Dass die US-Privatwirtschaft im Oktober mehr neue Stellen geschaffen hat als erwartet, hatte keinen grossen erkennbaren Kurseinfluss. Derweil hellte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA im Oktober stärker als erwartet auf. Konjunkturelle Sorgenfalten würden damit kleiner werden, kommentierte ein Analyst. Und Erwartungen einer Fed-Zinssenkung zum Ende des Jahres und in den Monaten danach würden ebenfalls kleiner - auch vor dem Hintergrund, dass der ADP-Report auf eine mögliche Stabilisierung am Arbeitsmarkt hindeute.
Vertreter von Schweizer Privatunternehmen trafen sich derweil auf eigene Faust mit Donald Trump, um über die Zollproblematik zu sprechen. Der US-Präsident teilte auf seiner Plattform Truth Social mit, dass er mit «hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Schweiz» Handelsfragen besprochen habe. Es sei ihm «eine grosse Ehre» gewesen, und er dankte den Beteiligten für «die gute Arbeit». Gleichzeitig sollte sich der US-Supreme Court am Mittwoch in einer ersten Anhörung mit der Rechtmässigkeit der von der Trump-Regierung erhobenen Importzöllen befassen.
An der Indexspitze gewannen UBS (+2,1 Prozent). Am Markt wurde auf eine Gegenbewegung nach den Verlusten der jüngsten Zeit verwiesen. Derweil warnte die Wirtschaftskommission des Nationalrats den Bundesrat bei der geplanten Revision der Eigenmittelverordnung (ERV) für Banken vor einer Überregulierung gewarnt.
Weitere klare Gewinner waren Sika (+2,0 Prozent), VAT (+1,8 Prozent), Swiss Re (+1,6 Prozent) und Sonova (+1,5 Prozent). Letztere profitierten von Zahlen des Konkurrenten Demant. Diese deuten einem Analysten zufolge zwar auf einen weiterhin gedämpften Markt für Hörgeräte hin, gleichzeitig dürfte Demant aber wohl Marktanteile verloren haben. Das sei entsprechend positiv für Sonova, die ihre eigenen Ergebnisse Ende nächster Woche präsentieren.
Bei Galderma (-4,5 Prozent) kam es unter den Blue Chips auf der Gegenseite trotz positiver News zu Gewinnmitnahmen - allerdings nach einem Jahresplus bis Dienstagabend von über 50 Prozent. Der Hautpflegespezialist hat für das Injektionsgel Restylane Lyft die US-Zulassung zur Verbesserung des Kinnprofils erhalten.
Weitere Verlierer waren Alcon (-1,5 Prozent), Sandoz (-1,2 Prozent) und Straumann (-0,8 Prozent). News gab es bei der Generikaspezialistin Sandoz: Sie übernimmt einen Produktionsstandort im französischen Toulouse der Just-Evotec Biologics (JEB). Für die Produktion und die Lizenzgebühren bezahlt Sandoz rund 350 Millionen US-Dollar in bar.
Am breiten Markt sorgten bei Barry Callebaut (+4,3 Prozent) die in etwa wie erwartet ausgefallenen Jahreszahlen für eine gewisse Beruhigung. Lieber vorsichtig als eine erneute Gewinnwarnung, lautete zudem der Tenor mit Blick auf die Guidance. Zudem kommt der Schuldenabbau gut voran.
(AWP)
