Dabei kletterte der Leitindex SMI sogar wieder über die psychologisch wichtige Marke von 12'000 Punkten, vor allem dank Avancen beim Schwergewicht Nestlé. Mit Ausnahme von Nestlé verlief der Handel aber eher in ruhigen Bahnen und die Ausschläge hielten sich in engen Grenzen. Anleger würden aktuell ihr Pulver trocken halten, bevor in der zweiten Wochenhälfte wichtigere Konjunkturdaten und politische Entscheidungen anstehen, war im Markt zu hören. Dabei wird vor allem der US-Arbeitsmarktbericht für den September am Freitag mit Spannung erwartet.
Ansonsten wirft der drohende «Shutdown» in den USA seine Schatten voraus. Sollten sich Demokraten und Republikaner nicht doch noch in letzter Minute auf einen Übergangshaushalt und eine Erhöhung der Schuldengrenze einigen können, droht bereits ab Mittwoch eine Schliessung von zahlreichen US-Behörden. US-Präsident Donald Trump hatte sich zuletzt wenig kompromissbereit gezeigt, auch wenn er sich nun doch noch mit den oppositionellen Demokraten treffen will. Die Fronten sind verhärtet und beide Seiten schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Zudem drohte Trump zuletzt auch mit Massenentlassungen in der US-Verwaltung, sollte es zu keiner Einigung kommen.
Vor allem Nestlé (+1,3 Prozent) sorgten im späten Handel für Bewegung. Die Papiere des Nahrungsmittelriesen schossen plötzlich um fast 2 Prozent in die Höhe. Im Markt war von Gerüchten zu hören, wonach die Restrukturierung des Unternehmens kurz bevorstehen könnte.
Gefragt waren am Berichtstag auch Bauwerte, allen voran Sika (+1,5 Prozent). Diese konnten sich damit wieder etwas vom schon länger anhaltenden Negativtrend absetzen. Laut Händlern unterstützte hier auch noch eine positive Einschätzung durch Kepler Cheuvreux.
Auch die von den US-Zolldrohungen weniger betroffenen Finanzwerte legten vergleichsweise deutlich zu. So verbuchten die Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich Zugewinne zwischen 0,2 und 1,1 Prozent. Höher schlossen auch Julius Bär (+1,2 Prozent), während UBS (+0,2 Prozent) etwas zurückblieben. Bei Partners Group ging es um 0,4 Prozent aufwärts.
Unter Verkaufsdruck standen Zykliker wie Kühne+Nagel (-0,9 Prozent) oder Lonza (-0,5 Prozent). VAT (-0,3 Prozent) konnten derweil zwischenzeitlich klare Verluste nach einer freundlicheren US-Entwicklung bei Halbleiterwerten noch deutlich eingrenzen.
Im breiten Markt verzeichneten Ypsomed Abgaben von 8,3 Prozent. Das Unternehmen konnte mit seinen am Berichtstag vorgestellten Mittelfristzielen die hohen Erwartungen der Analysten nicht erfüllen, wie zu hören war. Klar tiefer schlossen auch Landis+Gyr (-3,2 Prozent) nach dem angekündigten Verkauf des EMEA-Geschäfts an den Private-Equity-Investor Aurelius.
(AWP)