Die US-Inflationszahlen vom Vorabend boten am Mittwoch Rückenwind. Diese sind ein guter Nährboden für die Hoffnungen auf Zinssenkungen, wie ein Analyst schrieb. Davon profitierte unter anderem auch der Bitcoin.
Am Aktienmarkt sei der Zinsschritt allerdings bereits zum grössten Teil eingepreist, hiess es am Markt. Im Tagesverlauf fehlten zudem die Impulse. Unterstützend für den SMI wirkten die defensiven Schwergewichte Novartis, Roche und Nestlé. Generell würden viele Marktteilnehmer vor dem grossen Treffen zum Ukraine-Krieg am kommenden Freitag wohl keine unnötigen Risiken mehr eingehen, hielt eine Marktbeobachterin fest. In den Vereinigten Staaten äussern sich nun noch drei Präsidenten von regionalen Vertretungen der US-Notenbank Fed. Es bleibe abzuwarten, ob diese dem jüngsten Schwenk einiger Fed-Vertreter folgen und eine Leitzinssenkung im September befürworten, kommentierte ein Analyst.
Der Leitindex SMI schloss mit einem Plus von 0,78 Prozent nahe am Tageshoch bei 11'978,85 Punkten. Damit rückt die Marke von 12'000 Zählern wieder näher. Gegen Mittag war der Index kurz bis auf 11'887 Punkte gefallen, festigte sich danach aber wieder. Der SLI, der derzeit 31 Titel umfasst, stieg um 0,44 Prozent auf 1992,55 Punkte und der breite SPI um 0,50 Prozent auf 16'677,64 Zähler. Von den SLI-Titeln schlossen 15 im Plus, 13 im Minus und drei (Kühne+Nagel, Sonova, UBS) unverändert.
Die Gewinner des Tages waren klar Amrize (+5,9 Prozent), die mit Eröffnung des US-Handels nach oben schossen. Zuvor waren mehrere Management-Zukäufe gemeldet worden. Mit einem Tageshoch von gut 41 Franken liegen sie aber noch immer klar unter dem Wert der Eröffnungsauktion von Ende Juni (46 Franken) beim Börsenstart an der SIX.
Am Indexende sinken Straumann (-8,1 Prozent) nach Halbjahreszahlen markant. Der Dentalimplantatehersteller enttäuschte die Investoren vor allem mit der verhaltenen Entwicklung in Nordamerika und den teilweise tieferen Margen.
In der zweiten Reihe honorierte der Markt bei Santhera (+5,7 Prozent) eine weitere Zulassung für das DMD-Mittel Agamree - diesmal für den türkischen Markt. Besonders Anfang Dezember hatten die Titel mit den ersten Zulassungen stark zugelegt, sind seit dem Hoch im Februar aber wieder etwas zurückgekommen.
Ein deutliches Lebenszeichen gab es von Orior (+10,3 Prozent), auch wenn die Jahresbilanz immer noch stark negativ ist. In der kommenden Woche legt die Lebensmittelgruppe Zahlen vor und an der Börse wird offenbar auf eine Besserung nach dem extrem schwierigen Jahr gehofft.
Auch Polypeptide (+8,1 Prozent) waren unter den grössten Gewinnern zu finden. Bereits am Vortag hatten die Papiere nach Halbjahreszahlen um mehr als 9 Prozent zugelegt.
Derweil wurden Feintool (-4,3 Prozent) nach Vorlage der Semesterzahlen verkauft. Der Automobilzulieferer litt weiterhin unter dem schwachen Automarkt und zeigte sich auch mit Blick auf das zweite Halbjahr zurückhaltend.
(AWP/cash)