zentraler Baustein von Freundts Strategie waren die dünnsohligen Speedcat-Sneaker und verwandte Modelle wie die Schuhserie Ballet. Damit wollte er Puma im Markt für hochwertige Sneakers und Sportausrüstung besser positionieren.

Doch der grosse Wurf blieb bislang aus: Puma ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, modisch einen Nerv zu treffen. Ganz anders Adidas: Der Lokalrivale aus Herzogenaurach hatte mit Retro-Modellen wie Samba und Gazelle grosse Erfolge. Hoeld war bei Adidas an deren Einführung Anfang des Jahrzehnts massgeblich beteiligt gewesen.

(Bloomberg)