Zwischenzeitlich war der Schweizer Leitindex wieder klar über die Marke gestiegen, er büsste aber einen grossen Teil der Gewinne im Nachmittagshandel wieder ein. Insgesamt sei der Handel eher in ruhigen Bahnen verlaufen und die Umsätze seien vergleichsweise gering gewesen, war im Markt zu hören.
Die Gespräche an den Märkten bestimmte weiterhin US-Präsident Donald Trump. Die von ihm in Aussicht gestellten sieben weiteren Briefe an Handelspartner im Zollstreit wurden jedoch bis zum Börsenschluss nicht veröffentlicht. Damit bleibt auch weiterhin unklar, wie es mit der Schweiz weitergehen wird. Laut Medienberichten hat der Bundesrat einen Entwurf für einen Zoll-Deal vorgelegt, noch ist aber unklar, ob sich Trump auch darauf einlassen wird. Wesentlich wird dabei vor allem sein, ob die Schweizer Pharmabranche vor weitergehenden Zöllen geschützt werden kann. Zudem hat Trump wieder einmal deutliche Leitzinssenkungen von der US-Notenbank Fed gefordert und sparte auch nicht mit Kritik an Fed-Chef Jerome Powell. Am Abend steht zudem noch das Fed-Protokoll vom jüngsten Leitzinsentscheid auf der Agenda. Hier könnten vor allem die sogenannten «Dot Plots» für die Prognose der Zinsentwicklung am morgigen Handelstag für Gesprächsstoff sorgen.
Gekauft wurden auch Finanzwerte, allen voran die Titel der UBS, die 1,5 Prozent zulegten. Neben einer positiven Studie von Goldman Sachs profitierten die Papiere auch von einer allgemeinen Branchenstärke, hiess es im Markt. Gesucht waren zudem die Versicherungswerte Zurich, Swiss Life und Swiss Re die zwischen 1,3 und 0,8 Prozent höher schlossen.
Dagegen fielen Julius Bär (-0,8 Prozent) zurück. Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods hatten das Kursziel für die Bank leicht gestutzt, jedoch das Rating mit «Market Perform» bestätigt.
Bei den Pharmawerten zeigte sich ein gespaltenes Bild. Während Roche (GS +0,9 Prozent) klar zulegen konnten, gaben Novartis (-0,2 Prozent) etwas nach. Die Papiere des Generikaherstellers Sandoz stiegen um 0,6 Prozent. Eine Ausklammerung von Pharmazöllen wäre ein grosser Erfolg, noch gibt es laut Händlern aber viele Unsicherheiten. Befeuert wurden diese auch durch Aussagen von Trump, wobei er zusätzliche Zölle auf Medikamente von bis zu 200 Prozent ins Spiel brachte.
Das grösste Minus fuhren die PS von Lindt&Sprüngli (-2,6 Prozent) ein. Vor allem im Nachmittagshandel ging es stetig abwärts. Seit Jahresanfang haben die Papiere jedoch fast ein Drittel an Wert hinzugewonnen. Offenbar seien Gewinne mitgenommen worden, hiess es im Markt.
(AWP)