An den europäischen Aktienmärkten haben Nebenwerte seit Jahresbeginn leicht die Nase vorn. Das berichtet die UBS in einem Strategiepapier und stützt sich dabei auf die Entwicklung des viel beachteten MSCI European Small and Midcap Index ab. Nach der kräftigen Kurserholung nach der Covid-19-Pandemie ist der Grossbank allerdings nicht mehr ganz wohl.

Neuerdings drei und nicht nur zwei Vertreter aus der Schweiz

Deshalb nimmt sie auf ihrer 20 Titel starken Favoritenliste für europäische Nebenwerte gleich mehrere Anpassungen vor. Mit EFG International und Georg Fischer ziehen gleich zwei Aktien aus der Schweiz in die Liste ein. Dort stossen sie auf SIG Combibloc. Jene von Barry Callebaut müssen hingegen Platz machen. Dadurch erhalten hiesige Nebenwerte unter dem Strich aber mehr Gewicht.

Ziemlich genau vor einer Woche stufte die UBS die Aktie von EFG International von Neutral auf Buy herauf. Das 12-Monats-Kursziel gibt sie neuerdings mit 8,70 (zuvor 5,50) Franken an. Ihres Erachtens blickt die Privatbankengruppe auf eine erfolgreiche Transformation zurück. Dieses mündete zuletzt in einem erfreulichen Zwischenbericht für die erste Jahreshälfte, geprägt von guter Kostenkontrolle sowie vom Zulauf neuer Kunden. Den Bewertungsabschlag gegenüber anderen Mitbewerbern hält die Grossbank vor diesem Hintergrund nicht mehr länger für gerechtfertigt.

Die Aktie von Georg Fischer preist die UBS schon eine ganze Weile mit "Buy" zum Kauf an, seit knapp zwei Wochen sogar mit 12-Monats-Kursziel von 1500 (zuvor 1450) Franken. Die Grossbank sieht im Schaffhauser Industriekonzern einen Gewinner zunehmender Umweltregulierungen. Zudem rechnet sie im Leitungsbau mit einer Wachstumsbeschleunigung. In diesem Bereich erzielt das Unternehmen rund 70 Prozent des Jahresumsatzes.

Schwergewicht liegt auf Gewinner steigender Zinsen

Der Schokoladehersteller Barry Callebaut scheidet hingegen aufgrund der zuletzt guten Kursentwicklung aus. Am "Buy" lautenden Anlageurteil sowie am 12-Monats-Kursziel von 2400 Franken hält die Grossbank indes fest. Sie macht bei den anderen Favoriten allerdings ein umfassenderes Kurspotenzial aus.

Neben EFG International, Georg Fischer und SIG Combibloc setzt sich die UBS-Favoritenliste ausserdem aus Andritz, Avast, Bawag, Berkeley, Electrocomponents, Grand City Properties, Hella, Ipsen, Krones, Melrose, Scout24, Schibsted, Securitas, Smurfit Kappa, Stagecoach, Talgo und Unicaja Banco zusammen. Wie die Grossbank selber schreibt, setzt sie dabei vermehrt auf Aktien von Unternehmen, die von steigenden Zinsen profitieren.