Insgesamt verlief das Geschäft laut Händlern aber in ruhigen Bahnen. «Etwas richtungslos und ohne klar erkennbares Branchenmuster», sagte ein Händler. Dem Markt fehlten eben die Impulse. Ein Grund dafür war sicher auch, dass im Finanzzentrum London wegen eines Feiertages nicht gehandelt wurde, meinte ein Händler. Daher sei es zu Gewinnmitnahmen gekommen. Diese hätten sich im Fahrwasser schwächerer US-Aktien noch etwas ausgeweitet. Auch in Frankfurt und Paris kamen die Indizes noch etwas stärker unter Druck.
Die Rede von Fed-Chef Jerome Powell vom letzten Freitag sorgte derweil nach wie vor für Gesprächsstoff. Die Stimmung an den Aktienmärkten habe sich dadurch grundsätzlich aufgehellt, meinten einige Händler. Denn nun würden im Durchschnitt raschere Zinssenkungen erwartet, hiess es. Allerdings gab es auch skeptischere Stimmen. Die Kuh sei noch nicht vom Eis, meinte ein Experte. Zudem könnten die Sorgen wegen Zöllen und den damit verbundenen Inflationsrisiken erneut die Oberhand gewinnen, wurde von anderen Marktteilnehmern befürchtet. Darüber erhofften sich die Anleger neuen Aufschluss in dieser Woche, wenn Preis- und Konsumdaten, Stimmungsindikatoren und neues vom Arbeitsmarkt veröffentlicht wird.
Der Leitindex SMI schloss um 0,48 Prozent tiefer bei 12'206,36 Punkten und damit nur wenig über dem Tagestief von 12'193 Zählern. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, büsste 0,37 Prozent ein auf 2018,44 und der breite SPI 0,43 Prozent auf 16'966,59 Punkte. Im SLI schlossen 23 Titel im Minus und sieben im Plus. Swisscom waren unverändert.
Grösste Verlierer waren allerdings die Aktien von Straumann und von Kühne + Nagel (je -1,2 Prozent), gefolgt von den Anteilen von VAT (-1,1 Prozent) und Adecco (-1,0 Prozent) sowie des Sanitärtechnikers Geberit (-0,8 Prozent).
Amrize (+0,8 Prozent) drehten nach anfänglichen Gewinnmitnahmen und tieferen Kursen im Späthandel wieder klar ins Plus. Sie setzten damit den Erholungstrend fort, der laut Händlern am Freitag nach der Rede von Fed-Chef Powell aufgrund von Hoffnungen auf konjunkturelle Impulse eingesetzt hatte.
Am breiten Markt schossen Highlight E&E nach einem Besitzerwechsel um satte 18 Prozent nach oben. Gesucht waren zudem Newron (+13 Prozent). Händler meinten, dass die Investoren Erfolgsmeldungen des Unternehmens zu einem Wirkstoff ignoriert hätten - was nun nachgeholt worden sei.
Zudem legten noch einige Unternehmen Ergebnisse vor. Dabei kamen die Zahlen der Immobilienfirmen Epic (+0,5 Prozent) und Warteck (+0,3 Prozent) gut an. Wie schon andere Mitbewerber profitierten sie von satten Bewertungsgewinnen. Dagegen lösten die Zahlen Metall Zug (-1,6 Prozent) Verdruss aus.
Auch in den kommenden Tagen werden einige Unternehmen vom breiten Markt berichten. Dabei positionierten sich manche Anleger schon im Vorfeld. Vor allem die Resultate des Türen-Herstellers Arbonia (+0,9 Prozent) (Dienstag), der ehemaligen ABB-Tochter Accelleron (-1,7 Prozent) oder des Zugbauers Stadler Rail (-1,0 Prozent) (beide Mittwoch) würden mit Spannung erwartet.
(AWP)