Das Geschäft verläuft laut Händlern allerdings mit unterdurchschnittlichen Umsätzen. Auslöser der Aufwärtsbewegung sind erfreuliche Konjunkturzahlen und die Erholung an den US-Börsen, die sich am Freitag im späten US-Handel noch angebahnt hatte. Die Nervosität habe sich wieder merklich gelegt, sagt ein Händler. Das Angstbarometer der Börse, der Volatilitätsindex des SMI, ist denn auch um zehn Prozent gefallen.

In der Vorwoche hatten von der US-Börse Nasdaq ausgehende Gewinnmitnahmen in heissgelaufenen Technologietiteln für Zweifel an der Fortsetzung der Hausse gesorgt. Nun müsse es sich zeigen, ob dies lediglich eine Phase der Gewinnmitnahmen gewesen oder der Anfang einer stärkeren Korrektur gewesen sei. Weil die US-Börsen am heutigen Montag wegen des Labor Day geschlossen bleiben, hielten sich die Anleger zurück, heisst es am Markt. Daher sei ungewiss, ob die Gewinne noch weiter ausgebaut werden könnten. "Die Impulse fehlen. Möglicherweise schmelzen die Gewinne daher wieder etwas ab", sagt ein Börsianer.

Der SMI steigt um 11.00 Uhr um 0,85 Prozent auf 10'238,91 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückt um 1,09 Prozent auf 1'559,39 und der breite SPI um 0,82 Prozent auf 12'729,81 Zähler vor. 29 der 30 SLI-titel legen zu. Einzig Swisscom geben minim nach.

Temenos führt 

Positiv sei, dass sich die deutsche Industrie im Juli, zwar langsamer als erwartet, aber dennoch weiter erholt und dass sich die Konjunkturstimmung der Anlegern weiter aufgehellt habe, heisst es am Markt. Das von dem Analyseunternehmen Sentix erhobene Stimmungsbarometer für den Euroraum stieg im September zum fünften Mal in Folge. "Die konjunkturelle Erholung nach dem Corona-bedingten Einbruch der Weltwirtschaft setzt sich fort", so Sentix. Die Rezession sei aber noch nicht überwunden.

Angeführt werden die Gewinner von Temenos (+4,4 Prozent). Der Hersteller von Banksoftware war in der Vorwoche kräftig unter die Räder geraten. Aber auch andere Technologiewerte wie AMS (+1,9 Prozent) und Logitech (+1,2 Prozent) holen Verluste aus der Vorwoche auf und reihen sich bei den Gewinnern ganz vorne ein.

Aus dem Bereich zyklischer Aktien fallen die Papiere des Automatik und Robotikkonzens ABB (+2,2 Prozent) positiv auf. Anteile von Adecco, Clariant, Geberit, LafargeHolcim, Richemont und Swatch verbuchen Kursgewinne von ein bis zwei Prozent.

Versicherungen vor Grossbanken

Bei den Finanzwerten führen Versicherungen das Feld vor den Grossbanken an. Swiss Life gewinnen 1,9 Prozent. JPMorgan hat das Rating für den Lebensversicherer auf "Neutral" von "Underweight" erhöht. Zudem erhöhte die US-Bank die Kursziele für Baloise (+1,4 Prozent), Swiss Re (+1,1 Prozent) und Zurich (+1,1 Prozent). Die Papiere der Banken Julius Bär (+0,5 Prozent), Credit Suisse (+0,36 Prozent) und UBS (+0,9 Prozent) hinken etwas hinterher.

Die Aktien von Partners Group gewinnen am Tag vor der Bekanntgabe des Halbjahresberichts zwei Prozent.

Ebenfalls fester sind die als defensiv eingestuften Arzneimittelhersteller. Dabei können die Marktschwergewichte Novartis (+0,7 Prozent) und Roche (+0,6 Prozent) aber trotz positiver "Apotheker-Meldungen" nur knapp mit dem Markt mithalten. Alcon legen 0,8 Prozent zu.

Dagegen ziehen die Papiere von Sonova (+2,0 Prozent) und Lonza (2,9 Prozent) deutlich stärker an.

Penny Stock The Native bricht ein

Am breiten Markt steigen die Aktien von Medacta um 1,3 Prozent. Das Tessiner Orthopädieunternehmen hat wegen der Coronakrise weniger verdient. Der Umsatz im ersten Halbjahr ging wegen der Verzögerungen von orthopädischen Eingriffen deutlich zurück und der Gewinn brach um 14 Prozent auf 9,7 Millionen Euro ein.

Grosse Kursbewegungen gibt es einmal mehr bei den Penny Stocks: The Native brechen ohne klaren Grund um 18 Prozent ein.

New Value sinken um 7 Prozent. Die Aktionäre haben an der GV der Schaffung von genehmigtem Aktienkapital im Nennbetrag von 164'361.60 Franken zugestimmt. Auf der anderen Seite schiessen Igea Pharma um 13 Prozent nach oben und machen damit den Einbruch vom Freitag mehr als wett.

(AWP)