Die Anleger hätten sich vor der Zinssitzung der US-Notenbank Fed vom Mittwoch zurückgehalten, hiess es im Handel. Eine Leitzinssenkung von 25 Basispunkten gilt an den Märkten als beinahe sicher. Der Fokus werde am Mittwoch auf den Hinweisen von Fed-Chef Jerome Powell auf die weitere Geldpolitik liegen.
Derweil setzte sich bei Beobachtern vermehrt die Ansicht durch, dass nach der Dezembersenkung höchstwahrscheinlich einige Monate ins Land gehen werden, bis die Geldpolitik erneut gelockert werden könnte. «Dann hätten alle die, die bislang noch mit bis zu vier Senkungen für 2026 rechnen, auf Sand gebaut», meinte ein Marktanalyst. Die zurückhaltende Sicht spiegelte sich auch in den steigenden Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen wider.
Die deutlichsten Abgaben unter den Bluechips gab es für die Titel des US-Baustoffherstellers Amrize (-3,3 Prozent). Aber auch weitere baunahe Titel wie Holcim (-1,2 Prozent) oder Geberit (-l,1 Prozent) zeigten sich schwach. Im Handel wurde von einer von den USA ausgehenden Sektorschwäche gesprochen.
Klar im Minus schlossen auch die Titel des Warenprüfers SGS (-3,2 Prozent), nachdem sie noch knapp fester in den Handelstag gestartet waren. Im Handel wurde auf eine Branchenschwäche verwiesen, ging es am späteren Nachmittag doch auch mit den Titeln der französischen Bureau Veritas und der britischen Intertek deutlich abwärts.
Schwach zeigten sich zudem Swiss Re (-1,7 Prozent). Nach dem Investorentag des Rückversicherers von Ende der vergangenen Woche nahmen gleich drei Analystenhäuser ihre Kaufempfehlung zurück und empfahlen Investoren eine neutrale Positionierung. Neben dem als wenig ambitioniert empfundenen Gewinnziel wurden auch die angekündigten Aktienrückkäufe als zu gering bemängelt.
Bei den SMI-Schwergewichten gingen die Nestlé-Aktien (-0,5 Prozent) einmal mehr mit Abgaben aus dem Handel. Schwächer schlossen auch die Roche-Genussscheine (-0,8 Prozent), während Novartis (+0,1 Prozent) leicht zulegten. Beide Pharmaunternehmen präsentierten eine Reihe neuer Studiendaten, Novartis gab zudem eine Forschungskooperation mit dem britischen Unternehmen Relation Therapeutics bekannt.
Knapp im Minus schlossen die Titel des Augenheilkonzerns Alcon (-0,1 Prozent). Am Nachmittag waren sie zwischenzeitlich ins Plus gestiegen, nachdem das Unternehmen die Nachbesserung seines Übernahmeangebot für das US-Unternehmen Staar Surgical bekannt gab. Die im August lancierte Kaufofferte war zunächst vom Widerstand einzelner Aktionäre ausgebremst worden. Weitere Gewinne gab es dagegen für die Aktien des erneut auf Höchstwerten notierenden Generikaherstellers Sandoz (+0,1 Prozent).
Zu den deutlichen Tagesgewinnern gehörten derweil eine Reihe von Finanzwerten. Gesucht waren etwa die Einzelversicherer Swiss Life (+0,5 Prozent) sowie Zurich (+1,5 Prozent). Die UBS-Titel (+0,3 Prozent) profitierten weiterhin von Aussichten auf weniger restriktive Kapitalanforderungen durch die Schweiz und gingen nur wenig unter ihrem Jahreshoch vom September aus dem Handel. Die klarsten Kursgewinne entfielen auf die Titel der Privatbank Julius Bär (+1,8 Prozent).
Die derzeit noch am breiten Markt kotierten HelvetiaBaloise-Titel (+0,7 Prozent) schlossen moderat fester, nachdem sie am Vortag - dem ersten Handelstag nach Vollzug der Fusion - noch nachgegeben hatten. Die neu fusionierte Gruppe bestätigte Berichte, dass sie in den kommenden Jahren zwischen 2000 und 2600 Arbeitsplätze abbauen will.
(AWP)
