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Für gewöhnlich bescheren die Banken ihre Anlagekunden ab Mitte November mit den Ausblicken aufs kommende Börsenjahr. Anders als in den letzten Jahren tröpfeln diese heuer allerdings nur langsam ein. Das dürfte nicht zuletzt auch damit zu tun haben, dass entscheidende Faktoren wie etwa das Wirtschaftsumfeld oder die Zinsentwicklung schwieriger abzuschätzen sind als auch schon.

Wer im Aktienbereich nach neuen Ideen sucht, der wird in einem 83 Seiten starken Strategiepapier von Kepler Cheuvreux fündig. Darin küren die Autorinnen um die Strategin Natalia Bobo ihre "Dividend Best Ideas".

Diese Liste umfasst 20 europäische Aktien mit einer mittleren Dividendenrendite von 5 Prozent und einem Aufwärtspotenzial von durchschnittlich 28 Prozent gegenüber den jeweiligen Kurszielen des Brokers – wobei es sich bei deren zehn um Valoren von Grossunternehmen und ebenfalls bei zehn um solche mittelgrosser Unternehmen handelt.

Bei den grosskapitalisierten Aktien sind aus Schweizer Sicht Holcim und Novartis zu finden. Die Aktien von Holcim werden vom hauseigenen Analysten mit einem Kursziel von 71 Franken angepriesen, gelten diese doch als dividendenstark. Den Valoren von Novartis traut man bei Kepler Cheuvreux hingegen einen Vorstoss auf 96 Franken zu.

Die Holcim-Aktien haben sich seit Jahresbeginn bereits sehr gut entwickelt. (Quelle: www.cash.ch)

Auf der Liste sind ausserdem Danone, Orange, Axa, Michelin, Publicis, TotalEnergies, Unilever und Veolia zu finden – wobei mir die besagte Liste etwas gar Frankreich-lastig erscheint. Das grösste Aufwärtspotenzial zum Kursziel weisen die Aktien von Veolia mit gut 45 Prozent auf.

Bei den Valoren mittelgrosser Unternehmen müssen die Valoren von Sulzer für jene der ehemaligen ABB-Tochter Accelleron Platz machen. Und auch sonst kommt es auf dieser Liste zu mehreren Anpassungen. Ziel sei es, die Abhängigkeit der Titelauswahl von der konjunkturellen Entwicklung zu reduzieren, so die Begründung.

Neben Accelleron findet sich mit HBM Healthcare  ein weiteres Schweizer Unternehmen auf dieser Liste. Die Aktien der Beteiligungsgesellschaft des früheren Roche-Finanzchefs Henri B. Meier werden bei Kepler Cheuvreux mit einem Kursziel von 298 Franken zum Kauf empfohlen. Aufgrund des schwierigen Finanzierungsumfelds war die Situation für die Portfoliogesellschaften – es handelt sich vorwiegend um Kleinunternehmen aus der Biotechnologieindustrie – auch schon einfacher.

Mit 80 Prozent weisen die Valoren von HBM Healthcare gegenüber dem Kursziel das mit Abstand üppigste Aufwärtspotenzial auf. Da kommt das rechnerische Aufwärtspotenzial von 26 Prozent bei Accelleron schon fast ein bisschen bieder daher. Anders als die Aktien der Beteiligungsgesellschaft schrieben jene des Herstellers von Abgasturboladern für Dieselgrossmotoren in den letzten Tagen bei 24,50 Franken neue Kursrekorde.

Die schwierigeren Finanzierungsbedingungen für Biotech-Firmen setzen den Aktien von HBM zu. (Quelle: www.cash.ch)

Die Liste von mittelgrossen Unternehmen mit einer überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite und üppigem Kurspotenzial setzt sich zudem aus Acerinox, BIC, GTT, IREN, Kemira, Logista, Telekom Austria und Wendel zusammen. Neben HBM Healthcare fallen insbesondere Acerinox durch ein hohes Kursziel auf. Mit 14,50 Euro liegt dieses um fast 50 Prozent über den letztbezahlten Kursen.

Bei solchen Zahlen sei an dieser Stelle ausdrücklich gewarnt, sich bei den Anlageentscheiden ausschliesslich auf hohe Kursprognosen abzustützen. Da gefällt mir der Ansatz, sich an attraktiv hohen Dividendenrenditen zu orientieren, deutlich besser – immer im Hinterkopf habend, dass die Strateginnen von Kepler Cheuvreux über die 20 Aktienempfehlungen hinweg bis Ende 2025 gleich nochmals mit durchschnittlich um 10 Prozent höheren Dividenden rechnen...

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