Die Papiere von Bper Banca, FinecoBank, Intesa Sanpaolo und UniCredit verloren in Mailand am Dienstag zwischen 5,5 und 7,7 Prozent. In Frankfurt bröckelten die Titel der Commerzbank und der Deutschen Bank um 3,5 beziehungsweise 2,2 Prozent ab. Auch Credit Agricole und BNP Paribas in Paris, ING in Amsterdam und Banco Santander in Madrid gaben jeweils rund zwei Prozent nach.

Die italienische Regierung hat eine einmalige Steuer in Höhe von 40 Prozent auf die Gewinne der Finanzinstitute aus den höheren Zinsen beschlossen. Die Einnahmen sollen etwa zur Unterstützung von Hypotheken-Kreditnehmern verwendet werden, sagte Italiens stellvertretender Ministerpräsident Matteo Salvini am Montagabend nach einer Kabinettssitzung.

Insidern zufolge geht man von Einnahmen von knapp drei Milliarden Euro aus. Experten der Bank of America schätzen, dass die neue Steuer die Banken zwischen zwei und neun Prozent ihrer Erlöse kosten könnte.

Geldhäuser machen wegen hoher Zinsen auf Kredite nach der starken geldpolitischen Straffung der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit große Gewinne. "Schauen wir uns einfach die Geschäftszahlen der Banken für das erste Halbjahr 2023 an, um zu verstehen, dass wir nicht von ein paar Millionen sprechen, sondern von einigen Milliarden ausgehen können", sagte Salvini. Auch Länder wie Spanien und Ungarn haben aus diesem Grund Übergewinnsteuern für den Sektor eingeführt.

(Reuters)