Welchen Einfluss die Wahlergebnisse auf die Aktien haben werden, wird sich dann am (morgigen) Mittwoch zeigen. Die Prognosen sagen voraus, dass die Republikaner in mindestens einer der beiden Kammern die Mehrheit übernehmen werden. Das lässt einen Stillstand in der US-Politik befürchten. Die nächste echte Bewährungsprobe für die Börse steht aber vor allem am Donnerstag an, wenn die neusten US-Inflationsdaten veröffentlicht werden. Diese könnten einen Fingerzeig dafür geben, ob der nächste Zinsschritt des Fed wirklich "nur" bei 50 Basispunkten liegen wird, statt wie zuletzt üblich bei 75 Basispunkten. "Das Schlimmste für den Aktienmarkt wäre deshalb ein erneuter Sprung in der Teuerungsrate", sagte ein Börsianer.
Der SMI als wichtigster Schweizer Aktienindex schloss schliesslich 0,71 Prozent höher bei 10'827,04 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann 1,18 Prozent auf 1646,58 und der breite SPI 0,79 Prozent auf 13'844,45 Zähler. Von den 30 Blue Chips standen bei Börsenschluss deren drei im Minus.
Auch VAT (+5,7 Prozent) zählten zu dieser Kategorie und setzten die vor zwei Tagen initiierte Erholung fort. Gestützt wurden die Papiere von einer Studie der ZKB. Der zuständige Autor schrieb, dass die dem Sektor bevorstehende Durststrecke nun weitgehend im Kurs des Chip-Zulieferers reflektiert sei.
Es erging ihnen somit aber immer noch besser als den Luxusgüteraktien Richemont (-0,5 Prozent) und Swatch (-2,5 Prozent). Hier wurden bisherige China-Hoffnungen endgültig ausgepreist. Die beiden Papiere hatten zuletzt immer wieder von den Spekulationen auf ein mögliches Ende der Null-Covid-Strategie in China profitiert. Einer baldigen Lockerung haben die Granden der kommunistischen Partei aber zuletzt eine Absage erteilt.
Bei den Finanzwerten griffen die Anleger vor allem bei Julius Bär und der arg gebeutelten CS zu, die sich um rund 1,7 Prozent verteuerten. Die Valoren der Grossbank UBS (+0,4 Prozent) wurden hingegen eher liegengelassen.
PSP notierten nach Zahlen 1,4 Prozent leichter. Der Reingewinn der Immobiliengesellschaft war in den ersten neun Monaten des Jahres wegen der tieferen Portfolioaufwertung um ein Drittel zurückgegangen.
Idorsia fielen um 5,0 Prozent zurück. Das Biotechunternehmen stellte Studiendetails zu seinem Bluthochdrucksenker Aprocitentan vor. Diese seien gut, seien aber auch nicht überragend ausgefallen, erklärten Marktbeobachter.
(AWP)