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Es ist eine Ansage, die in hiesigen Börsenkreisen ihresgleichen sucht: Mensur Pocinci von der Bank Julius Bär sieht den Swiss Market Index (SMI) in die Nähe von 13'300 Punkte steigen. Das wieder würde über der bisherigen Bestmarke vom Januar letzten Jahres bei knapp 13'000 Zählern liegen.
Der bekannte Markttechnikexperte schöpft seine Zuversicht aus einer sogenannten inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Rückblickend begann sich letztere schon seit dem Frühsommer letzten Jahres abzuzeichnen. Indem der SMI über die Nackenlinie bei 11'250 Punkten vorstossen konnte, wurde diese klassische Trendumkehrformation nun ausgelöst.
Zudem verweist Pocinci auf die anziehenden Momentum-Indikatoren sowie auf die relative Stärke des Börsenbarometers gegenüber dem Weltaktienindex von MSCI. Noch optimistischer ist der Experte für die Aktien aus dem SMI Midcap Index (SMIM). Seines Erachtens sind die Valoren der mittelgrossen Unternehmen aus der Schweiz gegenüber dem SMI an einem wichtigen Punkt angelangt, was künftig wieder für ein überdurchschnittliches Abschneiden dieses Titelsegments spricht.
Regelmässige Leserinnen und Leser wissen, dass Pocinci in all den Jahren immer mal wieder Gast in meiner Kolumne war. Der für die Bank Julius Bär tätige Charttechniker und Autor der wöchentlich erscheinenden Publikation "Technical Investment Strategy" geniesst in hiesigen Börsenkreisen nämlich ein hohes Ansehen. Das mag nicht zuletzt ein Ergebnis der Erfolge mit seinem "Swiss Equities Portfolios" sein, welches er bereits seit Juli 2013 führt. Mit seinen Aktienempfehlungen liess der Experte den breiten Schweizer Aktienmarkt in all den Jahren teilweise weit hinter sich zurück.
Nach einem enttäuschend schwachen 2022 läuft es für Pocinci endlich wieder besser. Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass er mit seiner SMI-Prognose richtig liegt. Allerdings müssten dazu endlich auch die hiesigen Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen.
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Gestern Montag berichtete ich von einer weiteren taktischen Kaufempfehlung aus den Handelsräumen der Credit Suisse. Neben den Aktien des Börsendebütanten Accelleron und des Weltmarktführers Holcim setzt die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken neuerdings auch noch auf jene der Cembra Money Bank. Den dividendenstarken Valoren der Privatkreditanbieterin wird ein rascher Vorstoss in die Kursregion zwischen 84,98 und 88,83 Franken zugetraut.
Nun meldet sich auch die UBS zu Wort und setzt die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont auf die Liste ihrer "Equity Tactical Top Picks". Dort stossen diese auf jene von Barry Callebaut und SIG Group.
Die grösste Schweizer Bank sieht bei SIG Group einerseits vom Ende der Ausgangs- und Reisebeschränkungen in China, andererseits aber auch von der grundsoliden Bilanz des Unternehmens Fantasie ausgehen. Sie macht bei der Dividendenpolitik künftig Raum für positive Überraschungen aus und rechnet gegebenenfalls sogar mit einer grosszügigen Sonderdividende. Mit anderen Worten: Die Grossbank greift ganz schön tief in die Spezialeffektkiste.
Offiziell werden die Luxusgütervaloren bei der UBS denn auch mit einem 12-Monats-Kursziel von 162 Franken zum Kauf angepriesen. Mit einem Kursplus von etwas mehr als 13 Prozent seit Jahresbeginn belegt SIG Group bei den 20 Grossunternehmen aus dem SMI den respektablen zweiten Platz. Nur der Bauchemiespezialist SIG Group hat noch etwas besser abgeschnitten.
Dass die Papiere bereits gut gelaufen sind, scheint die UBS allerdings nicht davon abzuhalten, jetzt noch eine taktische Kaufempfehlung auszusprechen...
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4 Kommentare
Also Leute kauft Aktien! Egal was. Poncini von Julius Bär sieht den SMI bei 13'300 Punkten. Wow! Am besten Industrie-Aktie und the big three.....dann können wir Ende Jahr eine richtige Party machen
Lieber Insider, den Aussagen im 2.letzten Abschnitt kann ich nicht folgen.
Da haben sie 2 x SIG Group drin ohne das es für mich Sinn macht.
Der Insider meinte wahrscheinlich SIKA !
Hoffentlich erinnern sich die Trader in ein paar Wochen, wenn die wegen der hohen Zinsen gestiegenen Finanzierungskosten die Margen schmälern, dass das Programm eigentlich aufwärts geschrieben ist.