Am Donnerstag brach der amerikanische Technologieindex Nasdaq um 5,2 ein. In einer zunehmend turbulenten Börsenwoche macht der Schweizer Leitindex SMI mit einer Wochenperformance von aktuell plus 0,4 Prozent keine grossen Sprünge. Auf der Ebene der Einzelwerte gab es jedoch divergierende Entwicklungen.

Der Uhrenhersteller Swatch belegt den ersten Platz unter den Wochengewinnern im SMI. Die Aktien erfuhren am Mittwoch Auftrieb, nachdem Swatch eine Partnerschaft mit Visa verkündete. Damit kann der Uhrenhersteller in der Schweiz ein eigenes Bezahlsystem ausrollen – in Konkurrenz zu Apple Pay.

Die beiden grossen Schweizer Pharmaunternehmen Novartis und Roche konnten diese Woche zahlreiche gute News verkünden: Novartis vermeldete am Donnerstag positive Studienergebnisse für eine Lungenkrebs-Behandlung. Und Roche erhielt die US-Zulassung für einen kombinierten Corona/Grippe-Test. Die Anleger zeigen sich zufrieden: Die Aktien von Novartis legen 1,2 Prozent und die Genusscheine von Roche 1,4 Prozent zu.

Top und Flops des Schweizer Leitindex SMI in der Handelswoche (Quelle: Bloomberg).

Am anderen Ende der Skala kommt der Augenheilspezialist Alcon zu liegen. Die Aktien verlieren innert Wochenfrist 2,2 Prozent und setzen damit den eingeschlagenen Negativtrend seit Anfang Juni fort. Die Anleger haben das Vertrauen nach den schlechten Alcon-Halbjahreszahlen vor zwei Wochen noch nicht zurückgewonnen.

Der Kurssturz bei den US-Tech-Aktien hat die Einzeltitel des SMI nicht auffällig bewegt. Im Gegenteil: Im Schweizer Leitindex kamen besonders zyklische Werte wie ABB (-0,5 Prozent), Geberit (-1,5 Prozent) oder LafargeHolcim (-1,8 Prozent) unter die Räder.

Kudelski legt überraschend zu

Der marktbreite Swiss Performance Index SPI zeigt aktuell eine Wochenperformance von plus 0,2 Prozent und setzt damit seinen Mitte Juli eingeschlagenen Seitwärtstrend fort. Wie so oft in den vergangenen Wochen gibt es bei den Einzeltiteln starke Ausschläge – auf beide Seiten.

Positiv überrascht hat Kudelski. 15 Prozent legen die Aktien in der Handelswoche zu. Hierfür verantwortlich ist einzig die Meldung vom Freitag, dass der Verschlüsselungs- und Zugangsspezialist den Tech-Riesen Amazon als Kunden an Land gezogen habe. Finanzielle Details gab das Unternehmen jedoch nicht bekannt.

Auf der anderen Seite des Spektrums gehört die Onlineapotheke Zur Rose zu den "Gefederten und Geteerten" – minus 10,8 Prozent. Im Zuge der Korrektur der Tech-Werte wurde auch dieses Schweizer "Tech"-Unternehmen abgestraft – die hohe Bewertung schreckt wohl manche Anleger auf. Trotzdem: Schweizer Tech-Werte fallen nicht generell negativ auf. So gehört der Halbleiterhersteller AMS mit einem Wochenplus von 4,2 beinahe in die Top Ten des SPI.

Top und Flops des breiten SPI in der Handelswoche (Quelle: Bloomberg).

Auch ein Verlierer der letzten Jahre gehört unter die "Worst-Performer" der Woche: Die Fondsgesellschaft GAM (-8,2 Prozent). Wer im November 2015 GAM-Aktien gekauft hat, dem steht ein Verlust von 89 Prozent auf der Position zu Buche. Die Ankündigung einer besseren Zukunft hat nach dem dreistelligen Millionenverlust im letzten Halbjahr wohl nicht verfangen.

ManuelBoeck
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