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Börsengerücht

Aktie seit Tagen schwach: UBS im Mittelpunkt geradezu absurder Spekulationen

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Neben einer Verkaufsempfehlung aus London setzen den Aktien der UBS auch geradezu absurd anmutende Spekulationen zu. Bei Recherchen hierzu stolpert man über einen «alten Bekannten» - mal wieder.

18.06.2025   11:55
Von cash Insider
Eine Fahne mit dem Firmenlogo  der UBS (2025).

Eine Fahne mit dem Firmenlogo der UBS (2025).

Quelle: IMAGO/Hanno Bode

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Wer den Schaden hat, braucht für den Spott oft nicht zu sorgen. Diese leidige Erfahrung muss nun auch die UBS machen. Denn nur wenige Wochen, nachdem der Bundesrat über das künftige Eigenkapital-Regime informierte, ranken sich an der Börse abenteuerliche Spekulationen um ihre Aktien. Schlimmer noch: Es sind Spekulationen, welche die Grossbank schon beinahe verhöhnen.

Da ist nämlich etwa davon die Rede, dass die grösste Schweizer Bank ihre Eigenmittelbasis nicht aus einbehaltenen Gewinnen, sondern zumindest in Teilen über eine Bezugsrechtemission stärken werde. Alleine schon der Umstand, dass der Bundesrat der UBS bei der Umsetzung der neuen Eigenkapitalanforderungen eine Übergangsfrist von sechs bis acht Jahren einräumt, zeigt, wie absurd diese Spekulationen eigentlich sind.

Selbst wenn das Massnahmepaket in der heutigen Form aus der politischen Vernehmlassung hervorgehen und vom Stimmvolk angenommen werden sollte, liesse sich die Eigenmittelbasis problemlos aus eigener Kraft – sprich mittels einbehaltener Gewinne - stärken. Da stellt sich allerhöchstens die Frage, in welchem Umfang die Grossbank in den nächsten Jahren Gewinne über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionärinnen und Aktionäre zurückführen wird.

Kursentwicklung der UBS-Aktien in den letzten Tagen (Quelle: www.cash.ch)

Mich überrascht daher nicht, dass ich bei meinen Recherchen mal wieder über einen «alten Bekannten» stolpere. Denn am Anfang dieser Spekulationen steht – so glaube ich zumindest zu wissen – eine entsprechende Passage in der neusten Ausgabe des in hiesigen Börsenkreisen auch als «Düsseldorfer» bekannten Anlegerbriefs.

Darin bezeichnen die Autoren die Auflage, die Auslandstöchter zu 100 Prozent mit Eigenkapital zu unterlegen, als streng und weltweit einmalig. Weiter schreiben sie, dass die Aufstockung mithin über Bezugsrechte, mit eigenen Gewinnen oder anderem Kapital unterlegt werde, welches dem Eigenkapital gleichzusetzen sei – was immer sie damit auch sagen wollen.

Unmissverständlich scheint mir hingegen der Ratschlag der Autoren, die jüngste Kursschwäche zum Ausbau der bestehenden UBS-Titelposition zu nutzen.

Dem widerspricht die in einem Büro in London sitzende Analystin Giulia Aurora Miotto von Morgan Stanley vehement. In einer mehr als 20 Seiten starken Unternehmensstudie stuft sie die Valoren der UBS von «Equal-weight» auf «Underweight». Gleichzeitig kürzt die Analystin das Kursziel auf 26 (zuvor 28) Franken. Diesen beiden Schritten liegen allerdings nur geringfügige Gewinnschätzungsreduktionen zugrunde, um der voraussichtlich geringeren Rückkauftätigkeit Rechnung zu tragen.

Miotto räumt zwar ein, dass sich die Folgen des künftigen Eigenkapital-Regimes gleich durch mehrere Massnahmen abschwächen lassen. Gleichzeitig glaubt sie aber, dass die Diskussion so schnell nicht verstummen wird.

In den letzten 12 Monaten schnitten die Aktien der UBS eher etwas enttäuschend ab (Quelle: www.cash.ch)

So wie ich das verstehe, handelt es sich um eine relative Verkaufsempfehlung. Sprich: Die Morgan-Stanley-Analystin traut anderen europäischen Bankaktien eine deutlich bessere Kursentwicklung als jenen der UBS zu. Selbst der Umstand, dass die grösste Schweizer Bank anderen Rivalen in Sachen Kursbilanz weit hinterherhinkt, scheint sie nicht umstimmen zu können.

Ich schrieb in diesem Zusammenhang erst kürzlich:

Beim Anblick dieser Zahlen dürften den Aktionärinnen und Aktionären der UBS die Tränen der Verzweiflung in die Augen schiessen, erwiesen sich die vergangenen 12 Monaten aus ihrer Sicht unter dem Strich doch als ein Nullsummenspiel.

Was die Spekulationen anbetrifft, lässt sich guten Gewissens Entwarnung geben. Eine Bezugsrechtsemission wird es nicht geben. Und womöglich wird die Grossbank künftig sogar weniger und nicht mehr Eigenkapital in Form hochverzinster AT1-Anleihen halten müssen als bisher. Auch in diesem Zusammenhang dürften die Autoren des Anlegerbriefs falsch liegen...

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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Wenn man die Einschätzungen dieses unsäglichen "Düsseldorfer" verfolgt, kann man ja zum Schluss kommen, eine spezifische Contrarian-Strategie wäre gar nicht so gewagt :-)

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