Der SMI reagierte verhalten positiv auf die am Nachmittag publizierten neuen US-Inflationsdaten, obwohl er die Gewinne zwischenzeitlich aber wieder abgeben hatte. In den USA blieb die Jahresteuerung im Juli trotz der Zollpolitik der US-Regierung überraschenderweise gleich hoch wie noch im Vormonat.
Viele Unternehmen nähmen die Zölle offensichtlich bisher auf die eigene Kappe, stellte ein Marktanalyst fest. Dies könnte allerdings nur vorübergehend sein, gab er zu bedenken: Künftig dürften die Zölle mehr und mehr auf die Verbraucherpreise durchschlagen. Dennoch eröffneten die neuen Inflationsdaten der US-Notenbank Fed Spielräume für Zinssenkungen, meinte ein weiterer Marktteilnehmer. Auch US-Präsident Donald Trump fordert vom Fed vehement eine Senkung der Leitzinsen.
Die deutlichsten Kursavancen gab es für die Titel des Dentalimplantat-Herstellers Straumann (+3,1 Prozent), der am (morgigen) Mittwoch seine Geschäftsergebnisse des ersten Semesters vorlegen wird. Die Analysten erwarten trotz Frankenstärke einen Anstieg beim Umsatz und bei den Gewinnzahlen. Die Titel des Generikaherstellers Sandoz (+1,8 Prozent) erhielten derweil Rückenwind von einer Kurszielerhöhung durch die Royal Bank of Canada.
Die Technologietitel Logitech (+1,4 Prozent) und VAT (+1,0 Prozent) drehten am Nachmittag mit einer positiven Entwicklung der US-Technologiebörse Nasdaq ins Plus. Am Morgen waren sie noch von Nachrichten aus China gebremst worden, nach denen die chinesische Regierung heimische Unternehmen aufgefordert habe, gewisse Chips von Nvidia und AMD nicht mehr zu verwenden.
Mit moderaten Gewinnen gingen die Novartis-Titel (+0,2 Prozent) aus dem Handel, während es die Genussscheine der Basler Rivalin Roche (+0,04 Prozent) erst kurz vor Börsenschluss knapp ins Plus schafften. Am Markt wurde von Umschichtungen aus Roche in Novartis gesprochen: Letztere seien in Sachen Forschungserfolge deutlich zuverlässiger als Roche, meinte ein Händler.
Erneut schwach zeigten sich dagegen die Aktien des SMI-Schwergewichts Nestlé (-0,6 Prozent), die damit weiterhin in der Nähe des vergangene Woche erreichten Jahrestiefs bleiben. Klare Abgaben gab es auch für die Partizipationsscheine des Schokoladeherstellers Lindt&Sprüngli (-0,9 Prozent).
Mit leichten Abschlägen gingen die UBS-Titel (-0,2 Prozent) aus dem Handel. Am Vorabend hatten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Bankkreise vermeldet, dass ein Investor Titel der Grossbank im Umfang von etwa 0,5 Prozent des Aktienkapitals zum Verkauf gestellt hatte.
Am breiten Markt sackten die Komax-Titel (-11,2 Prozent) ab. Der Hersteller von Kabelverarbeitungsmaschinen hat im ersten Halbjahr unter der Flaute der Autoindustrie gelitten und verfehlte mit seinen am Morgen vorgelegten Halbjahreszahlen die Erwartungen klar. Er will nun sein Kostensenkungsprogramm intensivieren.
Stark aufwärts ging es dagegen mit den Tecan-Aktien (+9,6 Prozent) nach guten Daten des Laborausrüsters zur Auftragslage und der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms. Deutliche Avancen verzeichneten auch die Titel des Pharmazulieferers Polypeptide (+9,3 Prozent), der im ersten Halbjahr rasant wachsen konnte.
(AWP)