Am Montag hat vor allem der SMI unter dem Eindruck nachgebender Index-Schwergewichte nachgegeben. Die Einbussen hielten sich aber trotz des anhaltenden Konflikts im Nahen Osten zwischen Israel und dem Iran in Grenzen. Die Auseinandersetzung habe bislang an den Finanzmärkten noch keine Panik ausgelöst, sagten Händler. In Frankfurt, London oder Paris schlossen die Aktienmärkte gar im Plus, während es auch an der Wall Street mit den Dividendenpapieren am Nachmittag hiesiger Zeit nach oben ging.

Es scheine die Hoffnung zu dominieren, dass der Krieg nicht von Dauer sein und sich regional nicht ausweiten werde, hiess es im Handel weiter. Positiv sei auch, dass die für Öltransporte wichtige Schifffahrtsroute von Hormus noch offen sei und sich die USA aus den Kriegshandlungen heraushielten. Das Risiko einer Eskalation bleibe aber bestehen. Entsprechend gross sei die Nervosität unter Anlegern. Positiv aufgenommen wurden am Montag Konjunkturzahlen aus China, während sich die Blicke der Börsianer auch bereits auf die diese Woche anstehenden Zinsentscheide in Japan, den USA und in der Schweiz richteten.

Der SMI ging 0,45 Prozent tiefer bei 12'090,87 Punkten aus dem Handel. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 0,15 Prozent auf 1975,72 Zähler und der breite SPI 0,35 Prozent auf 16'710,25 Stellen. Am Ende standen sich im SLI 17 Gewinner und 13 Verlierer gegenüber.

Den SMI belasteten vor allem die defensiven Schwergewichte Roche (-2,5 Prozent), Nestlé (-1,4 Prozent) und Novartis (-0,8 Prozent). Roche litten dabei unter negativen News zur Gentherapie Elevidys, wie es hiess. Zwei Todesfälle in der Behandlung von Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) drängten die Veröffentlichung positiver Studiendaten zum Parkinson-Kandidaten Prasinezumab in den Hintergrund. Bei Nestlé verwiesen Marktbeobachter auf einen warnenden Kommentar aus dem Hause JPMorgan.

Die prozentual grössten Abgaben unter den Schweizer Blue Chips waren indes in den Aktien des Logistikers Kühne+Nagel (-3,0 Prozent) zu sehen. Sorgen um sichere Transportwege im Zuge der Eskalation im Nahen Osten setzten den Papieren zu, wie Händler kommentierten. Zudem verzeichneten auch Titel wie jene des Augenheilkonzerns Alcon (-1,6 Prozent) oder des Verpackungsspezialisten SIG (-1,0 Prozent) grössere Einbussen.

Auf der Gegenseite rückten die Luxusgüterwerte Swatch Group (+2,5 Prozent) und Richemont (+1,4 Prozent) klar vor. Sie profitierten von den besser als erwartet ausgefallenen Detailhandelsdaten aus China. Diese hätten trotz des Handelskonflikts mit den USA so stark zugelegt wie seit über einem Jahr nicht mehr, hiess es am Markt.

Auf dem Vormarsch waren an der Börse auch die Papiere des Bauchemiekonzerns Sika (+2,4 Prozent), des Techriesen ABB (+2,3 Prozent) oder auch von Adecco (+2,1 Prozent). Damit machten die Aktien des Personalvermittlers die Kursdelle vom Freitag vergessen. Weit oben auf der Gewinnerliste des SLI reihten sich zudem Titel wie jene des Sensorenspezialisten VAT (+1,7 Prozent) oder des Baustoffkonzerns Holcim (+1,6 Prozent) ein.

Am breiten Markt schlossen derweil die Titel des Pharmaunternehmens Idorsia um 6,7 Prozent höher, was Händler auf weitere Deckungskäufe zurückführten. Orior gewannen 8,0 Prozent - dank eines Zukaufes von Aktien aus dem direkten Umfeld des Fleischverarbeiters, wie Marktbeobachter erklärten.

Auf der Gegenseite fielen Swissquote um 8,1 Prozent zurück. Die Analysten der UBS hatten die Titel der Onlinebank auf «Sell» abgestuft. Die Titel der Online-Apotheke Doc Morris (-8,5 Prozent) oder des Vermögensverwalters GAM (-4,1 Prozent) büssten ebenfalls klar an Wert ein.

(AWP)