18:15

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet einen Anstieg von Fällen in Ländern, die bislang erfolgreich gegen das Virus vorgegangen seien. Die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove verweist auf Übertragungen bei religiösen Veranstaltungen und in Unterkünften von Arbeitern aus dem Ausland. Ihr Kollege Michael Ryan spricht von neuen Herden in Südkorea, die auch in Verbindung mit Clubs und Vergnügungsparks stünden. Weltweit wurden nach Angaben von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntag mehr als 183'000 neue Fälle registriert, ein neuer Rekord.

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17:04

Der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump sieht keine zweite Welle der Coronavirus-Pandemie in den Vereinigten Staaten. Zwar gebe es in Bundesstaaten wie Florida ein Aufflackern bei den Neuinfektionen, sagt Larry Kudlow dem TV-Sender CNBC. Es sei aber unwahrscheinlich, dass es im ganzen Land weit verbreitete Shutdowns geben werde. "Es gibt einige Hotspots. Wir sind dran", sagt Kudlow. "Es wird keine zweite Welle kommen."

Mitarbeiter des von einem Corona-Ausbruch betroffenen Fleischverarbeiters Tönnies im Kreis Gütersloh sollen dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zufolge in Deutschland bleiben. Dazu müssten auch Dolmetscher eingesetzt werden, um Polen, Rumänen oder Bulgaren davon zu überzeugen, in Quarantäne zu bleiben. Sie könnten in Deutschland gut versorgt werden. Die Gewerkschaft NGG erklärte zuvor, die Mitarbeiter könnten in ihre Heimatländer reisen. Der Landrat des ebenfalls vom Ausbruch betroffenen Kreises Warendorf, Olaf Gericke, appelliert an die Firma Tönnies, für die Versorgung ihrer Mitarbeiter in der Quarantäne aufzukommen. Er hoffe, ein Übergreifen des Virus auf die Bevölkerung in seinem Landkreis verhindern zu können: "Wir wollen keinen Lockdown."

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13:30

Wegen der Corona-Krise rechnet die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe (Skos) mit einem Anstieg der auf Sozialhilfe angewiesene Personen in den nächsten zwei Jahren. Eine Auswertung von Mitte Mai zeigt bereits ein leichter Anstieg der Sozialhilfefälle in der Schweiz.

Gemäss der ersten Umfrage bei den Sozialdiensten ist Mitte Mai gesamtschweizerisch ein leichter Anstieg der Fallzahlen um 2,7 Prozent bemerkbar, wie die Skos am Montag mitteilte. In der Romandie und der Zentralschweiz sei der Anstieg mit 4,4 Prozent und 4,2 Prozent gegenüber dem Durchschnittsmonat vor einem Jahr deutlich.

In den Regionen Nordwestschweiz (+0,9 Prozent), Ostschweiz (+0,6 Prozent) und im Kanton Tessin (+2,3 Prozent) sei der Anstieg nur leicht. Die Skos geht davon aus, dass sich das ganze Ausmass der Krise auf den Anstieg der Sozialhilfe erst nach einigen Monaten bemerkbar machen wird.

Im Moment wirkten noch die Instrumente der Arbeitslosenversicherung und die Corona-Erwerbsersatzentschädigung, so die Skos. Zudem könne Sozialhilfe erst dann bezogen werden, wenn das Vermögen aufgebraucht ist. Die Skos hat die Auswertung zu den Fallzahlen in der Sozialhilfe in Koordination mit dem Bundesamt für Statistik (BFS) realisiert. Insgesamt repräsentieren die Teilnehmenden 57 Prozent der Sozialhilfebeziehenden in der Schweiz.

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13:20

Im Gebiet der Schweiz und Liechtensteins sind mit Stand heute Morgen 8 Uhr innert 24 Stunden insgesamt 18 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Dies teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit. Die Zahl aller registrierten Fälle seit Beginn der Pandemie in der Schweiz beträgt 31'310

Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Sonntag waren 35 neue Fälle vermeldet worden, dazu kamen 14 Nachmeldungen aus den Monaten April und Mai. Am Samstag waren es 26 neue Fälle gewesen, am Freitag und Donnerstag je 17. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen 365 Fälle.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher insgesamt auf 509'600. Bei sieben Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

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12:55

Die Menge an Antikörpern im Blut genesener Covid-19-Patienten kann einer chinesischen Studie zufolge innerhalb von zwei bis drei Monaten erheblich sinken. Dies sei sowohl bei symptomatischen Patienten als auch bei Infizierten ohne Symptome festgestellt worden, geht aus der im Fachmagazin "Nature Medicine" veröffentlichten Untersuchung hervor.

Forscher unter anderem der Medizinischen Universität Chongqing hatten dazu 37 symptomatische und 37 asymptomatische Patienten untersucht. Die Studie wirft damit neue Fragen über eine etwaigen Immunität gegen das neuartige Coronavirus auf. Das Ergebnis nähre auch Zweifel an dem Nutzen von Immunitätspässen wie sie auch in Deutschland in der Diskussion sind, heißt es in der Studie.

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11.35

Bei dem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies in nordwestdeutschen Rheda-Wiedenbrück sind mittlerweile über 1331 Personen positiv getestet worden, wie der Kreis Gütersloh mitteilte. Für rund 7000 Mitarbeiter, deren Mitbewohner und Familienangehörige wurde eine Quarantäneverfügung ausgesprochen, Schulen und Kindergärten wurden geschlossen. "Die Dynamik, die wir erleben, sucht wirklich ihresgleichen", sagte Bürgermeister Henning Schulz.

Die getroffenen Massnahmen seien "der erste Teil eines Lockdowns und wir werden weitere Schritte in diesen Tagen prüfen", sagte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet am Sonntag. "Ich kann diesen Lockdown nicht ausschliessen", erklärte er. Es sei denkbar, dass wieder weitergehende Kontaktbeschränkungen erlassen werden.

Laut Robert Koch Institut am Sonntagabend stieg die Reproduktionszahl, der sogenannte 4-Tage-R-Wert, auf 2,88. Die Zahl liegt damit den dritten Tag in Folge über dem kritischen Wert von eins. Der Sieben-Tage-R-Wert, der Schwankungen stärker ausgleicht, lag bei 2,03.

Für die hohen Zahlen sei insbesondere der Ausbruch in Nordrhein-Westfalen verantwortlich, schrieb das Institut. Weil es in Deutschland insgesamt weniger Infektionsfälle gebe, beeinflussten lokale Ausbrüche die Reproduktionszahlen relativ stark.

Das R-Mass gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt; die Zahl sollte unter 1,0 liegen, um eine exponentielle Ausbreitung zu verhindern, die das Gesundheitssystem überfordern könnte.

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10:50

Die Gesundheitsbehörden in Südkorea sprechen erstmals von einer zweiten Infektionswelle im Land. Man sei mitten drin, sagt Jeong Eun Kyeong, Direktorin des Koreanischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Vorsorge (KCDC). Zuvor hatte das KCDC stets erklärt, dass die erste Welle im Land nie wirklich aufgehört habe.

 

 

Nun sei klargeworden, dass das Feiertagswochenende Anfang Mai den Beginn der neuen Welle markiere, sagt Jeong. Die Infektionen werden vor allem im Grossraum Seoul nachgewiesen. Die Hauptstadt und ihre Umgebung hatten zuvor nur wenige Infektionsfälle gemeldet.

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In Russland sind binnen 24 Stunden 7600 Neuinfektionen bestätigt worden. Insgesamt wurde nach Behördenangaben bei 592'280 Menschen das Coronavirus nachgewiesen - das ist die dritthöchste Zahl weltweit nach den USA und Brasilien. 95 weitere Menschen seien an oder mit dem Coronavirus gestorben. Im ganzen Land sind es damit insgesamt 8206. Am Tag zuvor waren 7728 Neuinfektionen und 109 Todesfälle gemeldet worden.

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09:35

Spanien will diese Woche entscheiden, aus welchen Ländern Touristen einreisen dürfen. Dies werde mit den Partnern in der EU besprochen, sagt Gesundheitsminister Salvador Illa dem Hörfunksender Cadena SER. Unlängst durften die ersten deutschen Urlauber nach Mallorca fliegen. Es gebe einige kleinere neue Ausbrüche des Coronavirus, aber sie seien unter Kontrolle, sagt Illa. Mit 246'272 Infektionsfällen und 28'323 Toten ist Spanien eines der am meisten von der Pandemie betroffenen Länder.

 

 

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09:20

Experten rechnen mit einem drastischen Rückgang der Infektionszahlen in Peking in dieser Woche. Dies sei den Massnahmen zur Eindämmung zu verdanken, sagt Wu Hao von der nationalen Gesundheitsbehörde. "Wenn man die Quelle kontrolliert und die Übertragungskette unterbricht, fällt die Zahl klippenartig ab." Die Beschränkungen in Peking, wo mehr als 20 Millionen Menschen leben, seien zielgerichtet. So wurden vier Stadtteile als risikoreich und 37 als mittelriskant eingestuft. Seit Bekanntwerden des ersten Falles am 11. Juni wurden insgesamt 236 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Am Montag wurden neun Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet, am Tag zuvor waren es noch 22.

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09:10

In der EU bereiten sich Krankenhäuser auf eine zweite Infektionswelle vor, indem Reservekräfte ausgebildet und mobiler gemacht werden. "Wir brauchen eine Gesundheitsarmee", sagt Maurizio Cecconi, gewählter Präsident der Europäischen Gesellschaft für Intensivmedizin (ESICM) und Chef der Intensivstation eines Krankenhauses in Mailand.

"Wenn es eine weitere grosse Welle gibt, sollten wir bereit sein, Ärzte und Krankenschwestern aus nahe gelegenen Regionen Italiens einzusetzen. Dies ist in der ersten Welle nicht ausreichend geschehen." Der amtierende ESICM-Präsident Jozef Kesecioglu sagt, viele Mediziner und Pflegekräfte hätten in der ersten Welle einen Schnellkurs im Umgang mit Covid-19-Patienten erhalten und sollten nun ausführlicher geschult werden.

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07:15

Die Wirtschaftsprofessorin von der Universität St. Gallen (HSG), Monika Bütler, hat sich gegen eine Verlängerung der Kurzarbeit in der Schweiz ausgesprochen. "Ein Ausbau der Kurzarbeit wäre der falsche Weg", sagte die Ökonomin den Zeitungen der "CH-Media" vom Montag. "Sonst würden Wirtschaftsstrukturen zementiert werden, die ohnehin nicht länger haltbar sind", erklärte sie. Der Staat solle in erster Linie Individuen retten, nicht Firmen, betonte die HSG-Wissenschaftlerin.

 

 

Ansatzpunkte sehe sie eher bei Investitionen in die Weiterbildung von Arbeitnehmern, "sodass diejenigen, die eine Stelle verlieren, besser Chancen haben". Einem weiteren Ausbau des Sozialstaaten erteilte sie grundsätzlich eine Absage. "Wir haben im internationalen Vergleich bereits stark ausgebaute Sozialversicherungen. "20- bis 60-Jährige sind relativ gut abgesichert", betonte Bütler. Eine Lücke sehe sie allenfalls bei älteren Arbeitnehmern, die ihre Stelle verlören und wenig Chancen hätten, wieder einen Job zu finden, erklärte sie.

Keinen Anpassungsbedarf sieht Bütler, die auch Mitglied der Coronavirus-Taskforce des Bundes ist, bei der Schuldenbremse. Es gebe einen Passus, der es erlaube, die Rückzahlung von Schulden zu verlängern. "Statt sie über sechs Jahre abzubauen, beispielsweise über 15 Jahre", sagte sie.

In der Coronavirus-Taskforce habe es ausserdem keinen Graben zwischen Gesundheits- und Wirtschaftsvertretern gegeben. "Es zeichnete sich relativ schnell ab, dass nicht primär die staatlichen Massnahmen entscheidend dafür sind, wie gravierend die Wirtschaftskrise wird - sondern das Verhalten der Menschen, die Verbreitung des Virus, sowie die Situation im Ausland", erklärte Bütler gegenüber "CH-Media" diesbezüglich.

 

 

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05:35

In Deutschland ist die Zahl der Corona-Infizierten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts binnen eines Tages um 537 auf 190'359 gestiegen. Drei weitere Todesfälle sind im Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet. Die Zahl der Toten beläuft sich demnach auf 8882.

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04:35

Die nationale Gesundheitskommission in China meldet binnen 24 Stunden 18 neue bestätigte Coronavirus-Fälle, neun davon in Peking. Tags zuvor waren 26 Fälle aufgetreten, darunter 22 in der Hauptstadt. Nach offiziellen Angaben sind sieben weitere asymptomatische Fälle verzeichnet, die in China nicht zu den bestätigten Fällen zählen, da die Infizierten keinerlei Symptome zeigen.

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01:05

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet einen Rekordanstieg bei den weltweiten Coronavirus-Fällen. Die Gesamtzahl der Neuinfektionen steigt nach offiziellen Daten innerhalb eines Tages um 183'020. Laut dem täglichen Bericht der WHO meldet Nord- und Südamerika mit über 116'000 den grössten Teil der Neuinfektionen. Weltweit sind nach Angaben der WHO mehr als 8,7 Millionen Menschen an dem Virus erkrankt und mehr als 461'000 an den Folgen von Covid-19 gestorben. Bislang war am 18. Juni mit 181'232 Fällen der grösste Anstieg seit dem Ausbruch des Virus verzeichnet worden.

 

 

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00:40

Brasilien verzeichnet nach offiziellen Angaben im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus mehr als eine Millionen Fälle und mehr als 50'000 Todesopfer. Die Zahl der Toten ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden um 641 auf 50'617 gestiegen. Weitere 17'459 Infektionen lassen die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf 1'085'038 klettern.

Brasilien verzeichnet nach den USA weltweit die meisten Covid-19-Infektionen und Todesfälle infolge der Atemwegserkrankung. Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer mangels breiter Testmöglichkeiten weitaus höher liegen könnte. 

(cash/AWP/SDA/Reuters/Bloomberg)