Die US-Sportschuhmarke Skechers wird für 9,4 Milliarden Dollar an den brasilianisch-amerikanischen Finanzinvestor 3G Capital verkauft. Die von dem brasilianischen Milliardär Jorge Paulo Lemann beherrschte Beteiligungsfirma legte am Montag ein Angebot über 63 Dollar je Skechers-Aktie vor und hat nach Angaben des kalifornischen Unternehmens bereits 60 Prozent der Anteile sicher. Die Offerte liegt 28 Prozent über dem Skechers-Schlusskurs vom Freitag. Zum Handelsstart am Montag legten die Papiere 25 Prozent auf 61,75 Dollar zu. 3G Capital will Skechers von der Börse nehmen. Das Management um Robert Greenberg soll unter dem neuen Eigentümer an Bord bleiben.
Skechers hat ein rasantes Wachstum hinter sich. Innerhalb von zehn Jahren hat sich der Umsatz auf neun Milliarden Dollar verdreifacht. Damit liefert sich das Unternehmen inzwischen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Puma um die Position als Nummer drei im Sportartikelmarkt hinter den Branchenriesen Nike und Adidas.
Wie die gesamte Sportartikelbranche wird Skechers massiv von den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Einfuhrzöllen auf Waren aus Asien besroht, weil es seine Schuhe vor allem in China produzieren lässt. Das Unternehmen aus Manhattan Beach bei Los Angeles hatte in der vergangenen Woche seine Prognose für das laufende Jahr zurückgezogen, weil Trumps Handelspolitik die Stimmung bei den Verbrauchern dämpfe.
3G Capital rechnet damit, am Ende auf mehr als 80 Prozent der Skechers-Aktien zu kommen. Die Aktionäre haben die Wahl, für ihre Papiere je 63 Dollar in bar zu bekommen oder aber 57 Dollar und dafür einen Anteilsschein an der nicht börsennotierten künftigen Holding für Skechers.
Der Investor 3G Capital hatte sich in den USA vor Jahren als Grossaktionär des Lebensmittel-Riesen Kraft Heinz einen Namen gemacht, den er in eine Fusion mit dem europäischen Rivalen Unilever treiben wollte. Doch die Transaktion platzte. Auch an der Restaurantkette Burger King war 3G zeitweise beteiligt.
(Reuters)