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Gestern Dienstag berichtete ich, dass die UBS gleich mit zwei neuen taktischen Kaufempfehlungen für Aktien aus der Schweiz ins Rennen geht. Die Experten der grössten Schweizer Bank preisen neuerdings die Valoren von Huber+Suhner (12-Monats-Kursziel 109 Franken) sowie jene von Zurich Insurance (12-Monats-Kursziel 550 Franken) zum Einstieg an. Auf der Empfehlungsliste stossen sie zu den Papieren des Risikokapitalspezialisten Partners Group.

Auf diese Aktien setzt die UBS fürs Börsenjahr 2022

Angesichts der optisch tiefen Kurse scheint man gerade bei der Basler Kantonalbank in so etwas wie in einen Kaufrausch zu verfallen. Analyst Hans Peter Schmidlin sprach in den vergangenen Tagen gleich drei Kaufempfehlungen aus. Zuletzt stufte er sogar die Valoren des Sorgenkinds Gurit von "Marktgewichten" auf "Übergewichten" herauf, nachdem diese weit unter das Kursziel von 125 Franken gefallen waren. Schmidlin will jedoch verstanden wissen, dass sich die Aktien nur für sich des Risikos bewusste Anleger eignen. Die Belebung im Zuliefergeschäft für Windkraftanlagen könnte nämlich noch eine ganze Weile auf sich warten lassen. Wichtige Impulse erhofft sich der Analyst von der Politik, sollte sich die Energiekrise in Europa nochmals verschärfen.

Die Kaufempfehlung verhilft den Gurit-Aktien zu einem kleineren Aufbäumen (Quelle: www.cash.ch)

Unmittelbar vor den Valoren von Gurit stufte Schmidlin übrigens schon jene von Ems-Chemie und Givaudan von "Marktgewichten" auf "Übergewichten" herauf. Beim Spezialitätenchemiehersteller Ems-Chemie seien die diesjährigen Ziele von der Börse übertrieben negativ ausgelegt worden. Er halte jedenfalls an seinem Kursziel von 880 Franken fest, so Schmidlin weiter. Den Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan hingegen sieht er dem neu entstehenden Rivalen DSM Firmenich künftig Paroli bieten. Deshalb bleibt der Analyst bei seinem Kursziel von 3700 Franken.

Drei Kaufempfehlungen innerhalb nur weniger Tage – das ist schon eine ziemliche Ansage. Doch nicht nur Schmidlin, auch seine Abteilungskollegen waren in den letzten Wochen – trotz lähmender Hitze – alles andere als untätig. Am vergangenen Freitag berichtete ich in der Börsenwoche im Schnelldurchlauf von einer Kaufempfehlung des ebenfalls für die Basler Kantonalbank tätigen Elmar Sieber für die Genussscheine von Roche.

Ich schrieb:

...und...

Etwas mehr als zwei Wochen ist es nun her, dass Sieber schon bei den Aktien von Valora mit einem Kursziel von 200 Franken von "Marktgewichten" auf "Übergewichten" ging. Er reagierte damals auf die Übernahme von Frittenwerk in Deutschland. Seither hat der Detailhandelskonzern aus dem Baselbiet weitere Expansionsschritte angekündigt.

Mich erinnern die beiden Analysten fast ein bisschen an zwei Jungs im Süsswarenladen – überall locken unwiderstehliche Versuchungen. Etwas muss man den beiden Analysten allerdings zugute halten: Anders als viele ihrer Berufskollegen bei anderen Banken priesen sie die besagten Aktien nicht schon vor dem Kurszerfall zum Kauf an. Bleibt mir nichts anderes übrig als den beiden viel Erfolg zu wünschen – auf dass die Kurse die Talsohle nun durchschritten haben.

 

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