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Muss am Ende noch die UBS für die AT1-Anleihen der Credit Suisse geradestehen?

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Ein Broker lädt beim Thema «UBS und die AT1-Anleihen der Credit Suisse» zum Expertengespräch. Mit wertvollen Erkenntnissen. Und: Statistiken der UBS zum diesjährigen SMI-Schlusslicht Sika sorgen für Erstaunen.

10.11.2025   12:00
Von cash Insider
Sergio Ermotti, CEO UBS Group (Sept. 2017).

Sergio Ermotti, CEO UBS Group (Sept. 2017).

Quelle: Bloomberg

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Muss am Ende sogar die UBS für die AT1-Pflichtwandelanleihen der Credit Suisse geradestehen, sollte das Bundesgericht den jüngsten Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts in dieser Causa bestätigen? Kaum eine andere Frage beschäftigt die Analysten momentan so sehr wie diese – wobei man sich um die möglicherweise unangenehme Antwort auf diese Frage mehrheitlich foutiert.

Überraschend klare Worte finde ich einzig in einem Kommentar aus der Feder des für Kepler Cheuvreux tätigen Bankenanalysten Nicolas Payen. Darin berichtet er von einem Expertengespräch mit zwei fachkundigen Anwälten aus Genf. Beide lassen keine Zweifel daran, dass die von der Finma verfügte Abschreibung dieser Eigenkapitalinstrumente rechtswidrig sei – zumal die Voraussetzungen für einen solchen Schritt schlichtweg nicht gegeben waren. Beiläufig sei erwähnt, dass sowohl der eine als auch der andere Anwalt gleich mehrere ehemalige Investoren dieser AT1-Pflichtwandelanleihen vertritt.

Die Aktien der UBS sind in den vergangenen 12 Monaten weit hinter jenen anderer europäischer Banken zurückgeblieben (Quelle: www.cash.ch)

Interessant erscheinen mir die Rückschlüsse des Kepler-Analysten. Wie er schreibt, schätzt er die finanziellen Risiken für die UBS nach diesem Expertengespräch als ernst ein und sieht die Grossbank die im Raum stehenden Forderungen mit einem aussergerichtlichen Vergleich beilegen. Er sei frustriert, räumt der Analyst ein. Dennoch stuft er die Aktien wie bis anhin mit «Buy» und einem Kursziel von 35 Franken ein.

Der Begriff «frustriert» trifft es nicht schlecht, sah es zuletzt doch danach aus, als ob die Politik in Bern beim Thema strengere Eigenmittelanforderungen durchaus zu Kompromissen bereit wäre.

Erst am Freitag hielt ich wie folgt fest:

Da Kompromisse in der Natur von uns Schweizerinnen und Schweizern liegen, schlage ich vor, dass die UBS das leidige Thema «AT1-Pflichtwandelanleihen» mit dem Thema «strengere Eigenmittelvorschriften» verknüpft und eine rasche Einigung mit dem Finanzdepartement und der Finma anstrebt. Sprich: Übernahme von Teilen der besagten Anleihen in die Bilanz gegen weniger strenge Eigenmittelvorschriften. Ich bin mir sicher, dass die Grossbank mit einem solchen Schritt in Bern offene Türen einrennen würde...

+++

Zumindest was die Aktienkursentwicklung anbetrifft, steht Sika-Chef Thomas Hasler - man kann es nicht anders formulieren - vor einem kleineren Scherbenhaufen. Mit knapp 154 Franken sind die Valoren des Bauchemieherstellers fast 30 Prozent günstiger zu haben als noch in den ersten Januar-Tagen. Dem einstigen Vorzeigeunternehmen wird die undankbare Rolle des diesjährigen SMI-Schlusslichts zuteil. Auf das Rekordhoch aus dem Jahr 2021 bezogen, errechnet sich sogar ein doppelt so üppiges Minus.

Obschon für Börsenbeobachter nicht völlig unerwartet, sitzt der Schock über die Reduktion der Mittelfristziele noch immer tief. Es scheint, als habe Sika den Nimbus des Wachstumsunternehmens für lange Zeit verspielt. Auch der milliardenschweren Übernahme des früheren Bauchemiegeschäfts der deutschen BASF - diese führte damals überhaupt erst zum Rekordhoch - wird nicht mehr mit der ursprünglichen Euphorie begegnet. Stattdessen macht sich Ernüchterung breit.

Die Aktienkursentwicklung bei Sika macht einfach nur noch sprachlos (Quelle: www.cash.ch)

Etwas schräg in der Landschaft stehen da die mir zugespielten Erhebungen der UBS in London, wonach die Aktien von Sika wieder häufiger in den Wertschriftenportefeuilles anzutreffen sind als noch vor der Zielreduktion von vor wenigen Wochen. Am sogenannten «Crowding Factor» der Grossbank gemessen, sind die Papiere des Bauchemieherstellers zwar bloss im Mittelfeld anzutreffen. Allerdings erfreuen sie sich grösserer Beliebtheit als noch im September und stellen selbst jene des Pharmazulieferers Lonza in den Schatten. Auch die Analysten der Grossbank rund um Geoff Haire überrascht diese Entwicklung.

Am stärksten in den Wertschriftenportefeuilles übervertreten sind übrigens die Aktien von Johnson Matthey, Umicore und DSM-Firmenich. Einen grossen Bogen machen Investoren hingegen um die Valoren von BASF, Brenntag und Wacker Chemie. Ob das nicht den hohen Energiepreisen bei unseren nördlichen Nachbarn geschuldet ist...?

Es dürfte dauern, bis Sika den Scherbenhaufen wieder zusammengekittet hat, denn der Vertrauensverlust sitzt tief. Das einstige Vorzeigeunternehmen muss nun sozusagen von Quartal zu Quartal aufs Neue den Beweis antreten, dass es auch aus eigener Kraft wachsen kann. Das verhaltene Umfeld macht ihm diese Aufgabe dabei nicht eben einfacher.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
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