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Der Sensorenhersteller AMS (+227 Prozent), der Solarzulieferer Meyer Burger (+148 Prozent) oder die Schweizerische Nationalbank (+140 Prozent) - schaut man sich die bisherigen Jahresgewinner an, fällt vor allem eines auf: Es stehen ausschliesslich Aktien von Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe auf der Liste.

Auf Platz 22 folgt mit Sika (+52 Prozent) ein erster Vertreter aus dem Swiss Market Index (SMI), dicht gefolgt von Lonza (+51 Prozent).

Ein Kränzchen muss ich den Strategen der Credit Suisse winden. Sie setzten hierzulande schon vor manch anderen auf Nebenwerte.

Spekulationsgetriebener Höhenflug der SNB-Aktien (Quelle: www.cash.ch)

In einem mir aus London zugespielten Strategiepapier bezeichnen die Autoren die Aktien der beiden Halbleiterzulieferer VAT Group und Inficon sowie diejenigen des Schraubenspezialisten Bossard, des Bauzulieferers Belimo, der ehemaligen GE-Tochter Cembra Money Bank und der Bank Vontobel als besonders interessant.

Bei der Schweizer Grossbank werden allerdings nur gerade jene der Cembra Money Bank auch offiziell mit "Outperform" und einem Kursziel von 99 Franken zum Kauf empfohlen.

Den Strategen zufolge handelt es sich bei allen sechs Nebenwerten um Qualitätsaktien mit einer starken Gewinn- und Kursdynamik.

Als Schlüsselkaufempfehlungen müssen hingegen die Valoren von SFS Group, Cembra Money Bank, EFG International, Forbo, Tecan, Valiant, Autoneum, Implenia, Rieter und Hiag Immobilien herhalten. Sie alle werden mit "Outperform" eingestuft.

Wer als Anleger Wachstum sucht, landet an der Schweizer Börse notgedrungen bei Unternehmen aus der zweiten und dritten Linie. Kaum ein Nebenwert, welcher in den vergangenen Jahren nicht eine grundlegende Neubeurteilung und -bewertung erfahren hätte.

Rund um den Globus hellen sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf. Davon profitieren die kleineren und mittelgrossen Unternehmen für gewöhnlich überdurchschnittlich stark.

Doch selbst für die erfolgreichsten Vertretern aus dem Nebenwertesegment gilt: Die Börse ist keine Einbahnstrasse nach oben...

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Als der Amerikaner Bracken Darrell im April 2012 den Chefposten bei Logitech antrat, war sein neuer Arbeitgeber bloss noch ein Schatten seiner selbst. Der Peripheriegerätehersteller aus Lausanne hatte es zu diesem Zeitpunkt verschlafen, rechtzeitig ins lukrative Geschäft mit Peripheriegeräten für Smartphones und Tablets vorzustossen. Das ging sogar soweit, dass das Unternehmen für viel Geld Produkte von Drittanbietern einkaufen musste.

Gleichzeitig haderte die auf Videokonferenzlösungen spezialisierte amerikanische Tochter LifeSize mit dem zunehmenden Wettbewerb durch Cisco Systems und anderen mächtigen Anbietern.

Heute, gut fünf Jahre später, ist Logitech kaum wieder zu erkennen. Längst hat sich das Unternehmen des ungeliebten Sorgenkinds entledigt und zur alten Innovationskraft zurückgefunden.

Das blieb auch den Anlegern nicht verborgen. Seit Darrell zum Peripheriegerätehersteller stiess, hat sich der Börsenwert seines Arbeitgebers mehr als verfünffacht. Kein Wunder, wächst das Unternehmen doch schon seit Jahren kräftig.

Joern Iffert von der UBS ist sich sicher, dass Logitech an den Erfolg der letzten Jahre anknüpfen kann. Dabei stützt sich der Analyst unter anderem auf die zahlreichen offenen Stellen ab. Der Peripheriegerätehersteller suche neue Mitarbeiter im Umfang von 2,3 Prozent der Belegschaft. Der Durchschnittswert bei anderen Mitbewerbern liege hingegen bei gerademal 0,7 Prozent, so Iffert.

Eindrückliche Kursentwicklung der Aktien von Logitech über die letzten fünf Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Interessanterweise handelt es sich bei mehr als 40 Prozent der ausgeschriebenen Stellen um solche als Ingenieur und bei weiteren 20 Prozent um solche als Produktdesigner.

Der UBS-Analyst schliesst daraus, dass sich Logitech auch weiterhin in einer Wachstumsphase befindet. Er hält deshalb sowohl an seiner Kaufempfehlung als auch am 39 Franken lautenden 12-Monats-Kursziel fest.

Zuletzt war von Anhaltspunkten für ein starkes Vorweihnachtsgeschäft zu hören. Ein starkes Weihnachtsquartal hätte wiederum das Zeug, den Peripheriegerätehersteller aus Lausanne zu einer Erhöhung der diesjährigen Zielvorgaben zu bewegen...

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