Die schlechten Nachrichten zur Lage der Weltwirtschaft wollen nicht abreissen: Die Eurozone nähert sich der Rezession, in China stockt das Wachstum und auch in der Schweiz hat sich die Wirtschaftslage eingetrübt. Hinzu kommen geopolitische Brandherde in den Kurdengebieten oder in der Ukraine.

cash fragt seine Leserinnen und Leser deshalb seit einer Woche in einer Umfrage "Droht eine neue globale Wirtschaftskrise?" (zur Umfrage). Unter den rund 2800 Teilnehmern könnten die Meinungen unterschiedlicher nicht sein. Denn das Ja- und das Nein-Lager ist annähernd gleich gross: Während 1360 User eine Krise erwarten, sind 1380 gegenteiliger Meinung – eine klassische Pattsituation.

Sorgen an den Märkten

Sorgen um den künftigen Verlauf der Konjunktur zeigen sich auch in den Börsen weltweit. Der Schweizer Leitindex SMI, der deutsche Dax und auch der amerikanische Dow Jones haben in den vergangenen Wochen mehrere Prozentpunkte eingebüsst.

Mittlerweile haben die Märkte zwar einen Boden gefunden, aber die Angst vor einer weltweiten Rezession bleibt. Erst kürzlich hat deshalb der Internationale Währungsfonds (IWF) beschlossen, sich mit aller Macht gegen eine erneute globale Wirtschaftskrise zu stemmen.

"Anleger sind zu depressiv"

Die IWF-Mitglieder sind sich zwar weiterhin uneinig, mit welchen konkreten Mitteln dagegen angekämpft werden soll.  Aber mit "kühnen und ambitionierten" Massnahmen soll die Nachfrage gesteigert und Engpässe behoben werden, wie es in einem IWF-Papier hiess. Zudem hat die mächtige Organisation ihre Wachstumsprognose für die Eurozone und die USA heruntergeschraubt.

Weniger pessimistisch ist hingegen der Anlagechef der Zürcher Kantonalbank (ZKB), Christoph Schenk. Er ruft zur Gelassenheit auf: "Die Anleger fürchten sich zu sehr vor der Korrektur der Weltwirtschaft", sagte er kürzlich im cash-Börsen-Talk. Derzeit würden die schlechten Nachricht die guten überdecken. "Die Anleger sind zu depressiv", stellte Schenk fest.