22:30

Der Dow Jones Industrial verlor 1,81 Prozent auf 22 445,37 Punkte. Er ist damit in fünf der vergangenen sechs Sitzungen gefallen. Auf Wochensicht beläuft sich der Verlust des Dow auf fast 7 Prozent. Im Monat Dezember summieren sich die Einbussen mittlerweile auf historisch hohe rund 12 Prozent.

JPMorgan-Stratege Inkinen begründete diesen Kursverfall mit der Angst der Anleger vor einer Rezession. Er verwies auf den US-Anleihemarkt, wo sich der Renditeabstand zwischen kurzlaufenden Papieren und solchen mit langen Laufzeiten immer mehr verringere. Diese Tendenz habe sich nach der Sitzung der US-Notenbank Fed am Vortag nochmals verschärft. Sie gilt als verlässliches Signal für eine bevorstehende Rezession. Zuletzt hatten Volkswirte bereits vermehrt auf die Gefahr einer Rezession im Jahr 2020 hingewiesen.

Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag um 2,06 Prozent auf 2416,62 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel mit 3,15 Prozent auf 6046,55 Punkte erneut deutlich stärker als der Dow und der S&P 500. Er vermied den Fall unter die Marke von 6000 Punkten nur denkbar knapp. Im Dezember ist der Nasdaq 100 bislang um rund 13 Prozent eingebrochen.

An der Nasdaq gerieten erneut die Papiere der grossen Tech- und Internetkonzerne ins Visier der Verkäufer: Aktien von Amazon , Apple , Netflix, Alphabet und Facebook verloren zwischen 3,2 und 6,3 Prozent.

Die Abschwächung des weltweiten Wachstums einerseits und vergleichsweise attraktive Renditen bei kurzlaufenden Anleihen andererseits machten den Aktien schwer zu schaffen, sagte Anlagestratege Marty Young von Goldman Sachs zur jüngsten Baisse. Für zweijährige US-Papiere erhalten Investoren gegenwärtig 2,7 Prozent Zins. Das mache "Cash" immer mehr zu einer investierbaren Anlage - und lasse risikoreiche Aktien im Verhältnis dazu immer unattraktiver erscheinen.

Aus einem sehr schwachen Aktienmarkt stachen Nike heraus, Anleger konnten sich über einen Kurssprung von gut 7 Prozent freuen. Der Sportartikelhersteller überraschte mit Quartalszahlen positiv. Die Papiere lagen im Dow Jones Index mit grossem Abstand an der Spitze. Die Ergebnisse von Nike zeugten von zunehmender Wachstumsdynamik, schrieb Analyst Matthew Boss von JPMorgan.

Der Streaming-Dienst Spotify einigte sich nach knapp einem Jahr mit einem Musikverlag, der in einer Klage mindestens 1,6 Milliarden Dollar von Spotify gefordert hatte. Trotz der Einigung setzten Spotify-Aktien die Talfahrt der vergangenen Wochen fort und büssten fast 7 Prozent ein.

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18:20

Die Schweizer Börse hat am letzten Handelstag vor Weihnachten seitwärts tendiert. Händler erklärten, ermutigende US-Konjunkturdaten hätten dem Markt eine Stütze verliehen.  Der SMI gewann am Freitag 0,03 Prozent auf 8417 Punkte. Im Handelsverlauf hatte die Schweizer Börse ein Jahrestief markiert. Trotz dem versöhnlichen Ausklang beendete der SMI damit eine schwarze Woche. In Summe belief sich das Minus in den fünf Handelstagen auf 3,4 Prozent. Letztmals verlor der SMI im Oktober noch mehr.

Kopfschmerzen bereite Investoren die Aussicht auf zwei weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank 2019, sagten Börsianer.

Tagesgewinner im SMI waren die Aktien der Privatbank Julius Bär mit einem Plus von 1,7 Prozent. Der Vermögensverwalter verkauft das Geschäft in den Niederlanden mit rund einer Milliarde Euro an verwalteten Vermögen an die niederländische WMP. Auch andere Banktitel waren gefragt. Credit Suisse gewannen 1,6 Prozent, UBS 0,9 Prozent.

Zu den Favoriten gehörten auch Aktien von Unternehmen mit einem konjunkturempfindlichen Geschäft. Der Personalvermittler Adecco und der Bauchemiekonzern gewannen gut ein Prozent an Wert. Bei den Luxusgüterfirmen stiegen Richemont 0,7 Prozent und Swatch 1,0 Prozent.

Von den insgesamt 20 Schweizer Blue chips verloren acht Terrain. Die schwächste Kursentwicklung verzeichnete der Pharmazulieferer Lonza, der 3,6 Prozent einbüsste. Lonza hatte bereits am Vortag kräftig Federn lassen müssen. Der Elektrotechnikkonzern ABB sackte vorübergehend auf ein Jahrestief ab und beendete den Handel 0,8 Prozent tiefer als am Vorabend.

Unter den Verlierern fanden sich auch wenig konjunkturabhängige Werte wie der Telekomkonzern Swisscom mit einem Minus von 0,6 Prozent, sowie der Pharmakonzern Novartis, der 0,7 Prozent nachgab.

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16:00

Ermutigende Konjunkturdaten beenden die Talfahrt der Wall Street vorerst.  Ermutigende Konjunkturdaten beenden die Talfahrt der Wall Street vorerst. Die anhaltende Furcht vor einer US-Konjunkturabkühlung 2019 verhinderte Börsianern zufolge aber eine grössere Erholung. Die US-Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Freitag um bis zu 0,5 Prozent.

Das US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal fiel nach abschließenden Berechnungen mit 3,4 Prozent zwar etwas geringer aus als zunächst veranschlagt. Damit könnte die weltgrößte Volkswirtschaft im Gesamtjahr aber wie von der US-Regierung erhofft auf ein Wachstum von drei Prozent kommen.

Kopfschmerzen bereite Investoren die Aussicht auf zwei weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank 2019, sagten Börsianer. Sie befürchteten, dass die Fed dadurch die Konjunktur abwürgt. Hinzu komme das Tohuwabohu im Weissen Haus und der drohende Regierungsstillstand, betonte Peter Cardillo, Chef-Ökonom des Vermögensberaters Spartan. Der hoch angesehene US-Verteidigungsminister Jim Mattis kündigte im Streit mit US-Präsident Donald Trump seinen Rücktritt an. Außerdem weigert sich Trump, Haushaltsmittel freizugeben, bis der Kongress fünf Milliarden Dollar für den geplanten Bau der Grenzmauer zu Mexiko bewilligt. Damit könnten ab Samstag US-Staatsbedienstete in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden.

Zu den Favoriten an der Wall Street zählte Nike, nachdem der Sportartikel-Hersteller überraschend starke Quartalsergebnisse vorgelegt hatte.

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14:15

Die Schweizer Börse hat die frühen Verluste am letzten Handelstag vor Weihnachten fast wettmachen können. Vor allem die Banken und Luxusgüterwerte waren gefragt.  Der Leitindex notierte am frühen Nachmittag um 0,02 Prozent im Minus auf 8413 Zählern. Zuvor hatte das Börsenbarometer bei 8336 Zählern ein Jahrestief markiert. Bei den Anlegern habe die Enttäuschung über den Zinsausblick der US-Notenbank nachgewirkt, sagten Händler.

Vor den Feiertagen wollten sie sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und Risiken eingehen. Die Anlageexperten der Privatbank Lombard Odier erwarten auch für das kommende Jahr ein Auf und Ab an den Börsen. "Die Volatilität wird bleiben", erklärten sie in ihrem Ausblick.

Tagesgewinner im SMI waren die Aktien der Privatbank Julius Bär mit einem Plus von 1,2 Prozent. Sie hatten zuletzt nachgegeben. Bei den Luxusgüterfirmen gewannen Richemont 1,2 Prozent und Swatch 0,7 Prozent.

Unter den Verlierern fanden sich wenig konjunkturabhängige Werte wie der Telekomkonzern Swisscom mit einem Minus von 0,8 Prozent, sowie der Pharmakonzern Novartis, der 1,2 Prozent nachgab.

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12:00

Der SMI bleibt auch am letzten Handelstag vor Weihnachten im Verlustmodus und hat am Vormittag ein weiteres Jahrestief markiert. Als Gründe werden die US-Notenbank und die insgesamt hohe Nervosität genannt. Der Swiss Market Index (SMI) weist gegen 12 Uhr ein Minus von 0,4 Prozent auf 8'380 Punkte auf. Zuvor war er bis auf 8'336 Punkte abgesackt und hatte damit erneut ein Jahrestief erreicht. Auf Wochensicht hat der Leitindex damit bisher gute 4 Prozent verloren. Für den Dezember zeichnet sich aktuell ein Minus von 7,6 Prozent ab und damit der schwächste Dezember seit 16 Jahren.

Ein weiteres Indiz für die erhöhte Nervosität ist auch der VSMI, der Schweizer Volatilitätsindex. Aktuell notiert er bei 21,32 Punkten, so hoch wie zuletzt im Februar. Der VSMI quantifiziert das erwartete Risiko am Schweizer Aktienmarkt.

Als deutliche Belastungsfaktoren für den Markt erweisen sich die beiden Pharmaschwergewichte Novartis (-1,4%) und Roche (-0,5%), die beide überdurchschnittlich verlieren. Bei Novartis hatte sich die unabhängige Organisation ICER zuletzt über die Genersatztherapie Zolgensma geäussert. Mit dem Bericht dürfte die Diskussion über die künftige Preissetzung solcher Therapien weiter Nahrung erhalten haben.

Das dritte Schwergewicht, Nestlé, geben mit -0,3 Prozent etwas unter dem Markt ab.

Gegen den Trend stemmen sich unter den Blue Chips vor allem die Aktien des Halbleiterherstellers AMS, der mit +4 Prozent Spitzenreiter ist. Aus dem Technologiebereich folgen noch Temenos (+0,8%) mit etwas Abstand. Der Bankensoftwarehersteller konnte mit dem Bezahldienst PayPal einen prominenten Kunden gewinnen.

Den ausführlichen SMI-Mittagsbericht lesen Sie hier.

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09:59

Die Schweizer Börse hat am letzten Handelstag vor Weihnachten erneut an Boden verloren und ein neues Jahrestief markiert. Bei den Anlegern wirke die Enttäuschung über den Zinsausblick der US-Notenbank nach, sagten Händler. Zudem wollten sie sich vor den Feiertagen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und Risiken eingehen. Der Leitindex verlor am Vormittag 0,6 Prozent auf 8363 Zähler. Das bisherige Jahrestief hatte der Index Ende Juni bei 8373 Punkten markiert.

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09:10

Der SMI fällt weiter: Nach Handelsbeginn lässt der Kurs um 0,3 Prozent auf 8392 Punkte nach. Gestern war der SMI zeitweise fast bis auf das bisherige Jahrestief von Ende Juni gefallen. Die Nervosität halte an, und die Anleger seien nach diesem schwachen Börsenjahr vor den Feiertagen noch risikoaverser als sonst, sagt ein Analyst. Auch sind die Vorgaben aus den USA und Asien schwach.

In den USA sorgt die Politik wieder für Schlagzeilen. So zeigt sich US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen einen drohenden Regierungsstillstand hart: Er werde kein Finanzierungsgesetz unterzeichnen, wenn es nicht die "perfekte Grenzsicherung" beinhalte. Dabei geht es um eine Grenzmauer zu Mexiko.

Credit Suisse betroffen: EU geht gegen Banken wegen Verdacht auf Anleihenkartell vor

Ferner wechselte Trump seinen Verteidigungsminister James Mattis aus. Zum Wochenausklang müssen Anleger zudem noch einmal mit grösseren Schwankungen rechnen, denn es ist Hexensabbat. An den Terminbörsen laufen an diesem Tag Terminkontrakte auf Aktien und Indizes aus.

Auffällig zeigen sich mit einem deutlichen Plus Temenos (+2,1 Prozent). Der Bankensoftwarehersteller konnte mit dem Bezahldienst PayPal einen prominenten Kunden gewinnen. Das US-Unternehmen werde die cloudbasierte Kern-Bankenlösung von Temenos zur Unterstützung seiner Dienste in einigen seiner Länderorganisationen einsetzen, darunter etwa in den USA, Grossbritannien, Deutschland oder Australien.

Im Blick sind am Freitag zudem auch Credit Suisse (-0,4 Prozent), nachdem die Grossbank im Visier der EU wegen des Verdachts auf Absprachen beim Handel mit Dollar-Anleihen steht. Vier Geldhäuser sollen zwischen 2009 und 2015 mehrfach sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht und die Preise für bestimmte Dollar-Anleihen abgesprochen haben. Ihnen droht nun theoretisch eine Strafe von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.

 

 

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08:50

Die Anleger an den asiatischen Märkten haben auch zum Wochenschluss einen grossen Bogen um Aktien gemacht. Die Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft lasteten auf der Stimmung. Vor allem die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA machten die Börsianer unruhig. Der Nikkei-Index fiel mit 20'006 Zählern zeitweise auf den tiefsten Stand seit 15 Monaten - aus dem Handel ging er 1,1 Prozent schwächer bei 20'166 Punkten.

Das Börsenbarometer steuerte damit auf sein schlechtestes Quartal seit globalen Finanzkrise 2008 zu. Der breiter gefasste Topix-Index gab am Freitag 1,9 Prozent nach. "Die Investoren haben komplett das Handtuch geworfen, nachdem US-Fed-Chef Powell die Märkte enttäuscht hatte", sagte Yasuo Sakuma von Libra Investments. "Es würde mich nicht wundern, wenn der Nikkei-Index unter die Marke von 20'000 Punkten fällt."

Die US-Notenbank hatte am Mittwoch durchblicken lassen, 2019 nur noch mit zwei statt der bislang drei anvisierten weiteren Zinserhöhungen zu rechnen. Experten sorgen sich aber, dass selbst das zu viel sein könnte angesichts eines möglichen weiteren US-Wirtschaftsabschwungs. An der Wall Street waren die Kurse nach der Fed-Erklärung bereits am Mittwoch auf Talfahrt gegangen und hatten den Kursrutsch am Donnerstag fortgesetzt.

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08:10

Gemäss Berechnungen von Julius Bär dürfte der SMI mit dem Handelstart um 0,26 Prozent auf 8392 Punkte fallen. Zykliker und Banken sind etwas tiefer gestellt als die übrigen Titel, so lassen die ABB-Aktie und die UBS-Aktie um je etwa 0,4 Prozent nach (zu den vorbörslichen SMI-Kursen bei cash.ch).

 

Am breiten Markt zieht die Aktie des Bankensoftwareherstellers Temenos (+2,8 Prozent) deutlich an: Das Untenrehmen hat den grossen Bezahldienst Paypal als Kunden gewonnen. Beim Maschinenbauer Rieter (+1,4 Prozent) macht sich ein Immobilienverkauf bemerkbar.

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07:50

Die Ölpreise haben sich am Freitag im frühen Handel etwas von ihren deutlichen Verlusten in der laufenden Woche erholt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 54,68 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte (WTI) stieg um 35 Cent auf 46,23 Dollar.

Die Ölpreise stehen seit Wochen unter erheblichem Druck. Seit Anfang Oktober sind sie um etwa 40 Prozent eingebrochen. Gründe dafür finden sich sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite. Das Rohölangebot zeichnet sich derzeit durch eine Überversorgung aus. Ausschlaggebend ist unter anderem die stetig steigende Erdölförderung der Vereinigten Staaten, die sich aufmachen, zum weltgrössten Ölproduzenten aufzusteigen.

Auf der Nachfrageseite kommen Befürchtungen hinzu, die globale Konjunktur könnte sich merklich eintrüben. In den USA hatte zuletzt die amerikanische Notenbank Fed mit einem relativ unbeirrten Zinserhöhungskurs die Sorge ausgelöst, sie könne es mit ihrer geldpolitischen Straffung übertreiben und so die US-Konjunktur abwürgen. Bislang ist davon jedoch wenig zu sehen.

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06:35

Der Zinsausblick der US-Notenbank hat die Aktienmärkte in Japan auch zum Wochenschluss belastet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor im Verlauf 1,4 Prozent auf 20'122 Punkte.

 

 

Investoren seien mit Blick auf die Aktien-Bewertungen sehr besorgt, sagte Yasuo Sakuma von Libra Investments. "Keiner will kaufen, bevor es eine Vorstellung davon gibt, wie weit sich die Lage noch verschlechtern könnte."

Die US-Notenbank hatte am Mittwoch durchblicken lassen, 2019 nur noch mit zwei statt der bislang drei anvisierten weiteren Zinserhöhungen zu rechnen. Experten sorgen sich aber, dass selbst das zu viel sein könnte angesichts eines möglichen weiteren US-Wirtschaftsabschwungs. An der Wall Street waren die Kurse nach der Fed-Erklärung bereits am Mittwoch auf Talfahrt gegangen und hatten den Kursrutsch am Donnerstag fortgesetzt.

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06:30

Der Euro steht zum Franken leicht schwächer bei 1,1305. Ein Euro wurde mit 1,1445 Dollar bewertet und kostete damit in etwa gleich viel wie im späten New Yorker Handel.

(cash/AWP/Reuters)