Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv. Schauen Sie sich doch auch das neue Tracker Zertifikat auf die Schweizer Aktienfavoriten des cash Insider an.

+++

In eigener Sache:

Aufgrund eines spontanen Kurz-Urlaubs am Vierwaldstättersee erscheint am Freitag keine Insider-Kolumne. Auf das Insider-Briefing müssen meine Leserinnen und Leser an diesem Morgen dennoch nicht verzichten.

Herzliche Grüsse

der cash Insider

+++

Seit heute Mittwoch sind nicht nur die Genussscheine von Roche, sondern auch die Inhaberaktien des Pharma- und Diagnostikkonzerns aus Basel fester Bestandteil - sowohl des Swiss Performance Index (SPI) als auch des SPI Extra (SPIE). Der Ausstieg von Platzrivale Novartis macht nun auch die Inhaberaktien wieder salon- oder besser gesagt indexfähig. Indexorientierte Marktakteure und die Anbieter börsengehandelter Indexfonds oder Indexprodukte müssen nun Inhaberaktien zukaufen, egal ob sie nun wollen oder nicht.

Und die nächsten Indexanpassungen zeichnen sich schon heute ab: Im Juli entscheidet sich nämlich auch dieses Jahr wieder über die Zusammensetzung des Swiss Market Index (SMI). Darf man den Strategen um Pankaj Gupta von J.P. Morgan Glauben schenken, dann könnten die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova in das renommierte Börsenbarometer aufsteigen. Platz machen müssen aus heutiger Sicht jene des Warenprüfkonzerns SGS. Gültig würden die Anpassungen am Abend des 16. Septembers.

Bis dahin müssten sich indexorientierte Marktakteure bei SGS von Aktien im Gegenwert von 425 Millionen Franken trennen und im Gegenzug für 482 Millionen Franken Aktien von Sonova anlachen, wenn es nach den Berechnungen der amerikanischen Investmentbank geht. Diese Zahlen können noch variieren, fliesst bis Mitte September doch noch ganz schön viel Wasser die Aare hinab.

Kursentwicklung der Aktien von Sonova (rot) und SGS (grün) über die letzten zwei Wochen (Quelle: www.cash.ch)

Ausserdem zeigt die Aufnahme der Valoren von Logitech und der Partners Group von einst, dass eine solche nicht zwingend mit anziehenden Kursnotierungen einhergehen muss. Eine möglich Erklärung hierfür ist, dass die Aktien mit dem einem Einzug in den SMI aus dem SMI Midcap (SMIM) ausscheiden, was wiederum Verkäufe nach sich zieht. Im Wissen, dass hierzulande in den letzten Jahren sehr viel Geld in die Nebenwerte geflossen ist, sollte dieser Effekt nicht unterschätzt werden.

"Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach", scheint man im Verwaltungsrat von Sonova wohl zu denken. Zumindest wurden der Schweizer Börse SIX in den letzten Tagen zwei grössere Titelverkäufe aus dem Verwaltungsrat gemeldet. Einmal kamen für gut 5 Millionen Franken Aktien zum Verkauf und einmal für knapp eine Million Franken. Wie den beiden Offenlegungsmeldungen entnommen werden kann, übten die nicht namentlich bekannten Verwaltungsräte Optionen aus und veräusserten die bezogenen Aktien über den offenen Markt.

Dass sich Verwaltungsräte oder Geschäftsleitungsmitglieder jeweils unmittelbar nach der Veröffentlichung des Jahresergebnisses von Aktien des Hörgeräteherstellers aus Stäfa trennen, ist nicht eben ungewöhnlich. Verhält es sich wie in früheren Jahren, könnten in den nächsten Tagen oder Wochen weitere Titelverkäufe folgen. Diese werden wohl aber kaum darüber entscheiden, ob die Valoren von Sonova im Herbst dann auch tatsächlich in den SMI einziehen.

+++

Während Valora an der Börse ein Mauerblümchen-Dasein fristet, ist in den Derivaten auf die Aktien des Baselbieter Detailhandelskonzerns ganz schön was los. Alleine am gestrigen Dienstag wechselten beim Call-Warrant VLLAJB mehr als 1,5 Millionen Stück die Hand. Seit Freitag beläuft sich das Gesamtvolumen sogar auf 3,7 Millionen Stück, beim Call-Warrant VALGJB immerhin noch 500'000 Stück. Den Derivaten liegen knapp 70'000 Aktien zugrunde, was in etwa dem Zehnfachen eines durchschnittlichen Tagesvolumens entspricht.

Die Valora-Aktien verspüren seit wenigen Tagen wieder Auftrieb (Quelle: www.cash.ch)

Mit knapp 160 Franken notieren die Aktien mittlerweile zwar in einem komfortablen Abstand zu den langjährigen Tiefstkursen vom vorderen November bei 130 Franken. Dennoch befinden sich die Papiere historisch betrachtet noch immer in einem ziemlichen Tief.

Ich wäre deshalb alles andere als überrascht, wenn sich in den nächsten Tagen oder Wochen ein neuer Grossaktionär zu erkennen geben würde. Selber tippe ich auf einen Finanzinvestor, der sich bei Valora einnistet. Das würde zumindest die jüngsten Warrant-Käufe erklären.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.