"Price is what you pay, value is what you get" – diese Erkenntnis von Börsenlegende Warren Buffett ist allgemein und immer gültig. Inhaltlich kann man es frei so übersetzen: "Die Kurse schwanken, aber der Wert eines Unternehmens und damit einer Aktie hat mit dem Preisschild oben drauf nichts zu tun".
Ganz plastisch zeigt sich das in den letzten Wochen. Die Technologiebörse an der Wallstreet mit dem Tech-Leitindex Nasdaq 100 war bis Mitte Juli von einem Allzeithoch zum nächsten gelaufen, dann aber drei Wochen lang im Rückwärtsgang und hatte dabei bis zu rund zehn Prozent an Wert verloren.
In diesem Umfeld ist auch die Aktie von Alphabet gefallen. Der Kurs des Betreibers der Suchmaschine Google und Anbieters von Lösungen rund um künstliche Intelligenz war nach der letzten Besprechung an dieser Stelle Mitte Mai bereits annähernd um zehn Prozent gestiegen. Der damals ebenfalls empfohlene Call (ISIN: CH1194348988) auf das Nasdaq 100-Mitglied brachte sogar ein Plus von mehr als 60 Prozent.
Wie die Nasdaq hat aber auch Alphabet korrigiert und sogar überproportional viel und 20 Prozent an Wert verloren. Alphabet ist das gleiche Unternehmen wie vor drei Monaten, nur kostet der Titel jetzt eben 20 Prozent weniger. Börsianer sehen eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Denn die Ende Juli präsentierten Quartalszahlen waren mehr als vielversprechend und zeigen eins: Alphabet ist nach wie vor gut unterwegs.
So steigerte das Alphabet-Aushängeschild, die Suchmaschine Google, die Werbeerlöse im zurückliegenden Quartal um elf Prozent auf 64,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn im Dreimonatszeitraum kletterte dabei weit überproportional um 28,6 Prozent auf 23,6 Milliarden Dollar. Zusammen mit anderen Einnahmen wie etwa der Videotochter YouTupe – in der Sparte kletterten die Erlöse im Quartal um 13 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar oder aus selbstfahrenden Autos und Lieferdrohnen mit Umsatzsteigerungen von etwa 40 Prozent – steigerte Alphabet den Umsatz im Dreimonatszeitraum um 14 Prozent auf 84,7 Milliarden Dollar.
Passende Partner-Produkte zu Alphabet (Calls)
Risikofreudige Anleger legen sich einen Call ins Depot und setzen darauf, dass Anleger sich wieder auf "Value" besinnen. Sollte Alphabet schnell wieder die alten Hochs vom Juli erreichen und dabei um etwa 20 Prozent steigen, könnte sich ein Call mit 6er-Hebel (ISIN: CH1325146459) mehr als verdoppeln. Ein Call mit 11er-Hebel (ISIN: CH1335940065) verspricht dann sogar eine Kursverdreifachung.
Produkt | Emittent | Basiswert(e) | Typ | Whg. | Risiko |
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CH1325146459 VT Long Mini-Future (Stop Loss 141.65) |
Bank Vontobel | Alphabet Inc. (C) | Long | CHF | Mittleres Risiko |
CH1335940065 UBS Long Mini-Future (Stop Loss 152.91) |
UBS | Alphabet Inc. (C) | Long | CHF | Hohes Risiko |
Wichtiger Hinweis:
Sämtliche Darstellungen und andere Veröffentlichungen in diesem [Trading-Ideen-]Artikel dienen ausschliesslich der Information. Insbesondere stellen die "Passende Produkte" weder eine Aufforderung, noch eine Empfehlung zum Erwerb resp. zu Veräusserung von Finanzinstrumenten dar, und können somit nicht als Anlageberatung oder als sonstige Entscheidungsgrundlage erachtet werden. Jedes "passende Produkt" in diesem Trading-Ideen Artikel gibt lediglich die Meinung und persönliche Entscheidung des jeweiligen Autors wieder.
1 Kommentar
Der Alphabet-CEO und seine Crew haben im Earnings-Call eine ganz schlechte Figur abgegeben. Als die handverlesenen, ergo freundlich gesinnten - Analysten der grossen Häuser nach den Investionen in KI und deren Return zu fragen begannen, waren als Antworten nur abgedroschene Phrasen zu hören.
Das Grundproblem: Alphabet hat, wie auch AMZN und MSFT, angekündet, dass sie in den kommenden Quartalen ihre Investitionen in KI (Infrastruktur) sogar noch 25% stärker ausbauen müssen, als bisher geplant. Dies zu einem Zeitpunkt, in dem die Umsatze mit KI unter den Erwartungen gewachsen sind. Und in einer Zeit, wo der Markt fragt, verdienen eigentlich die End-Nutzer Geld mit dem Einsatz von KI? Da sind die Showcases nämlich ziemlich schwach bisher. Wenn aber noch mehr investiert werden muss und der return nicht nur weniger schnell wächst sondern auch noch länger braucht, heisst das, dass die zu erwartende Redite geringer und das Risiko höher als bisher eingepreist ist. Und das hat dann auf den Kurs geschlagen. Der Kursrückgang war daher alles andere als eine Laune der Börse sondern eine handfeste Neubeurteilung von Googles Outlook.
Kommt hinzu, dass der Markt zwei Umstände bei Alphabet noch immer nicht richtig eingepreist hat:
1) Alphabet ist kein Big Tech, Alphabet ist in erster Linie ein Werbevermarkter und in zweiter Linie ein RZ Betreiber. Und dafür ist Alphabet deutlich überbewertet. Auch jetzt noch.
2) Alphabet ist ein one trick pony. Sie haben zwar eine ganze Reihe von Sandkästen in denen sich helle Köpfe tummeln und mit anspruchsvollem technischen und wissenschaftslichen Zeug rumspielen - aber nichts davon ist auch nur annährend marktreif. Hier wird einfach nur Geld verbrannt. Es gehört zur PR von Google, um den Leuten vorzugaukeln, Google sei eine High Tech Company. Alphabet hat eine riesengrosse Kriegskasse und haben es dennoch bis heute nicht geschafft, ihr Geschäft zu diversivieren. Man schaue mal die Liste von "Produkten" an, die gestorben sind. Und jene, mit denen kein oder kaum Geld verdient wird. Ein Riese wie Alphabet müsste jedes Quartal ein wachstumsstarkes neues Produkt in den Markt bringen können.
Ich würde Google nicht abschreiben, aber Innovation und Wachstum bringen derzeit andere Unternehmen in den Markt. Und gleichzeitig wird Google in seinem Kernmarkt angegriffen - im Ad Business direkt zB von Adobe und AMZN und indirekt über die Suchmachschine, die ja "nur" Mittel zum Zweck ist, von OpenAI und MSFT. Keine gute Zeit für Google.