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US-Fondsriese verramscht bei einem SMI-Schlusslicht zu Tiefstpreisen Aktien

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Ein langjähriger Aktionär verabschiedet sich bei einem der diesjährigen SMI-Schlusslichter nahe der Mehrjahrestiefstkurse still und leise durch die Hintertür. Und: Comet-Aktien für die UBS nicht länger ein Kauf.

27.08.2025   12:00
Von cash Insider
Sika-CEO Thomas Hasler.

Seit Thomas Hasler bei Sika das Ruder übernommen hat, haben die Aktien deutlich an Wert eingebüsst.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Dass eine Aktie während zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu den SMI-Schlusslichtern zählt, soll bekanntlich vorkommen. Die Aktionärinnen und Aktionäre des Nahrungsmittelmultis Nestlé dürften wissen, wovon ich schreibe. Und sie sind mit ihrer Frustration in guter Gesellschaft. Auch dem Bauchemiespezialisten Sika – selbst jetzt noch der «Darling» vieler Analysten – wird diese zweifelhafte Ehre zuteil.

Nachdem diese Aktien schon im vergangenen Jahr einen prozentual zweistelligen Kursrückgang zu beklagen hatten, finden sie sich auch heuer mit einem Minus von zwölf Prozent auf dem fünftletzten Platz wieder. Es grenzt an eine Schmach für Sika-Chef Thomas Hasler. Seit er im Frühling 2021 das Ruder beim Vorzeigeunternehmen aus Baar übernahm, büssten die Valoren knapp 100 Kursfranken oder mehr als 30 Prozent ein.

Apropos Schmach: Mit der Capital Group hat eine langjährige Grossaktionärin ihr Sika-Paket über lange Wochen hinweg still und leise reduziert. Der Fondsriese stieg in den ersten Januar-Tagen 2019 mit gut drei Prozent der Stimmen in den «Olymp der bedeutenden Aktionäre» auf. In der Spitze hielten die Amerikaner einst sogar gut fünf Prozent am Bauchemiespezialisten. Ende letzten Jahres musste sich die Capital Group dann als Verkäufer von Aktien zu erkennen geben, als sie ihr Paket auf unter fünf Prozent ausdünnte. Mittlerweile hält der langjährige Grossaktionär nicht mal mehr drei Prozent der Stimmen, wie aus einer eben erst bekanntgewordenen Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange hervorgeht.

Kursentwicklung der Sika-Aktien während den letzten drei Jahren (Quelle: www.cash.ch)

Neugierig wie ich bin, habe ich mich kurz schlau gemacht. Als sich die Capital Group im Januar 2019 bei Sika mit gut drei Prozent einnistete, wurden Kurse um die 130 Franken bezahlt. Der Beteiligungsausbau auf fünf Prozent dürfte im Frühling 2020 zu Kursen um die 160 Franken stattgefunden haben. Lange Rede, kurzer Sinn: Obschon die Aktien weit vom einstigen Rekordhoch von 385 Franken nach unten zurückgefallen sind, dürften die Amerikaner gut mitverdient haben. Rechnet man die - wenn auch eher mageren - Dividenden auf, fällt die Bilanz sogar noch besser aus.

Dennoch frage ich mich, was einen Fondsriesen wie die Capital Group in unmittelbarer Nähe zu den Mehrjahrestiefstkursen dazu veranlasst, sein Sika-Paket so drastisch zu reduzieren. Wir werden es so schnell vermutlich nicht erfahren.

+++

UBS-Analyst Sebastian Vogel hat beim Halbleiterzulieferer Comet Firmenchefs kommen und gehen sehen. Schon seit fast fünfeinhalb Jahren preist er die Aktien des Unternehmens aus Flamatt zum Kauf an – in der Spitze sogar mit einem Zwölf-Monats-Kursziel von mehr als 390 Franken.

Doch damit ist nun Schluss. Der enttäuschende Zahlenkranz für die erste Hälfte dieses Jahres und die damit einhergehende Gewinnwarnung waren wohl die beiden Tropfen zu viel, die das Fass zum Überlaufen bringen. Einerseits stuft Vogel die Valoren von «Buy» auf «Neutral» herunter, andererseits streicht er sein Zwölf-Monats-Kursziel von zuletzt 272 rigoros auf 194 Franken zusammen.

Nach der Gewinnwarnung ging es für die Aktien von Comet steil nach unten (Quelle: www.cash.ch)

Der Analyst räumt ein, die Belebung im Halbleiterausrüstungsgeschäft sowie den Erfolg mit neuen Produkten rückblickend überschätzt zu haben. Folglich setzt er bei seinen Gewinnschätzungen den dicken Korrekturstift an und kürzt diese um bis zu 17 Prozent. Seine überarbeiteten Schätzungen für 2027 liegen um mehr als 40 Prozent unter den durchschnittlichen Annahmen seiner Berufskollegen bei anderen Banken.

Dass ein Analyst eine Aktie über Jahre unentwegt zum Kauf empfiehlt, nur um dann urplötzlich die Reissleine zu ziehen, kommt nicht jeden Tag vor. Umso mehr setzt Vogel mit der Herunterstufung ein klares Zeichen. Vor diesem Hintergrund überrascht mich schon sehr, wie gut die Valoren von Comet dies bisher wegstecken.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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