Der Leitindex Dax fiel am Nachmittag um 0,7 Prozent auf 23'162 Punkte und erreichte das Niveau von Anfang Mai. Für den MDax der mittelgrossen Werte ging es um 1,1 Prozent auf 29'367 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,9 Prozent.
Israel und der Iran setzten ihre gegenseitigen Angriffe fort. In Israel wurde nach offiziellen Angaben erstmals ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen. Zuvor hatte Israel den Schwerwasserreaktor nahe der westiranischen Stadt Arak angegriffen - eine Nuklearanlage, die als Forschungsreaktor konzipiert ist und wegen ihres Potenzials zur Produktion waffenfähigen Plutoniums lange Zeit umstritten war.
Derweil nimmt Israels Verteidigungsminister Israel Katz Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei direkt ins Visier. «Ein Diktator wie Chamenei, der an der Spitze eines Staates wie Iran steht, und sich die Zerstörung des Staates Israel auf die Fahne geschrieben hat, dieses schreckliche Ziel der Zerstörung Israels, kann nicht weiter existieren», sagte er in der Stadt Cholon.
Darüber hinaus beschäftigte die Geldpolitik die Anleger. Die US-Notenbank Fed war am Vorabend nicht auf Trumps wiederholte Forderungen nach einer Zinssenkung eingegangen und hatte den Leitzins unverändert gelassen. An zwei absehbaren Folgen von Donald Trumps Zöllen lässt die Notenbank kaum Zweifel: Die Preise werden steigen und das Wachstum wird sich abschwächen. Eine Reaktion von den US-Börsen wird es aber erst am Freitag geben, weil der Handel in New York feiertagsbedingt pausiert. Die Indikation für den Dow Jones Industrial liegt gegenwärtig 0,5 Prozent im Minus.
Am Dax-Ende knüpften die Aktien des Online-Händlers Zalando an ihren jüngsten Abwärtstrend an und fielen um vier Prozent. Händler und Analysten hatten zuletzt gehäuft Unsicherheiten hervorgehoben, was die Entwicklung des privaten Konsums in Deutschland im zweiten Halbjahr betrifft und die Folgen für Konsumwerte.
Die Anteilsscheine von MTU stiegen nach einem positiven Analystenkommentar um gut ein Prozent. Zwischenzeitlich hatten sie einen erneuten Rekord aufgestellt. Christophe Menard von Deutsche Bank Research hatte die Papiere des Triebwerkbauers zum Kauf empfohlen und dafür drei Gründe genannt: So seien die Aussichten bis 2030 besser als erwartet und die bisher vorsichtige Einschätzung des GTF-Turbinenprogramms nun weniger angebracht. Zu guter Letzt könne man nach den mittelfristigen Zielen von der Pariser Airshow jetzt einen längeren Horizont einpreisen.
Die zuletzt auf einem Tief seit April angekommenen Medios-Papiere gingen auf Erholungskurs und zogen bis zum frühen Nachmittag um 8,5 Prozent an. Damit hatten sie im Nebenwerteindex SDax die Nase vorn. Die Ankündigung, eine Million eigene Aktien zurückkaufen zu wollen, trieb den Kurs des Spezialpharmaunternehmens nach oben.
Der Einkaufszentren-Betreiber Deutsche Euroshop will seinen Anlegern eine deutlich höhere Dividende auszahlen. Die Gesellschaft erklärte den Schritt damit, dass ihr aus dem laufenden Betrieb und der Ausgabe einer Anleihe zusätzliche Mittel zugeflossen seien. Der Aktienkurs stieg um sechs Prozent.
(AWP/cash)