Der Leitindex SMI kletterte am frühen Nachmittag noch über die Marke von 12'000 Punkten, ehe er den Rückwärtsgang einlegte. Dabei warteten die Anlegerinnen und Anleger gespannt auf den am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Ökonomen gehen davon aus, dass Fed-Chef Jerome Powell ein weiteres Mal dem politischen Druck der Trump-Regierung standhält und die Zinsen erneut nicht senken wird.

US-Konjunkturdaten zeichneten derweil ein gutes Bild für die weltweit grösste Volkswirtschaft. So ist das US-BIP im zweiten Quartal mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 3,0 Prozent schneller gewachsen als dies Ökonomen erwartet hatten. Zudem wurden in der Privatwirtschaft im Juli mehr Jobs als erwartet geschaffen. Der umfangreiche, monatliche US-Arbeitsbericht steht dann am Freitag zur Veröffentlichung an. Einen Aufreger gab es in der US-Zollpolitik. Präsident Trump setzte die Zölle für die Einfuhr indischer Produkte auf 25 Prozent und kritisierte das Land unter anderem für dessen Handelsbeziehungen mit Russland.

Der SMI schloss den Handel um 0,23 Prozent tiefer ab bei 11'931,98 Punkten. Das Tageshoch hatte der Index bei 12'009 Zählern gesetzt. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, verlor 0,22 Prozent auf 1987,72 Punkte und der breite SPI 0,18 Prozent auf 16'657,24 Punkte. Im SLI standen am Ende 21 Titel im Minus und 10 im Plus.

Am Mittwoch legten erneut zahlreiche Firmen Geschäftszahlen vor. Im Fokus stand dabei die Grossbank UBS, deren Titel entgegen dem allgemeinen Markttrend um 1,1 Prozent zulegten. Die UBS hatte den Gewinn im zweiten Quartal stärker gesteigert als dies von Marktteilnehmern erwartet wurde, und ihr flossen auch hohe Summen an Neugeldern zu. Zudem verläuft die Integration der CS laut eigenen Angaben nach Plan.

Steigende Kurse waren im Finanzsektor auch beim Vermögensverwalter Julius Bär (+0,9 Prozent) und dem Broker Partners Group (+1,3 Prozent) zu sehen, während die Versicherer Swiss Re (-1,2 Prozent), Swiss Life oder Zurich Insurance mit je einem Minus von 0,4 Prozent zu den Verlierern zählten.

Logitech (-1,0 Prozent) konnten sich indes nicht bis zum Schluss im Plus halten. Der Computerzubehörhersteller hatte mit seinem Zwischenbericht die Schätzungen der Analysten zwar übertroffen, die Unsicherheit betreffend US-Zollpolitik sei aber nach wie vor gross, erklärte Konzernchefin Hanneke Faber.

Am stärksten fielen unter den Blue Chips die Titel des Hörgeräteherstellers Sonova (-3,6 Prozent) zurück. Schwache Zahlen des Konkurrenten Amplifon wurden als Grund für den Rückgang angeführt. Derweil weiteten SIG (-1,4 Prozent) mit zahlreichen Kurszielsenkungen im Anschluss an die Zahlenpublikation vom Dienstag die Kursverluste am Tag davor aus.

Unter die grössten SLI-Verlierer reihten sich etwa auch der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan (-1,5 Prozent), der Dentalimplantatspezialist Straumann (-1,4 Prozent) oder das Schwergewicht Nestlé (-1,4 Prozent) ein. Damit summiert sich das Kursminus beim Nahrungsmittelkonzern seit Jahresbeginn auf beinahe 5 Prozent. Die Pharmagrössen Novartis (+0,3 Prozent) und Roche GS (+0,04 Prozent) beendeten das Geschäft mit positiven Vorzeichen.

Klar steigende Kurse gab es bei Amrize (+1,3 Prozent), während die Papiere des früheren Besitzers des Börsenneulings, Holcim (-0,2 Prozent), am Tag vor der Veröffentlichung von Halbjahreszahlen leicht nachgaben. Händler sprachen von erstmaligen Umschichtungen von Holcim hin zu Amrize.

Im breiten Markt fielen Inficon (-6,3 Prozent), Bucher (-4,1 Prozent) und Autoneum (-5,2 Prozent) nach Zahlen klar zurück. Demgegenüber kletterten Idorsia (+23 Prozent) - ebenfalls nach Zahlen - in die Höhe. Das Biotechunternehmen hat im ersten Semester mehr umgesetzt und ist in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

Ein Kurssprung erstmals auf über 100 Franken gelang den Papieren von Huber+Suhner (+18 Prozent auf 109 Fr.). Der Verbindungstechniker profitierte an der Börse von lukrativen Aufträgen.

(AWP)