Der Markt habe nach sieben Sitzungen mit zum Teil starken Gewinnen eine Verschnaufpause eingelegt, hiess es bei Börsianern. Das Rally war dabei vor allem von den Pharmaaktien und dem Techsektor angetrieben worden. Dabei war der Leitindex SMI um fast 700 Punkte gestiegen und zugleich aus einer monatelangen Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen. Aus dieser Sicht tue eine Konsolidierung nur gut, meinte ein Händler. Und diese zeigte sich in Form teilweise klarer Kurseinbussen bei zuletzt stark gestiegenen Aktien.

Im Blickpunkt stand zudem eine Mischung verschiedener Faktoren. Dazu zählte die weiterhin die angespannte politische Situation im hochverschuldeten Nachbarland Frankreich oder der Regierungsstillstand in den USA. Doch es sehe so aus, als ob sich die Märkte damit wohl arrangiert hätten, hiess es weiter. Aber ob Chaos in Frankreich, Shutdown in den USA oder eine neue Premierministerin in Japan - überstrahlt würden all diese Ereignisse vom Deal zwischen OpenAI und AMD vom Vortag, kommentierte die Onlinebank Swissquote. Allerdings zeigten sich laut Händlern nun auch im KI-Hype allmählich gewisse Ermüdungserscheinungen.

Der Leitindex SMI schloss um 0,24 Prozent schwächer bei 12'521,79 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, ermässigte sich um 0,25 Prozent auf 2033,32 und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 17'263,63 Zähler. Im SLI standen sich 13 Gewinner und 16 Verlierer gegenüber. Eine Titel (Sonova) war unverändert.

Auf dem Kurspodest zuoberst waren Swatch (+2,8 Prozent). Die Anteile des Uhrenherstellers hätten angesichts eines Minus von rund 20 Prozent im bisherigen Jahresverlauf bei den Anlegern nicht überzeugt. Dabei sei der Titel doch ein solider Substanzwert, meinte ein Händler. Die Anteile von Konkurrentin Richemont (+1,6 Prozent) folgen mit etwas Abstand.

Ebenfalls weit oben standen die Aktien von Galderma (+2,7 Prozent). Der Dermatologiewert zählt mit einem Kursplus im laufenden Jahr von mehr als 40 Prozent zu den besten Bluechips.

Stark gekauft wurden auch die Anteile von Givaudan (+2,2 Prozent). Der Titel des Aromen- und Riechstoffherstellers ist in diesem Jahr mit einem Minus von gegen einem Fünftel unter den schwächsten SLI-Titeln. Nun aber scheine das Management bei dem in den USA abgehaltenen Kapitalmarkttag den richtigen Ton bei den Investoren und Analysten gefunden zu haben, hiess es am Markt.

Gut gesucht waren überdies Lindt & Sprüngli (+2,0 Prozent), Swisscom (+0,8 Prozent) und SGS (+0,5 Prozent).

Auf der anderen Seite litten Lonza (-3,1 Prozent) nach der starken Vorwoche unter Gewinnmitnahmen, wie es am Markt hiess. Auch bei Sandoz (-1,5 Prozent) wurde das Minus mit Gewinnmitnahmen erklärt.

Bei Amrize (-2,4 Prozent) machten Händler zurückhaltende Kommentare von Barclays geltend. Der US-Baustoffhersteller sei mit verschiedenen Herausforderungen wie den Zementpreisen oder dem sich abschwächenden Ausblick auf die US-Baukonjunktur konfrontiert, schrieb die Bank in ihrer Erstabdeckung des Titels.

Bei den Aktien von VAT (-1,8 Prozent), die in der Vorwoche um fast ein Fünftel zugelegt hatten, sei die Luft vorerst draussen, hiess es. Daran ändere auch die heute veröffentlichte «Buy»-Empfehlung durch die Citigroup nichts. Der Technologietitel profitierte zuletzt ebenfalls vom KI-Hype. Logitech (-1,3 Prozent) konsolidierten die Gewinne.

Bei den Schwergewichten schlossen Novartis (-0,6 Prozent) im Minus, während sich Roche GS (+0,03 Prozent) knapp ins Plus erholten. Nestlé (+0,2 Prozent) waren gut gehalten.

Finanzwerte wie Partners Group (-1,6 Prozent), UBS (-0,5 Prozent), Swiss Re (-0,4 Prozent) und Swiss Life (-0,3 Prozent) neigten dagegen zur Schwäche.

Am breiten Markt machten Cicor (+11,5 Prozent) dagegen die Vorwochenverluste wett und kehrten auf den Aufwärtstrend zurück. Gefragt waren auch die Biotechwerte Idorsia (+7,5 Prozent) und Basilea (+4,1 Prozent). Sein Unternehmen sehe er finanziell und produktemässig bestens positioniert, sagte der Basilea-CEO in einem Interview mit dem Onlineportal «cash.ch».

(AWP)