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Börsenwoche im Schnelldurchlauf

Täglich neue Höchstkurse: Diese sieben Schweizer Aktien sind nicht zu bremsen

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Der cash Insider kommentiert die wichtigsten Börsenereignisse. Diese Woche: Sieben Schweizer Aktien steigen und steigen, kühler Börsenempfang für Amrize - Und: Wird Roche auf einem lukrativen Therapiegebiet abgehängt?

27.06.2025   12:00
Von cash Insider
Produktionshalle von Montana Aerospace.

Produktionshalle von Montana Aerospace.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Kaum sind die Ergebnisse für die ersten drei Monate kommuniziert, läuft bei uns am Schweizer Aktienmarkt schon in wenigen Wochen die Unternehmensberichterstattung für das zweite Quartal an. Den Anfang macht in wenigen Wochen der Spezialitätenchemiehersteller Ems-Chemie. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Nach den Zahlen ist auch zu dieser Zeit des Jahres vor den Zahlen.

Mangels an Impulsen aus der hiesigen Unternehmenswelt gehörte die mediale Bühne in den vergangenen Tagen einerseits der Geldpolitik, andererseits aber auch den Banken und ihren Analysten. Gerade letztere hielten uns Wirtschaftsjournalisten und Börsenkolumnisten ganz schön auf Trab.

Beim Blick auf die Liste der Wochengewinner stechen die Aktien von Montana Aerospace mit einem Plus von mehr als 14 Prozent seit letztem Freitag hervor. Mittlerweile hat der mysteriöse Käufer der letzten Tage auch einen Namen: Wie aus einer Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange hervorgeht, hat die Capital Group ihr Beteiligungspaket durch Zukäufe ausgebaut. Erstmals seit November hält der Fondsriese wieder mehr als fünf Prozent am Zulieferer bekannter Flugzeugbauer wie Boeing.

Selbst der Umstand, dass die Valoren von Montana Aerospace auf dem höchsten Stand seit Jahren notieren und alleine seit Januar um fast 80 Prozent zulegen konnten, scheint die Kauflaune der Amerikaner nicht trüben zu wollen. Wie der diesjährige Börsen-Leader Cicor Technologies (+162 Prozent) gilt auch der Zulieferer grosser Flugzeugbauer als ein indirekter Profiteur steigender Rüstungsausgaben.

In den letzten Wochen zog der Kurs der Montana-Aktien kräftig an (Quelle: www.cash.ch)

Montana Aerospace und Cicor Technologies sind nur zwei von sieben Aktien aus der Schweiz, welche schon seit Wochen nur eine Richtung kennen: Die nach oben. Die Liste setzt sich ausserdem aus Accelleron, Epic, PSP Swiss Property, Swiss Prime Site sowie Züblin zusammen. Man könnte schon beinahe von einer Neuverfilmung des Western-Klassikers «Die glorreichen Sieben» sprechen.

Dass neben rüstungsnahen Unternehmen vor allem Immobilienbeteiligungsgesellschaften zu den diesjährigen Börsenüberfliegern zählen, überrascht mich nicht und hat wohl mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu tun - dürfte die starke Kursbilanz dieser Aktien doch den zuletzt stark rückläufigen Franken-Zinsen am kurzen Ende geschuldet sein.

Einen frostigen Empfang gab es diese Woche für den Börsendebütanten Amrize. Nach der Abspaltung vom Mutterhaus Holcim wurden die Aktien gegenüber dem zuvor veranschlagten Referenzpreis von gut 46 Franken gleich am ersten Handelstag mit einem Minus von 14 Prozent abgestraft.

Mir wird selbst jetzt noch von üppigen Umschichtungen aus den Valoren von Amrize in jene von Holcim berichtet. Das wiederum würde auch erklären, weshalb letztere auf den Referenzpreis von 47,60 Franken vom vergangenen Freitag bezogen eine deutlich bessere Kursbilanz aufweisen.

Über die Beweggründe für diese Umschichtungen lässt sich bloss mutmassen. Seit Montag setzen sich der Swiss Market Index (SMI) sowie der Swiss Leaders Index (SLI) im Zuge der Amrize-Abspaltung ja bekanntlich aus einer Aktie mehr als sonst zusammen. Schon heute gilt als nicht unwahrscheinlich, dass der Börsendebütant diesen Herbst zumindest aus dem SMI fallen könnte. Beim SLI scheint das letzte Wort hingegen noch nicht gesprochen.

Die französische Investmentbank Oddo rät ihrer Anlagekundschaft sogar zum Leerverkauf der Aktien von Amrize, um solche von Holcim zu kaufen. Jene des bisherigen Mutterhauses werden vom hauseigenen Analysten dabei mit «Outperform» und einem Kursziel von 67 (zuvor 110) Franken nach der Abspaltung angepriesen. Eine konkrete Begründung für diesen sogenannten «Pair-Trade» liegt mir allerdings nicht vor.

Ich verhalte mich bei meinen Schweizer Aktienfavoriten für 2025 antizyklisch und baue bei Amrize eine 5-Prozent-Position zu Lasten der liquiden Mittel auf. Zum einen erachte ich die jüngsten Kursverluste als übertrieben, und zum anderen halte ich Jan Jenisch die Treue.

Als dieser 2017 von seinem bisherigen Arbeitgeber Sika an die Spitze von Holcim wechselte, war mir klar, dass er dem trägen Zementhersteller wieder Leben einhauchen würde. Ich sah in Jenisch schon damals den «richtigen Mann» für diese Aufgabe – und wurde rückblickend alles andere als enttäuscht. Nun dürfte er bei Amrize das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte schreiben.

Die Aktien von Amrize hatten an der Börse keinen guten Einstand (Quelle: www.cash.ch)

Als ich am vergangenen Freitag an dieser Stelle über Roche schrieb, hatte das dänische Partnerunternehmen Zealand Pharma kurz zuvor gerade zusätzliche Studienergebnisse zum Schlankheitsmittel Dapiglutide vorgelegt. Die Börse reagierte damals eher verhalten auf die neuen Erkenntnisse.

Seither haben gleich mehrere Gegenspieler der beiden Pharmahersteller ebenfalls Studienergebnisse zu ihren Wirkstoffen auf diesem Therapiegebiet veröffentlicht. So lukrativ dieses momentan ist – so umkämpft dürfte es in Zukunft sein. Immer neue Anbieter versuchen immer noch bessere Wirkstoffe auf den Markt zu bringen. Und mittendrin: Ist Roche.

Firmenchef Thomas Schinecker hat sich den Wiedereinstieg ins Geschäft mit Schlankheitsmitteln – ursprünglich eigentlich zur Behandlung von Diabetespatienten gedacht – viel Geld kosten lassen. Erst übernahm er für knapp drei Milliarden Dollar die amerikanische Carmot Therapies, dann legte er mit einer bis zu fünf Milliarden Dollar schweren Zusammenarbeit mit Zealand Pharma nach.

Eine grosse Zukunft prophezeit man am Hauptsitz von Roche in Basel insbesondere dem von Carmot Therapies entwickelten Wirkstoff CT-996. Da CT-996 in Tablettenform verabreicht wird, hofft man, dass der Wirkstoff irgendwann die Schlankheitsspritzen ablösen könnte.

Dass jüngst ausgerechnet der Gegenspieler Eli Lilly mit dem eigenen Wirkstoff Orforglipron Forschungserfolge feiert, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Ursprünglich stammt dieser nämlich nicht aus den Laboren der Amerikaner, sondern aus jenen der japanischen Roche-Tochter Chugai.

Ich halte die Valoren von Roche zu aktuellen Kursen für arg vernachlässigt und unterbewertet. Ob sich der Wiedereinstieg ins Geschäft mit Schlankheitsmitteln für zig Milliarden Franken aus Aktionärssicht irgendwann ausbezahlt macht – daran hege ich je länger je mehr gewisse Zweifel. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Basler auf diesem lukrativen Therapiegebiet nach und nach von der Konkurrenz abgehängt werden.

Ganz leer dürfte Roche in Sachen Orforglipron übrigens nicht ausgehen. So lässt man etwa bei J.P. Morgan schon heute Lizenzzahlungen von 2,5 Milliarden Franken seitens von Eli Lilly ins Bewertungsmodell miteinfliessen. Dennoch stuft die amerikanische Investmentbank die Roche-Genussscheine wie bis anhin bloss mit «Underweight» und einem Kursziel von 220 Franken ein.

Kommende Woche dürfte das Geschehen bei uns am Schweizer Aktienmarkt erneut im Zeichen einer Suche nach neuen Impulsen stehen. Mehr dazu voraussichtlich am nächsten Freitag, wenn es wieder heisst: Die Börsenwoche im Schnelldurchlauf.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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