Aktienumstufungen und Kurszielanpassungen - UBS sorgt für mächtig Wirbel

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Wenn die UBS eine Aktienempfehlung ausspricht, dann bewegt sie damit die Kurse. Das war etwa am Freitag wieder zu beobachten, als der für die Grossbank tätige Analyst Harry Blaiklock den Aktien von AMS Osram mit einer blossen Erhöhung seines Zwölf-Monats-Kursziels auf 14,80 (zuvor 13,50) Franken ein Kursfeuerwerk bescherte. Bei Börsenschluss resultierte ein sattes Plus von knapp 14 Prozent – eine Machtdemonstration sondergleichen.

Auch zu Wochenbeginn stellt die Grossbank einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, dass sie nach der Integration der Credit Suisse nur so vor Stärke strotzt. Das bekommen unter anderem die Aktionärinnen und Aktionäre der Swatch Group zu spüren. Im Zuge einer einschneidenden Kurszielreduktion fallen die Inhaberaktien des Uhrenherstellers in die Nähe ihrer langjährigen Tiefststände.

Die zuständige Analystin Zuzanna Pusz findet wenig schmeichelhafte Worte für die Leistung des Managements. Sie werde einfach nicht schlau aus dem Unternehmen, wie sie unverblümt festhält. Da gebe es Jahre, in denen der operative Schwerpunkt auf dem Buchgewinn liege. Dies führe dann zu einer Überproduktion, wodurch zwar die durchschnittlichen Stückkosten gesenkt werden, sich gleichzeitig aber riesige Lagerbestände ansammeln. Dann gebe es wiederum Jahre, in denen Verbesserungen bei den Cashflows im Vordergrund stünden. Ein klares Muster erschliesst sich ihr allerdings nicht.

Lange Rede – kurzer Sinn: Die UBS-Analystin streicht ihr Zwölf-Monats-Kursziel auf 75 (zuvor 128) Franken zusammen und verleiht ihrer Verkaufsempfehlung für die Inhaberaktien der Swatch Group damit abermals Nachdruck. Es ist das tiefste mir bekannte Kursziel überhaupt. Unter gewissen Umständen hält Pusz sogar Kurse von gerade noch 20 Franken (!!!) für möglich – für die Inhaber- und nicht für die Namenaktien, wohlverstanden.

Ihr Abteilungskollege Matthew Weston nimmt sich seinerseits den Valoren von Galderma an und stuft diese von «Buy» auf «Neutral» herunter. Gleichzeitig trimmt er sein Zwölf-Monats-Kursziel auf 120 (zuvor 128) Franken, um der verhalteneren Entwicklung im Geschäft mit Fillern und Biostimulatoren Rechnung zu tragen. Nach dem starken Lauf der letzten Wochen hält der Analyst eine Kaufempfehlung nicht länger für angebracht.

Dass die Aktien des Dermatologieunternehmens heute Montag trotz eigentlich vernachlässigbaren Schätzungsreduktionen zeitweise mit einem Minus von mehr als vier Prozent abgestraft werden, dürfte nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet sein, dass die UBS zu den Hauptverantwortlichen des Börsengangs vom März letzten Jahres zählte. Neugierig wie ich bin, habe ich mich kurz schlau gemacht. Die Kaufempfehlung des Analysten geht auf Mitte Dezember zurück, als die Valoren noch für 95 Franken und weniger zu haben waren. Rückblickend alles richtig gemacht, ist man gewillt zu sagen.

In den Genuss kräftiger Kursgewinne kommen hingegen die Aktien der Partners Group. Der für die UBS tätige Mate Nemes setzt bei seinen Gewinnschätzungen zwar den dicken Rotstift an und kürzt diese um bis zu zehn Prozent. Bei dieser Gelegenheit verleiht er seiner Kaufempfehlung jedoch einmal mehr Nachdruck – wenn auch mit einem reduzierten Zwölf-Monats-Kursziel von 1227 (zuvor 1378) Franken.

Mit Goldman Sachs und der Bank of America haben kürzlich gleich zwei amerikanische Investmentbanken dem Spezialisten für Risikokapitalanlagen sogar die Liebe gekündet und dessen Valoren von «Buy» auf «Neutral» heruntergestuft. So weit scheint man bei der grössten Schweizer Bank nicht gehen zu wollen – selbst wenn auch Nemes einräumen muss, dass sich die Entwicklung bei den erfolgsabhängigen Erträgen momentan kaum zuverlässig abschätzen lässt.