12'000 ist am Schweizer Aktienmarkt eine wichtige Zahl. Auf diese Marke ist der Punktestand des Leitindex' Swiss Market Index (SMI) diese Woche erstmals geklettert. Der Index ingesamt hat um 1,9 Prozent zugelegt. Passend dazu ist die Pharma-Aktie von Novartis (+3,8 Prozent) die Wochengewinnerin in der SMI-Kurstabelle. Denn Novartis gehört zu den Titeln, die aufgrund ihrer sehr grossen Marktkapitalisierung den SMI-Punktestand am stärksten beeinflussen.
Der in sehr vielen Portfolios vertretene Pharmakonzern hat in den vergangenen Tagen einige positive Nachrichten zu diversen Medikamenten und Wirkstoffen vorgelegt, profitiert an der Börse aber auch von einen neuen Interesse an defensiven Titeln. Inflationssorgen und die Möglichkeit, dass die Zinsen doch früher als erwartet hochgehen – der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell hat dies angedeutet – lassen die "sicheren Häfen" wieder hochleben.
(Grafiken: Bloomberg)
Auch die eher defensiven Versicherer Zurich (+2,5 Prozent) und Swiss Re (+1,8 Prozent), beliebte Dividendentitel, liefen gut, genauso wie Roche (+1,8 Prozent). Der Genussschein des "zweiten" Basler Pharma-Weltkonzerns hat gar elf Handelstage hintereinander mit Kursgewinnen geschlossen. Für einen gewohnterweise gemächlich verlaufenden Titel ist dies eine beachtliche Entwicklung.
Neue Ambitionen bei Zur Rose
Mehr Leben in der Bude ist traditionell am breiten Markt, wo kleiner kapitalisierte Aktien grössere Kurssprünge machen als im SMI – und auch Phantasien von Anlegerinnen und Anlegern nachhaltiger beflügeln. Der Swiss Performance Index (SPI) schafft es um 1,7 Prozent nach oben. Eine Top-Aktie von 2020, entsprechend beliebt bei Anlegern, meldet sich eindrucksvoll zurück: Zur Rose. Im Februar auf bisherigem Allzeithoch bei 514 Franken, fiel der Kurs der Thurgauer Online-Apotheke im Zuge der allgemeinen Schwäche von Wachstumstiteln bis im Mai auf ein Jahresatief bei 272 Franken. Jetzt ist Zur Rose wieder 386 Franken wert, wobei allein 13,4 Prozent Kursanstieg auf die laufende Woche zurückgehen.
Am Mittwoch führte das Management einen Kaptialmarkttag durch, wo hohe Ziele abgesteckt wurden. Unter anderem hat Zur Rose hohe Erwartungen an elektronische Medikamentenrezepte. Ebenfalls von Nachrichten getrieben war der am Markt stark verfolgte Solartechniker Meyer Burger (+10,4 Prozent), wo es gelungen ist, einen neuen Konsortialkredit und weitere Geldmittel zum Ausbau des Geschäfts zu ergattern (cash.ch berichtete).
Dass auch Konjunkturerwartugen weiter stark sind und in gewissen Marktbereichen die Inflationssorgen noch tief halten, zeigt die Performance von Zyklikern. Weiter Auftrieb haben auch Zykliker, von denen Ems-Chemie (+7,4 Prozent) und Bossard (+7,2 Prozent) oder Klingelnberg (+6,7 Prozent) in die Top Ten finden. Dort wirken Zahlen, angehobene Kursziele oder verbesserte Prognosen. Allerdings: SFS (-5,6 Prozent), vorige Woche wegen eines verbesserten Ausblicks gefragt, hat wieder an Gunst verloren. Zykliker sind langsam eine etwas unsichere Wette.
Bei den Flops zeigt sich einmal mehr, wie schnell Biotechtitel in Ungnade fallen können. Molecular Partners verlieren am Markt eben einmal ein Fünftel des Börsenwerts. Das Listing von American Depositary Shares (ADS) in den USA entsprach nicht den Preisvorstellungen des Unternehmens. Die neu ausgegeben Aktien vielen deutlich unter den Ausgabepreis und das Ziel, knapp 64 Millionen Dollar einzunehmen wurde verfehlt.