“Hier finden sich zum Teil noch recht attraktive Bewertungen,” sagt MainFirst-Fondsmanager Alexander Dominicus , der seit 2013 zusammen mit Olgerd Eichler und Evy Bellet den "MainFirst - Germany Fund" verantwortet. “Idealerweise ist aus unserer Sicht der Vorstandsvorsitzende auch Miteigentümer oder Mitgründer des Unternehmens. Das ist bei Firmen wie Atoss Software AG oder Mensch und Maschine Software der Fall.”

Aus diesem Grund zählt auch der Autovermieter Sixt zu den Schwergewichten unter den Kapitalanlagen des Fonds im Wert von 459 Millionen Euro. “Bei Sixt gefällt uns zudem die Strategie des Managements, das die USA nach der Expansion nun zum grössten Auslandsmarkt des Unternehmens gemacht hat,” so Dominicus.

Der "MainFirst - Germany Fund" weist Bloomberg-Daten zufolge einen durchschnittlichen Ertrag von 24 Prozent über die letzten 5 Jahre auf und liegt damit an der Spitze unter den deutschen Aktienfonds. Mit einem Schwerpunkt auf wachstumsstarken, unterbewerteten deutschen Mittelstandsunternehmen, konzentriert sich das Fondsmanagement auf typischerweise 30 bis 40 Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als 100 Millionen Euro.

Die drei grössten Positionen derzeit sind der SAP-Dienstleister All for One Steeb, Sixt, die aus der Pleitebank Hypo Real Estate hervorgegangene Deutsche Pfandbriefbank sowie das Software- und Beratungshaus Cenit.

Deutlich höhere Bewertungen gerechtfertigt

“Generell ist vermehrt zu beobachten, dass Anleger sich auf die grossen strukturellen Themen wie Elektromobilität fokussieren, ohne wirklich auf die Bewertungen zu achten,” sagt Dominicus. “Hier lohnt sich oftmals der Blick in die zweite Reihe, Firmen wie der Lackieranlagenhersteller Dürr profitieren ebenfalls, wenn vermehrt Fabriken für Elektroautos gebaut werden.”

Dass der gesamte Markt mittlerweile deutlich höher bewertet ist, sieht Dominicus auf Grund des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes als gerechtfertigt. Zudem seien die Aussichten für die deutsche Wirtschaft nach wie vor gut. “Oft überlagern Themen wie die Probleme der deutschen Automobilhersteller oder Banken die starken Branchen mit international nachgefragten Produkten wie Maschinenbau oder Software.”

Besonders schätzt der Fondsmanager Skaleneffekte, die deutsche Softwarehersteller im Zuge der Internationalisierung heben können. “USU Software verkauft seine Software zur Verwaltung von Lizenzen mittlerweile genauso international, wie Atoss seine Anwendung für Personalmanagement,” sagt Dominicus. “Bei Softwarefirmen hat eine solche Expansion den zusätzlichen Charme, dass sich die zusätzlichen Kosten im Rahmen halten.”

(Bloomberg)